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[b][size=3]Funkenflug[/size][/b]
Der Tag war noch lange nicht zuende ... wir waren am frühen Nachmittag zurück in Terlingua. Da müsste die Zeit noch reichen doch noch auf einen Sprung in den Park zu fahren.
Schnell nachgetankt und weiter in den Big Bend National Park. Für die Old Ore Road reicht die Zeit nicht, aber die Old Maverik Road (sandig) zum Santa Elena Canyon und die Asphaltstrecke wieder zurück müsste einigermassen bequem drin liegen.
Standardstrecke, aber kurzweiliger als nichts tun. Kurzer Stop an der Luna Jacal, so wie ich es der Schautafel entnommen habe eine ehemalige Schafhirtenschutzhütte
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0079.jpg[/img]
Kurz zum POI eingedreht, im Hintergrund sieht man schon den Einschnitt vom Santa Elena Canyon
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0077.jpg[/img]
Luna Jacal
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0081.jpg[/img]
Old Maverick Road
Der Santa Elena Canyon ist einer von drei Canyons im Park wo sich der Rio Grande durch den Felsen schnitt. Genauer gesagt ein Halber von drei halben Canyons im Park, denn der Rio Grande bildet den Grenzverlauf zwischen USA und Mexico. Deshalb liegen die jeweils südlichen Hälften der Canyons ausserhalb des Parks.
Der Santa Elena Canyon ist möglicherweise der schönste der drei Canyons, ich habe allerdings einen davon noch nie in Natura gesehen, der Mariscal Canyon - nur über eine rauhe Piste zu erreichen. Ist aber auf der to-do-Liste für zukünftige Trips in den Park mit dem Mopped.
Der Santa Elena Canyon kommt näher ... :
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0080.jpg[/img]
Die letzen Meter geht es zu Fuss an den Strand vom Rio Grande:
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[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0083.jpg[/img]
Links ist Mexico, rechts USA
Von dort dann gemütlich auf dem Ross Maxwell Scenic Drive (für die Ortskundigen, das ist die normale asphaltierte Stichstrasse zum Santa Elena Canyon) zurück Richtung Terlingua.
Die Luft ist aber sehr trocken – ausserdem ist es sehr heiss, vielleicht sollte ich einen schnellen Stop am Castolon Visitor Center einlegen, genauer gesagt am angeschlossenen General Store um noch ein schnelles Kaltgetränk für den sofortigen Verzehr zu erwerben. Ich kenne die Öffnungszeiten nicht auswendig, aber es ist 16:53 Uhr! Als berechtigte Arbeitshyphotese kann man annehmen dass der Shop möglicherweise um fünf Uhr schliesst ... sieben Minuten Zeit und war ich nicht eben noch an einem Schild ‘7 Meilen‘ bis Castolon vorbeigefahren?! Nun aber hurtig, rein rechnerisch muss ich 60 mph fahren um noch vorm zuschnappen des Verschlussbolzens schnell den Fuss in die Ladentür zu stellen ... .
Die Parkleitung möchte übrigens gerne dass wir im Park nur maximal 45 mph fahren ... das dachte sich auch ein PKW Fahrer der vor mir mit 42,5 mph auf der kurvigen Strecke daher schlich ... das Überholen war bei Kurven und Gegenverkehr nicht einfach ... .
Punkt fünf knatter ich nach nicht weiter zu erwähnenden Fahrmanövern beim General Store auf den Hof. Dort war der Rummel los ... die Schulklasse vom Vortag war auch da und hatte alles in Beschlag. Da die Riesentruppe mit Privatfahrzeugen der Eltern angereist war gab es beinahe nicht mal einen Parkplatz fürs Mopped. Irgendwo konnte ich mich dann doch noch wo dazwischen quetschen.
Der Laden - der tatsächlich um 17:00 Uhr schliesst – war noch geöffnet, aber geplündert ... . Konnte noch schnell ein Gatorate greifen – mag ich eigentlich nicht so sehr aber in so einem Fall ist man nicht wählerisch ... .
Der Laden selbst ist sehr sehenswert, das Gebäude ist authentisch - 1902 im Adobe Stil gebaut aus den alten Tagen als Castolon ein Trading Post gewesen ist, der Handel aller Art pflegte - legal und auch nicht so legal. Der Handel war auch grenzübergreifend ins benachbarte Mexico – der Norden der mexikanischen Provinzen Cohuila und Chihuahua waren seinerzeit faktisch Teil des texanischen Wirtschaftsraums – es gab hier nie einen Zaun oder eine Mauer - und hoffentlich wirds auch in der Zukunft keine geben!
Draussen vor dem Gebäude ist ein Sonnenschutz aus Zuckerrohr, der dem Klientel Schatten spendet und dort hab ich dann auch mein Gatorade getrunken. Mit einer der Mütter der Schulklasse kam ich ins Gespräch, da sie eine Austauschschülerin aus der Schweiz dabei hatte. Es gab ein kurzes Schwätzchen bis die gesamte Truppe aufsattelte und weiter zog ... ah – diese Ruhe ... .
Plötzlich rollte dann auch noch der weisse Jaguar vom Vortag auf den Vorplatz ... fragte dann auch gleich – wieder in gebrochenem Englisch – wo ich das Gatorate her habe ... ! – Ja, der Laden war nun geschlossen ... :( ...
Hier ein paar wenige Fotos vom Castolon Store - innen wie aussen:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0085.jpg[/img]
die Holzkabine hinten ist das alte Postamt (zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht mehr in Betrieb)
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0086.jpg[/img]
eine alte Zapfsäule
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0087.jpg[/img]
das Sonnendach aus Zuckerrohr spendete Schatten für die Besucher
Hier kommt nun der wirklich traurige Teil der Geschichte, ... das Gebäude ist im drauffolgenden Monat bis auf die Mauern niedergebrannt :(
Ein Wildfeuer, das auf der mexikanischen Seite begann ist durch Funkenflug über den Fluss geschlagen und hatte genau das Sonnendach aus dem trockenen Rohr entzündet was dann in Folge das ganze Gebäude in Flammen aufgehen lies.
Teile der historischen Einrichtung und Gegenstände konnten noch gerettet werden – aber Innenleben und Dach sind weg und es wird im Moment geprüft ob die Mauern für einen Wiederaufbau taugen.
Weiter gehts vorbei an einer der Vorzeige-Attraktionen des Parks, dem Aussichtspunkt für die sogenannten ‘Mule Ears‘
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0088.jpg[/img]
Eselsohren
Zurück in Terlingua, kehre ich noch bei Bob und den anderen auf dem Campingplatz ein, um dort den Tag ausklingen zu lassen.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0090.jpg[/img]
Was hier wie ein kantiger Wohnwagen aussieht ist ein sogenannter ‘Toy-Hauler‘, kannte ich bislang auch noch nicht.
Vorne wie ein normaler Wohnwagen, war der hintere Teil mit einer Laderampe versehen, wo bis zu drei Motorräder Platz finden:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0089.jpg[/img]
Wenn die Moppeds dann draussen sind kann man elektrisch vom Dach noch ein weiteres Bett runterlassen:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0091.jpg[/img]
praktisch ...!
das Ründchen vom Nachmittag:
[url]https://kurv.gr/yMfCc[/url]
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Hallo Chris,
diese sogenannten "Toy-Hauler" sind hier vor ein paar Jahren auf der Messe in Düsseldorf auch vorgestellt worden.
Sind aber nicht so richtig bekannt geworden.
Werden auch, wenn überhaupt, nur von "richtigen" Crossern, die mit diesen dann zu Wettbewerben fahren, geordert.
Liegt vielleicht auch ein bisschen daran das sich die Gerüche der Flüßigkeiten vom Bike im ganzen Wohnwagen verteilen.
Na ja, nicht jeder hat "Benzin im Blut"gern. [img]https://www.cosgan.de/images/midi/ekelig/c050.gif[/img]
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Ein spannender Tag!
Ich finde die Bilder der Schlucht recht spektakulär! Und auch der Toy-Hauler... nicht jedermann's Sache, aber schön zu sehen, was es da alles an Erfindungen gibt. Ich finde nur schon die Slide-Out-Technologie bei RV's und Wohnwägen witzig.
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Schade um die Trading Post.....Die Schlucht ist schon ziemlich beeindruckend.
Natürlich bin ich weiterhin gespannt dabei.
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[QUOTE=Chris;71180]
Hier kommt nun der wirklich traurige Teil der Geschichte, ... das Gebäude ist im drauffolgenden Monat bis auf die Mauern niedergebrannt :(
Ein Wildfeuer, das auf der mexikanischen Seite begann ist durch Funkenflug über den Fluss geschlagen und hatte genau das Sonnendach aus dem trockenen Rohr entzündet was dann in Folge das ganze Gebäude in Flammen aufgehen lies.
Teile der historischen Einrichtung und Gegenstände konnten noch gerettet werden – aber Innenleben und Dach sind weg und es wird im Moment geprüft ob die Mauern für einen Wiederaufbau taugen.[/QUOTE]
Tsja, hätten wir jetzt die Mauer schon gehabt...... :Lachen 01:
Sehr schöner Park. Ich muss umbedingt meine texanischen Freunde dort besuchen. Die haben innerhalb des Parkes wohl ein Stück Land. Wirklich nett!
[QUOTE]
Was hier wie ein kantiger Wohnwagen aussieht ist ein sogenannter ‘Toy-Hauler‘, kannte ich bislang auch noch nicht.
Vorne wie ein normaler Wohnwagen, war der hintere Teil mit einer Laderampe versehen, wo bis zu drei Motorräder Platz finden:[/QUOTE]
Was, Du bist schon so lange da drübern und hast das noch nicht gekannt? :smilie_denk_17:
Wir haben 2009 unseren ersten gesehen - und zwar noch eine Nummer größer. Da konnte man einen Slide Out komplett nach hinten die die Garage rein fahren. :smilie_thumbs_5:
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schoen dass noch einige dabei sind ...
[QUOTE=Vorfreude;71205]Sehr schöner Park. Ich muss umbedingt meine texanischen Freunde dort besuchen. Die haben innerhalb des Parkes wohl ein Stück Land. Wirklich nett![/QUOTE]
der Big Bend ist ein herrlicher Park und wird einfach von vielen unterschaetzt - gerade auch in seiner Vielfaeltigkeit ...
[QUOTE=Vorfreude;71205]Was, Du bist schon so lange da drübern und hast das noch nicht gekannt? :smilie_denk_17:[/QUOTE]
ich schaue ja nicht bei fremden Leuten in den Wohnwagen rein … (if the camper is rockin' don't come knockin' …) :smilie_blinker:
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Bin auch noch dabei :smilie_winke_048: Hab im Moment halt wenig Zeit für Kommentare. Lese aber begeistert mit, da ich den Big Bend NP in bester Erinnerung habe. Ich war damals erstaunt wie leicht man dort die Grenze überqueren kann. Wir sahen Mexikaner mit Pferden und Booten wie sie zwischen den Ländern hin und her wechseln.
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Ich frage mich, wann die Schlucht "zugemauert" wird, wenn die Mexikaner dort so einfach über die Grenze können.
Das kann doch keinesfalls im Sinne vom Blondschopf sein.
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[QUOTE=Chris;71209]
ich schaue ja nicht bei fremden Leuten in den Wohnwagen rein … (if the camper is rockin' don't come knockin' …) :smilie_blinker:[/QUOTE]
Auch dabei gibt es Poser :peace1:
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[b][size=3]¡Ciudad de México - Tenemos un Problema![/size][/b]
Heute war eigentlich viel Zeit ... Treffpunkt mit der Truppe war zwischen 15:30 und 17:30 an der letzten Tankstelle vor der Grenze. Das sind runde 65 Meilen von hier, also kein grosser Deal. Ich habe viel Zeit! Ausserdem ist die Strecke zwischen Terlingua und Presidio, TX unter Motorradfahrern bekannt als die beste Strecke in ganz Texas. Landschaftlich ein Leckerbissen, gut asphaltiert, kurvig ohne Ende und als Zusatzbonbon auch noch mit steilen Passagen auf und ab. In manchen Kreisen auch als die ‘Achterbahn‘ betitelt.
Aber bis dahin ist noch viel Zeit ... erst mal eine Runde frühstücken. Tanken brauche ich noch nicht, das geschieht kurz vor der Grenze noch bis zum Stehkragen. Also brauche ich auch nicht an der Tanke vom Vortag zu frühstücken und kann endlich mal ‘Espresso Y Poco Mas‘, das neue Café oben neben dem General Store ausprobieren (vgl. Kapitel ‘the Porch‘).
Gesagt getan, es gab ein ordentliches Frühstück und auch guten Kaffee. Die Wartezeit war etwas lang, aber ich hatte ja Zeit. Überraschend gab es auch schnelles, umsonstes WiFi – hier in dieser Gegend wo es oft keinen einfachen Internetzugang gibt. Eigentlich war der ganze Betrieb auch zu sauber und zu reibungslos für Terlingua, aber die Zivilisation scheint auch hier Einzug zu halten ... .
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0092.jpg[/img]
Das Plätzchen war schattig, eine leichte Brise sorgte für angenehme Frische, die Aussicht war fantastisch, ich konnte die Mule Ears sehen und es gab auch genügend Peoplewatching, da ein reger Betrieb von Gästen ein Laufkino der eigenen Art bot. Mit den verschiedenen Tischnachbarn konnte auch das ein oder andere Schwätzchen gehalten werden.
Irgendwann muss aber auch das perfekteste Frühstück ein Ende haben und man muss weiter ... .
Ich hatte an den Vortagen schon mal per SMS gefragt wie ich die Truppe überhaupt erkenne.
Die Antwort:
[quote][i][color=#0000FF]“You will know us when you see us“[/color][/i][/quote]
Nach der herrlichen FM 170 bis Presidio – Fotos kommen auf dem Rückweg – kam ich mit etwas Zeit so kurz nach 15:00 Uhr an besagter Tankstelle in Presidio, Texas an.
Yupp – da waren sie auch schon alle, wirklich sehr einfach zu erkennen. War schon eine dämliche Frage, die ich da gestellt hatte.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0094.jpg[/img]
Grant, Initiator des Trips ging geradewegs auf mich zu und musterte mein Mopped ... “Wie ... mit dem [u]kleinen Ding[/u] willst du mit uns mitfahren ...?“ und schüttelt den Kopf ... er glaube nicht dass das das richtige Gerät sei – zu klein und zu langsam ...!
Ich schaute mich um. Es war ein weites Feld von grossvolumigen Adventurebikes. Ausser den Boliden aus dem Hause BMW konnte ich noch eine Africa Twin und eine Moto Guzzi Stelvio ausmachen ... .
Nach ein paar weisen Worten zur Grenzüberquerung an die Allgemeinheit, “Reisepass und Papiere griffbereit und Jacken ausziehen ...“ ging es los ... zum Grenzübertritt ...:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0095.jpg[/img]
... nein erst noch mal zum Duty Free Shop ... die Raucher brauchen natürlich steuerfreie Zigaretten ...
Nun geht es endlich weiter zum Grenzüber ...
... nein, nun mussten einige noch zur letzten Besorgung zum Dollar General Store, eine Ladenkette im amerikanischen Hinterland mit verschiedensten Kurzwaren ... was um alles in der Welt muss da noch eilig gekauft werden ...?!?
Schlussendlich ging es dann doch zum Grenzübertritt. Ich war eigentlich gut gerüstet; als Deutscher ist die Notwendigkeit eines Reisepasses ja kein fremdes Konzept – Amerikanern muss das oft allerdings noch erklärt werden. Für die Einfuhr des eigenen Fahrzeugs ist es etwas trickreicher. Für den grenznahen Bereich innerhalb Mexicos genügt das Equivalent zum deutschen Fahrzeugschein, für weitreichendere Trips muss auch das Equivalent des Fahrzeugbriefs oder zumindest eine Kopie mitgeführt werden.
Hier wird es tricky – Texas hat keinen Fahrzeugschein, die Angaben für den Normalbetrieb befinden sich in dem übergrossen Registrierungsaufkleber bei Autos (dies ist etwa das Equivalent des deutschen Kreiswappens im Kennzeichen). Auf den kleinen Motorradkennzeichen ist der Aufkleber so klein dass da kein Platz für Details ist. Ich hatte mir noch kurz vor Abfahrt schnell eine Kopie von dem Schreiben gemacht, das es bei der Zulassung des Moppeds gegeben hatte – nur so für den Fall der Fälle.
Nach kurzem Durchwinken auf der amerikanischen Seite in Presidio ging es über den Rio Grande nach Ojinaga, Mexico. Fotos vom Übertritt gits keine.
Dort wurden wir auch alle in separate Buchten gewunken und von den Grenzern überprüft. Reisepass – kein Problem, ... wo geht es hin?
– “nach Benavides ...“
- “nach wo ...?“
- “Benavides“
- “nie gehört ...!“
Orte dessen Existenz bezweifelt werden kenne ich bislang nur Bielefeld ... aber hier scheint es einen neuen Fall zu geben ... .
Da fiel mir ein dass der Ort Benavides auch gelegentlich auf texanischen Enduro Webseiten als ‘San Carlos‘ bezeichnet wird. Vielleicht versuche ich es mal damit?
- “San Carlos ... „
- “¡Ah ... San Carlos!“ ... das schien er zu verstehen ...
[i]... ich habe das später mal noch recherchiert, San Carlos war der ursprüngliche Name des Ortes und ist 1937 mit vielen anderen Orten in der Region von den kirchlichen Bezeichnungen weg und hin zu Mitstreitern des mexikanischen Bürgerkriegs von 1910 bis 1920 geändert worden. San Carlos ist in dem Zuge zu Manuel Benavides umbenannt worden.[/i]
Die Papiere wollte er dann aber trotzdem noch sehen um die Fahrgestellnummern abzugleichen ... dazu musste ich ihm zeigen wo die Fahrgestellnummer zu finden ist, weiter hat es ihn dann aber nicht interessiert und ich durfte weiter fahren.
Sammelpunkt war hinter‘m Zaun.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0097.jpg[/img]
So nach und nach kamen alle raus, aber am Ende fehlten noch 4 Leute ... . Einige hatten Sena Interkom und hatten Sprechverbindung untereinander im Helm. Da konnte nachgefragt werden.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0096.jpg[/img]
Der Sachverhalt war– und man konnte es fast ahnen - die fehlende Kopie von der Zulassung. Die Grenzbeamten sagten ohne dem gebe es keinen Einlass nach Mexico – ausser sie würden ein Auge zudrücken, aber das koste dann 200 Dollar pro Person und Auge ... . Gut dass sie nicht beide Augen zudrücken müssen ... .
Grant, intimer Kenner der Korrup... – moment, keine K-Wörter mehr hinter der Grenze (und davon gibt es hier in der Region mehrere) – also intimer Kenner der lokalen Bürokratie sagte er fährt mal schnell gegen die Richtung zurück und wolle es auf 100 Dollar pro Person runterhandeln.
Aber es kam ein weiterer Einwand von einem unserer Mitfahrer. Er war gebürtiger Mexikaner und sein Vater bekleidet ein hohes Amt bei einer Bundesbehörde in Mexico City. Da hat er mal schnell angerufen ... “Mexico City – we have a problem ... “ ... .
Dieser hatte dann schnell per Telefon die gesamte Grenzstation strammstehen lassen und zwei Minuten später wurden auch unsere fehlenden 4 Freunde mit einem freundlichen Schulterklopfen ins Land gelassen ... .
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0098.jpg[/img]
der Pico-Bär wartet geduldig
Erster Stop im Land ist dann der grosse Supermercado in Ojinaga, um ein paar Besorgungen zu machen. Was ist es bloss mit dem ganzen Shoppen – ich dachte auf Männertrips wird nicht geshoppt ...!?
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0099.jpg[/img]
Dort auf dem Parkplatz konnte ich mich erstmal der Mannschaft vorstellen, denn ich kannte ja eigentlich niemanden.
Einige sagten: “Oh ... wir haben schon im Big Bend von dir gehört ...“
- “ähm ... was ...?!“
- “ja, gestern im Big Bend Park bei den Hot Springs hat man uns schon von dir erzählt ... die schwedische Familie hat uns von einem Chris berichtet der auch ein BMW Motorrad habe ... .“
- “was für eine schwedische Familie ...? Ich kenne keine schwedische Familie ...“. Ich bin auf diesem Trip auch gar nicht an den Hot Springs gewesen ... . Da muss ich noch eine Weile drüber grübeln ... .
So langsam kamen alle aus dem Supermarkt wieder hervor. Grant hatte Tequila in grossen Plastik-Kanistern gekauft und noch vor Ort expeditionsgerecht in einen weissen 1.75 Galonen Rotopax Pack umgefüllt ... das sind über sechs einhalb Liter. Da sprechen wir nochmal drüber ... .
[url]https://rotopax.com/175-gallon-water.html[/url]
Zusätzlich habe ich mich noch etwas nützlich gemacht und habe ein paar Dollar für das lokale rote Kreuz gespendet. Da kriegt man in Latein Amerika im Gegenzug oft einen Aufkleber. Diese Aufkleber helfen Milde zu stimmen bei Kontrollen aller Art (noch so ein K-Wort) ... . Ich kenne das noch aus den alten Tagen als ich mit meinem VW Bus durch Mittelamerika bin. Da klebten immer diverse Aufkleber vorne links auf der Scheibe.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0101.jpg[/img]
salvar una vida
Die Strecke bis jetzt:
[url]https://kurv.gr/U2opw[/url]
Weiter gehts in Richtung Benavides ... .
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Unglaublich, diese Einreisegeschichte. Also sind alle Gerüchte wahr...
Bin ja mal gespannt, wie der Tequila weggehaut wird.
Und ob deine Maschine sich wirklich als zu klein erweisen wird.
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Hallo Chris,
du verstehst es die Spannung immer hoch zu halten.:daumenhoch:
Moped zu klein hab ich so auch noch nicht gehört, wenn dann wird meistens von"etwas schwach auf der Brust" geredet.
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Täusche ich mich oder ist das kein reiner Männertrip? Ich dachte ich hätte ein Mädel entdeckt...mit etwas längeren Haaren von hinten. Ich denke in Texas gibt es kaum Männer mit langen Haaren....das ist dort unpassend. :smilie_blinker:
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Hallo Traveline,
ja du siehst richtig!
Schau mal Beitrag 30:pfeif:
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Zu groß, zu klein..... tsja mal wieder ein Beweis für unseren Einstein seine Relativitätstheorie......
Die Grenzgeschichte ist klasse. Sowas kenne ich noch von unseren Hilfstransporten. Das ist live! [emoji1787]
Uns Gott und die Welt kennt Chris - oder zumindest die Schweden.... [emoji23][emoji1787][emoji23][emoji1787][emoji23][emoji1787]
Gesendet von meinem SM-G965F mit Tapatalk
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[QUOTE=Kali;71272]Hallo Traveline,
ja du siehst richtig!
Schau mal Beitrag 30:pfeif:[/QUOTE]
Kali - das war eine andere Truppe ...
[QUOTE=Travelina;71268]Ich dachte ich hätte ein Mädel entdeckt...mit etwas längeren Haaren von hinten. Ich denke in Texas gibt es kaum Männer mit langen Haaren....das ist dort unpassend. :smilie_blinker:[/QUOTE]
das ist tatsaechlich ein Maennerzopf …
[QUOTE=Vorfreude;71275]Uns Gott und die Welt kennt Chris - oder zumindest die Schweden.... [/QUOTE]
warten wir mal ab wie sich die Geschichte entwickelt ...
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Als wir vor 5 Jahren mit dem Linienbus in Tihuana über die Grenze sind, waren die Beamten nur wegen einem Schreibfehler im Formular pingelig. Ansonsten haben wir die Einreisegebühr bezahlt, das Gepäck wurde durchleuchtet und schon waren wir in Mexiko.
Was war denn das für ein Fusel im Kanister? Tequila gibt es doch in jedem Supermarkt sehr günstig. Warum also einen Kaninster kaufen und umfüllen :smilie_denk_17:? Hat der Biker etwa schwäbische oder schottische Wurzeln?
Fragen über Fragen ... Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
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[QUOTE=Ilona;71281]Was war denn das für ein Fusel im Kanister? Tequila gibt es doch in jedem Supermarkt sehr günstig. Warum also einen Kaninster kaufen und umfüllen :smilie_denk_17:? Hat der Biker etwa schwäbische oder schottische Wurzeln?[/QUOTE]
ich kenne nicht seine Beweggruende - aber ich kenne es zumindest aus Mexico, Brasilien, Kolumbien, Equador oder Venezuela dass man lokalen Stoff (ob nun Tequilla oder Cachaça) in Kanistern kauft ...
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[b][size=3]Casa Gloria[/size][/b]
Durch die Strassen von Ojinaga ging es unter peinlich genauer Einhaltung der örtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung. Als Fremder fällt man auf und muss die milderne Wirkung des Rot-Kreuz-Aufklebers nicht gleich in der ersten halben Stunde ausprobieren.
Tricky genug war es ja schon ... die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Mexico – wie auch anderswo – ist in Kilometer pro Stunde angegeben, aber die Vorhut hatte die ausgeschilderten 40 km/h relativ korrekt umgesetzt und es ging innerorts von Ojinaga gesittet zu.
Man hat auf den ‘Metric Bikes‘ - wie die Harley Gemeinschaft andere Marken leicht verächtlich nennt - oft eine zweite Skala oder Umschaltknopf für Geschwindigkeit in km/h. Mit 25 Meilen pro Stunde schlichen wir durch den Ort. Wurden dabei natürlich vom lokalen Verkehr rechts und links überholt ... .
Nach dem Ortsausgangsschild auf der Carretera Federal gings dann schon etwas zügiger zu – wie hoch ist die Geschwindigkeitsbegrenzung in Mexico noch gleich auf diesen Landstrassen ...?
Am Abzweig nach Benavides hatte das gute Benehmen ein eindeutiges Ende; 80 km/h zeigten die Schilder aber alle drehten auf ... . Benavides liegt am Ende einer 56 km langen Sackgasse.
Die Arbeitshypothese der Truppe war dass die federale Polizei dort nicht einfährt. Der Ort selbst wird von einer anderen Organisation kontrolliert – aber das ist wieder ein K-Wort ... .
Also alle drehten auf ... . Ich hab auch mal am Gas gedreht, aber da wurde deutlich wieso mein Mopped als zu klein und langsam empfunden wurde ... . Flach liegend, Drehzahl nahe der roten Linie zeigte der Tacho eine Zeigerbreite über 85 ... Meilen pro Stunde ... der Einzylinder brüllte und die Räder eierten ... aber die Tachonadel arbeitete sich tapfer auf die 90 Meilen Marke zu. Mein Abstand zum Feld wurde trotzdem immer grösser bis am Ende alle am vorderen Horizont verschwanden ... .
Nun gut, Benavides ist als einziger Ort an der Strasse vermutlich nicht zu verfehlen und nach Casa Gloria kann ich dann noch im Ort fragen. Intonations-Frage hiess das glaub ich im Sprachunterricht ... ¿Caßah Gl[u]ooh[/u]riah ? ... wird schon klappen ... :daumenhoch:
Da kann ich auch gleich mal anhalten und ein Bild vom Eingangsschild des Parque National Cañon de Santa Elena machen; denn auch auf der mexikanischen Seite des Rio Grandes ist Natur Park.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0115.jpg[/img]
Interesant, dass das Begrüssungschild ein Foto vom Elena Canyon zeigt, welches eindeutig von der USA Seite aufgenommen war. Vielleicht ist der Canyon von der amerikanischen Seite aus einfacher zu erreichen? Wir werden sehen ... .
Unterwegs konnte ich dann noch einen Teil der Truppe einholen, da es einen Plattfuß gab. Da musste ein Hinterreifen gestopft werden mit einem Plug. Gut wenn man schlauchlose Reifen hat ... . Apropos – sieht so aus dass mein Mopped und eine weitere Honda die einzigen mit Schlauchreifen sind. Hoffentlich kennt sich da jemand im Fall des Falles mit aus ... ich muss gestehen dass ich das im Feld nicht selbst reparieren kann. Echt peinlich!
Casa Gloria war schnell gefunden. Das Anwesen bestand aus einem Haupthaus und einer Handvoll Bungalows rund drum. Die meisten hatten sich schon in den Bungalows breit gemacht aber ich bin eh eher der Haupthaus-Typ, passt also gut.
Da bin ich auch näher an der Küche, wo morgens und abends Köstliches zubereitet wird.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0103.jpg[/img]
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0104.jpg[/img]
mi Habitación
Auf der Veranda des Haupthauses war schon angerichtet:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0105.jpg[/img]
Ha ...! Nicht nur näher an der Küche, sondern auch näher an den Abendaktivitäten und den Margaritas. Perfekt! Ich bin eh immer der letzte der zu Bett geht ...
Durchs Anwesen führte auch noch ein Aquadukt, der ... hab jetzt vergessen wann genau der angelegt wurde, aber ist schon eine Weile her.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0106.jpg[/img]
¡idílico!
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0107.jpg[/img]
Katzenbilder gehen immer ...
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0108.jpg[/img]
Moppeds vorm Haupthaus...
Da gabs also die ersten Margaritas schon satt vor Sonnenuntergang und Gloria hatte 4 Küchenfeen angeheuert, die für uns köstlichst gekocht haben ... . Nicht unbedingt pünktlich – aber köstlich!
Inzwischen flossen die Margaritas und das mexikanische Bier in Strömen ... . Zeit genug drüber zu grübeln wer diese schwedische Familie sei, die mich angeblich kennen soll ... .
Ausserdem war da noch Javier, Glorias Neffe. Der war sozusagen unser ‘Handler‘ vor Ort, ... er kennt alles und jeden – auch die örtliche Polizei und das Kartell. Da kann jetzt nichts mehr schiefgehen, ... .
Nach dem Essen bestimmt er wir müssen noch in die örtliche Kneipe fahren um Kontakt mit der lokalen Bevölkerung zu pflegen. Also auf die Moppeds um in den Ortskern zu fahren - denn zum Laufen ist das zu weit ...
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0109.jpg[/img]
Ähm ... damit hatte ich jetzt nicht so richtig gerechnet, da ich ja bereits einige Drinks in den Abend vorgeprescht war ... . Jetzt noch Moppedfahren? Aber kultureller Austausch mit den Locals ist angesagt.
Alte Tradition wo man Mitgliedern der lokalen ‘Organisation‘ ein paar Drinks spendiert.
Mit Getöse - oder zumindest halben Getöse (alles was BMWs so an Geräuschkulisse hergeben) gings in den Ort zur Bar ... welche dann aber geschlossen war ... . Na – unser Handler hat alles im Griff ... ! Kurze Beratschlagung und der Beschluss - zurück zum Casa!
Nein – unterwegs stand Javier auf einer Kreuzung und leitete uns um zum örtlichen Getränkehandel. Dort wird heute abend getrunken:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0113.jpg[/img]
Der gefühlte halbe Ort hatte sich auch schon eingefunden und der kulturelle Austausch konnte beginnen. Mit Händen und Füssen, Broken Englisch und Bröckchen Spanish wurde es ein unterhaltsamer Abend und jeder hat jedem Biere gekauft. Bezahlt wurde bar in US Dollar und es gab Pesos als Wechselgeld zurück – vermutlich nicht der beste Wechselkurs.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0111.jpg[/img]
wieviel ist das ... ?
Einer weiteren Tradition zufolge wird auch immer ein Bike an die Theke geholt. Da man mit alten Traditionen nicht brechen soll wurde hier zumindest ein Mopped in den Verkaufsraum gerollt:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0110.jpg[/img]
Zum Schluss kam auch noch der Rotopax mit dem Tequila zum Einsatz um ein paar Schlückchen anzubieten:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0112.jpg[/img]
der Rotopax
Der strenge Ladenschluss für Alkoholausschank in der Provinz ist 22:00 Uhr - was bedeutet dass die ortseigene Polizei ab zehn Uhr mitgetrunken hat ... .
die Strecke:
[url]https://kurv.gr/KuVrh[/url]
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Echt jetzt - die Polizei hat mitgetrunken?
Was soll denn das mit dem Motorrad im Ladenlokal? Was für einen Hintergrund hat diese "Tradition"?
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Que lindo gato y uno bueno habitacion :Ablaus:. Me gusta Mexiko :smilie_thumbs_5:.
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Ich bin auch noch ganz begeistert dabei, bei dieser etwas anderen Reise.
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Das mit der Policia kenne ich. War zwar in Belarus - aber dich gleiches Prinzip. [emoji23][emoji106]
Bin weiterhin begeistert dabei und der Sinn des Motorrads auf der Theke würde mich auch interessieren.
Gesendet von meinem SM-G965F mit Tapatalk
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[QUOTE=pietja;71301]Ich bin auch noch ganz begeistert dabei, bei dieser etwas anderen Reise.[/QUOTE]
öhm ... was ist denn da so anders an dieser Reise ...?
[QUOTE=man-of-aran;71298]Was soll denn das mit dem Motorrad im Ladenlokal? Was für einen Hintergrund hat diese "Tradition"?[/QUOTE][QUOTE=Vorfreude;71302]... und der Sinn des Motorrads auf der Theke würde mich auch interessieren.[/QUOTE]
natürlich gibt es da eine Vorgeschichte ... aber ich scheute mich das zu erwähnen, da ich nicht sicher bin ob ich das richtig zusammen kriege ...
... also ein harter Kern dieser Truppe fährt schon seit geraumer Zeit nach Benavides und irgendwann muss es mal die Diskussion an der Bar gegeben haben wie stabil dieselbige gebaut sei. Derjenige der die Bar gebaut hat - ein weiterer Vetter von Javier - hatte gewettet dass sie mühelos ein Motorrad aushält, was dann gleich ausprobiert worden ist. Irgendwie ist da in den Folgejahren eine Tradition draus geworden beim alljährlichen Besuch ein Motorrad auf die Bar zu heben ... . Das gilt eigentlich nur für die Bar im Ort und da ist dann beim Getränkehändler aus der Not heraus eine Variante geworden ... .
So oder so ähnlich muss das gewesen sein ... . :)
Mit viel, viel Kombinationsgabe kann nun auch der Titel einer der nachfolgenden Kapitel gedeutet werden ... :pfeif:
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[QUOTE=Chris;70921]Die Kapitel wären:
[list][*]Aller Anfang ist kalt[*]Ralleystreifen und Flussbiegungen[*]No More Peppers in my Chili[*]The Porch[*]Hasenpfeffer mit Selleriesalz[*]Funkenflug[*]¡Ciudad de México - Tenemos un Problema![*]Casa Gloria[*]Das Schnappsglas[*]Faßbrause[*]Schneller als Montezuma erlaubt[*]Der Pinguin und die Gummi-Kuh[*]No Country for Old Men[/list]
[/QUOTE]
Obwohl Bankanalyst, konnte ich den Zusammenhang zwischen der Bar-Geschichte und den Titeln noch nicht wirklich deuten. Vielleicht kriegt die Truppe eine Runde spendiert, wenn der Motorrad-in-der-Bar-(oder beim-Getränkehändler-)Parkierer mit einem vollen Schnappsglas auf dem Sozius rausfahren kann, ohne was zu verschütten? Wobei - habe beim Motorrad auf dem Photo keinen wirklichen Sozius-Sitz gesehen.
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[QUOTE=man-of-aran;71304]... wenn der Motorrad-in-der-Bar-(oder beim-Getränkehändler-)Parkierer mit einem vollen Schnappsglas auf dem Sozius rausfahren kann, ohne was zu verschütten? [/QUOTE]
das hört sich nach einer typisch schweizer Wette bei Frank Elstner an ...
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[QUOTE]öhm ... was ist denn da so anders an dieser Reise ...? [/QUOTE]
Für uns anders, für dich vielleicht nicht
- Motorrad statt Auto/RV
- Abenteuerfaktor, da im Grunde vorher nichts wirklich bekannt/geplant war
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Hi Chris......
jetzt bin ich auch dazu gekommen deinem Bericht zu folgen. Was für ein Abenteuer in einer wunderschönen Landschaft. Den Big Bend National Park haben wir ja auf unserer Reise durch Texas besucht.....
Das Gelände kommt deinem Motorrad ja sehr entgegen......
[QUOTE]Monique und Dieter hätten dir bestimmt noch Equipment-Tipps gehabt. Doch das war bei dir ja vor allem eine Platzfrage.[/QUOTE]
Wir sind ja gerade von unserer Tour durch die französichen Seealpen zurück. Da waren die Temperaturen sehr moderat. Wir hatten aber im Südtirol auch schon 5-10 Grad. Aber mit dem richtigen BMW-Equipment war das gar kein Problem.
Was bitte ist denn deine BMW für ein Modell. Dieter hat sie eingehend studiert und kam zu keiner Lösung. Keine GS:smilie_denk_49:?
[QUOTE]gerüchteweise sind sogar andere Forums-Typen da schon mit ihrer BMW angefahren gekommen.[/QUOTE] ja wir outen uns:biggrin_girl:.....was soll ich hochlatschen wenn ich fahren kann:peace1:
Übringens Chris.....die Seealpen waren der Oberknaller:Ablaus:
Freue mich auf mehr.....
Viele Grüss
Monique
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[QUOTE=pietja;71316]- Abenteuerfaktor, da im Grunde vorher nichts wirklich bekannt/geplant war[/QUOTE]
immerhin wusste ich dass es zum Casa Gloria ging - das ist mehr Info als ich sonst bei meinen Reisen habe … :smilie_winke_5:
[QUOTE=Rumba;71320]Was bitte ist denn deine BMW für ein Modell. Dieter hat sie eingehend studiert und kam zu keiner Lösung. Keine GS:smilie_denk_49:?[/QUOTE]
dies ist eine G650 GS Sertão, die hoeher gelegte Version der normalen G650 GS. Hat ein 21" Vorderrad und andere Federung gegenueber der Normalversion. Sind nicht so viele von gebaut worden und noch viel weniger in USA verkauft. Hatte ich doch in neuwertigem Zustand letztes Jahr als Schnapper aus Phoenix geholt ...
[url]https://www.reisedurchamerika.net/showthread.php?42-Sind-mal-wieder-quot-Up-Scheu-quot&p=63441&viewfull=1#post63441[/url]
[QUOTE=Rumba;71320]ja wir outen uns:biggrin_girl:.....was soll ich hochlatschen wenn ich fahren kann:peace1:[/QUOTE]
hoert sich so an als wenn es da noch eine Geschichte gibt, die uns noch nicht erzaehlt worden ist …
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[QUOTE=man-of-aran;71065]
Uns ging es übrigens ähnlich wie dir, als wir beim Creux-du-Van drei Stunden hochgekraxelt sind und verschwitzt und stolz im "Bergrestaurant" eingetroffen sind, wo dann all die anderen Leute aus ihren Autos vom Parkplatz hinter dem Restaurant angeschlendert kamen (gerüchteweise sind sogar andere Forums-Typen da schon mit ihrer BMW angefahren gekommen...)[/QUOTE]
Darum ging's Monique, lieber Chris!
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[B][SIZE=3]Das Schnappsglas[/SIZE][/B]
[i]Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...
Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack , tack, tack, tack ...[/i]
...
...
Was ist das für ein Geräusch von dem ich wach werde ...?
Ein Specht ...?
... das Geräusch kommt aus der Küche ... da ich nun schon wach bin kann ich dort mal nach dem Rechten schauen und mir auch gleich einen Kaffee holen. Noch ein Vorteil im Haupthaus zu sein – kurze Wege zur Kaffeemaschine.
[i]Tak, tak, tak, ... , tack, tack, tack .... tak, tak, tak ...[/i]
Ah – in der Küche wird am Frühstück gearbeitet und es sieht so aus als muss da viel geschnippelt und gehackt werden. Pico de Gallo handgeschnippelt – mit dem kleinen Messer auf dem Brettchen ... da hätte manch einer zur Küchenmaschine gegriffen ... .
An anderer Stelle wurde zusätzlich an einem Obstsalat geschnippelt.
Das Frühstück war für 8:00 morgens angekündigt – eigentlich ein wenig zu früh für den Urlaub, aber was will man machen ... bei Gruppenreisen ist man halt immer ans Programm gebunden ... .
Um es vorwegzunehmen – es wurde noch lange munter weiter geschnippelt und gehackt bis kurz vor neun. Das Frühstück wurde dann letztlich so gegen 9:45 serviert – die mexikanische Version von 8:00 Uhr:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0114.jpg[/img]
Pico de Gallo handgeschnitten ...
Da kann man doch gut mit leben ... das Haupthaus gefällt mir immer besser ... ich kann morgens im Bett liegen bleiben bis die Schnippelgeräusche verstummen und dann ist immer noch etwa eine dreiviertel Stunde Zeit um geschniegelt und gestriegelt am Frühstückstisch zu sitzen ... Urlaub perfekt!
Heute auf dem Programm war ein Tagesausflug in die Landeshauptstadt der gleichnamigen Provinz, nach Chihuahua.
Auf dem Weg zur Stadt – zumindest auf der Nebenstrecke – liegt gleich hinter Ojinaga der Cañón del Pegüis. Ein halbwegs grosser und tiefer Canyon mit Aussichtspunkt. Grund genug für eine kurze Rast mit Besichtigung:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0117.jpg[/img]
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0116.jpg[/img]
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0120.jpg[/img]
Viel mehr weiss ich über diesen Canyon auch nicht, ausser dass er da plötzlich am Wegesrand war. Wie ich später recherchiert habe: bis zu 300 Meter tief und der Fluss hindurch nennt sich Rio Conchos, welcher westlich von Ojinaga in den Rio Grande mündet. Flussrichtung auf meinen Fotos von rechts nach links.
Von dort ging es über eine moppedfreundliche, kurvige Strecke mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit Richtung Chihuahua.
Wichtigster und einziger Programmpunkt dieser Truppe: eine Kneipe, in der die Ortskundigen jedesmal einkehren. Gegenüber wurde kurzerhand an der Strasse geparkt. Damit die Wertsachen auf den Moppeds sicher sind wird auch noch schnell ein Passant für ein paar Dollar angeheuert, um dieselbigen zu bewachen.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0121.jpg[/img]
Es musste dann allerdings nochmal unser sprachkundigster Mann rausgeschickt werden, um dem Bewacher zu erklären er brauche nicht unsere Windschutzscheiben mit dem kratzigen alten Lappen zu reinigen ... damit hatte er nämlich schon mal begonnen. Wirklich sehr serviceorientiert!
Auf dem Rückweg gings dann direkt zurück zum Casa und auf der Stichstrasse dann wieder dasselbe Spiel vom Vortag; alle drehen auf und das Feld zieht sich auseinander wie Kaugummi bis alle vorne aus meinem Sichtfeld verschwinden ... .
Trotzdem war ich abermals nicht der letzte, der im Casa ankommt ... der selbe Unglücksrabe vom Vortag stand wieder mit plattem Reifen da. Ungefähr an derselben Stelle wie am Vortag. Diesmal hatte sich ein Teil der Lauffläche des Reifens aufgelöst.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0123.jpg[/img]
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0122.jpg[/img]
nix mehr zu flicken ...
Da war jetzt mit einem schnellen Stopfen nichts mehr zu flicken ... . Aber eine Vorhut ... oder vielmehr Mittelhut, da ja nach alter Piratenmanier auf niemanden gewartet wird ... also eine Truppe ist bereits los um Javier mit dem Pickup Truck zu holen ...
Nach einer Weile hörte man in der Ferne ein sonores Brummen ... die ‘Mittelhut‘ kam zurück (vermutlich mit Höchstgeschwindigkeit) um mitzuteilen dass der Pickup auf dem Weg ist ...
Interessanter Effekt am Rand; die beiden baugleichen Motorräder fuhren nebeneinander auf uns zu und klangen wie ein zweimotoriges Flugzeugen bei dem beide Propeller perfekt synchronisiert laufen ... falls das jemand schon mal zufälligerweise gemacht hat (Propeller synchronisiert)...
Praktischerweise war grad an dieser Stelle eine passende Böschung am Strassenrand, so dass das Mopped ohne Mühe auf den Truck geschoben werden konnte und keine Hebeübung notwendig war:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0124.jpg[/img]
Die Hebeübung heben wir uns dann für den Abend in der lokalen Bar auf. Der kaputte Reifen war übrigens ein Shinko - von der Marke hören wir doch schon das zweite Mal auf diesem Trip ... . `
Das wird jetzt eh noch interessant wie das hier weitergeht ... Javier wird das Mopped ja nicht mit dem Pickup bis nach Dallas bringen ... .
Nach dem alles verladen war galt wieder das Piraten-Recht; alle gaben Vollgas und das Feld zog sich auseinander.
Es musste auch noch vollgetankt werden für den morgigen Trip. Es gab seit kurzem im Ort eine Pemex-Tankstelle – nagelneu. Gleich mal links ran und volltanken. Während der Tankwart noch füllte kamen auch die anderen. Der Tankwart hatte sie zuvor weggeschickt da man weder mit Kreditkarte noch mit US Dollar bezahlen konnte. Mussten sie alle noch schnell zum Getränkemarkt fahren um beim Erwerb einer Dose Bier die notwendigen Pesos als Wechselgeld zu erlangen ... .
Pesos hatte ich auch keine - aber ich hatte auch erst gar nicht gefragt. Und da das Benzin nun schon mal im Tank war hatte man natürlich eine bessere Verhandlungsposition. Es ist immer einfacher um Vergebung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen ....
Der Rest des Nachmittags und die Wartezeit bis zum Abendessen lies sich mit Kaffee und Margaritas am Haus aushalten – alternativ hätte man noch zu einem kleinen Canyon mit einem Swimming Hole fahren können. Da musste man auch noch ein kleines Stück zu Fuss gehen - aber man will es auch nicht übertreiben ... .
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0125.jpg[/img]
Der kaputte Reifen sollte uns aber noch beschäftigen. Nach ausgiebigem Telefonieren hatte man den nächstgelegenen Reifen in der passenden Grösse in Midland, TX ausfindig gemacht. Gute 6 Stunden Fahrzeit – ein Weg ... yikes!
Auf jeden Fall schon mal das Hinterrad ausbauen ...:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0126.jpg[/img]
Auch Javier konnte in Ojinaga nichts brauchbares auftreiben ... . Da musste nun Gloria selbst ran! Sie hatte dann unter Hinzunahme aller Tanten und Verwandten einen passenden Reifen bei einem Motorradhändler in Chihuahua-City gefunden – einen Michelin. Sogar für einen sehr wettbewerbsfähigen Preis. Da hatte der Kollege nicht lange gezögert und das Vertrauen in Shinko aufgegeben und gleich sowohl Vorder- und Hinterreifen von Michelin in Chihuahua bestellt:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0127.jpg[/img]
Morgen früh gehts mit einem weiteren Cousin von Gloria mit dem Auto und beiden Rädern zurück nach Chihuahua!
Der Abend geht aber weiter – es mussten schliesslich kulturelle Kontakte gepflegt werden. Die Bar war heute offen und das Publikum wartete schon.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0129.jpg[/img]
Viel gibts nicht zu erzählen, ausser dass ein Mopped in die Bar geholt und nach alter Tradition auf den Tesen gestellt wurde.
Plötzlich wurde beschlossen dass Schnäppse getrunken werden sollen ...
Flugs greift jeder – Einheimischer wie Fremder - in Jacken- oder Hosentasche und holt ein Schnappsglass heraus ... .
Verfasser:- “[i]... ähm ... ich habe kein Schnappsglas ...[/i]“
Alle: - “[i][b]... wie - du hast kein Schnappsglas ...?!? [/b]... das weiss doch jeder dass man hier sein eigenes Schnappsglass mitbringen muss ...![/i]“
Offenbar habe ich mich mit den Hauptgepflogenheiten des Gastlandes nicht hinreichend vertraut gemacht ... das war übrigens was einige noch vorm Überqueren der Grenze in Presidio im Dollar Store gemacht hatten – genau das Schnappsglass nachkaufen, was sie zuhause auf der Anrichte vergessen hatten ... .
Kein Schnapps für mich - aber das war OK, wir mussten ja zu sehr später Stunde noch wieder mit den Moppeds zurück zum Casa fahren, teils über holprige Schotterpisten ...:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0130.jpg[/img]
Morgen gehts dann Off-Road.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0128.jpg[/img]
Gute Nacht John-Boy ...
.
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Kein Schnappsglas mit dabei???
Wenn du mal in der Schweiz bist... ich habe noch etwa 20 davon übrig...
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[QUOTE=Chris;71339]
Pesos hatte ich auch keine - aber ich hatte auch erst gar nicht gefragt. Und da das Benzin nun schon mal im Tank war hatte man natürlich eine bessere Verhandlungsposition. Es ist immer einfacher um Vergebung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen ....[/QUOTE]
Perfekt, gut gemacht :smilie_thumbs_5:! Alte Berater-Regel: "Frage keine Frage, auf die Du die Antwort nicht hören willst...." :biggrin_girl:
[QUOTE]
Offenbar habe ich mich mit den Hauptgepflogenheiten des Gastlandes nicht hinreichend vertraut gemacht ... das war übrigens was einige noch vorm Überqueren der Grenze in Presidio im Dollar Store gemacht hatten – genau das Schnappsglass nachkaufen, was sie zuhause auf der Anrichte vergessen hatten ... .
Kein Schnapps für mich - aber das war OK, wir mussten ja zu sehr später Stunde noch wieder mit den Moppeds zurück zum Casa fahren, teils über holprige Schotterpisten ...:
[/QUOTE]
Naja, bei den Gebräuchen dort hätte es doch bestimmt auch eine abgeschnittene Plastik-Wasserflasche getan, oder? Bischen großvolumiger, aber das hätte wohl keinen gestört (also ich denke nun an die Halbliterflaschen, bevor hier wieder komische Ideen geäußert werden. Aber ginge natürlich auch mit den 1,5Liter :smilie_trink_6:)
-
... ein halbes Episödchen schaffen wir noch bevor es eine kleine Zwangspause gibt, weil ich die nächsten Tage unterwegs bin ...
[B][SIZE=3]Faßbrause[/SIZE][/B]
Heute kommt der geplante Höhepunkt der Reise – der Tagesausflug nach Boquillas in der Nachbarprovinz Coahuila!
Das ist nicht ganz ohne Herausforderung; die einfache Strecke ist etwa 230 Kilometer offroad. 460 Kilometer gesamt. Es gibt unterwegs keine Tankstelle und vor Ort in Boquillas auch nicht!
Aber es gebe jemanden unterwegs der ‘Barrel-Gas‘ verkaufe – Benzin vom Faß. Javier wisse wo das ist. Der Plan war dort auf dem Rückweg vorsichtshalber eine Galone oder zwei nachzutanken ... . Mal kurz rechnen ... so maximal 180 Meilen, dann ist mein Tank leer. Also ungefähr 300 km. Wir wissen auch nicht hundertprozentig genau wo diese “Faßbrause” angeboten wird.
Fuer mich klar dass ich sowohl auf-dem Hin- als auch dem Rückweg dort zum Tanken Halt machen muss. Gab natürlich gleich wieder etwas Gefrotzel dass da ein Extra-Boxenstop erforderlich war ... .
Heute sind es sowieso verschärfte Bedingungen - die Temperaturen sollen die 40 Grad Marke knacken, wir sind in der Wüste, sandige Off Road Pisten, keine Wegweiser und wir skizzierten schon die logistische Herausforderung mit dem Benzin.
Aber Javier kennt den Weg und kommt mit. Damit haben wir zur Sicherheit auch noch hinten ein Versorgungsfahrzeug für alle Fälle! Also, nicht hinten sondern vorne – weil er kennt den Weg. Es kann nichts mehr schief gehen.
- [color=#0000FF]“Wir sind in der Wüste – wir brauchen viel Wasser“[/color] sagt Grant. Dieser Hinweis ist ja so gut wie der mit dem Reisepass ... wer wird schon in der Wüste ohne Wasser unterwegs sein?! Ich hatte eh schon meinen Camelbak bis zum Stehkragen mit Wasser gefüllt und aus irgendeiner inneren Eingebung auch noch eine einzelne Flasche Wasser im Vorbeigehen gegriffen und zusätzlich in den Rucksackteil des Camelbaks gesteckt.
Alles war gut organisiert – mehrere Paletten Wasser wurden hinten auf den Pickup geladen und unser Mitstreiter mit den grössten Adventure-Alu-Seitenkoffern hatte auf beiden Seiten soviel Wasserflaschen geladen bis diese beinahe aus den Nähten platzten.
Auf geht’s – quer durch Benavides und am Ende der Strasse auf die staubigen Pisten Richtung Osten – Boquillas, wir kommen!
[i]Boquillas – der Ort ist von Mexico nur sehr schwierig zu erreichen. Von USA aus allerdings tatsächlich Ziel von Tagestouristen, die vom gegenüberliegendem Big Bend National Park – mittlerweile völlig legal - mit einem Ruderboot über den Rio Grande gebracht werden um dort billigem Tequila und scharfwürziger Enchiladas bei Mariachimusik zu frönen.[/i]
Die Pisten sind wirklich sehr staubig – und unsere Geschwindigkeit für die Sichtverhältnisse viel zu hoch. Ich kann teilweise nur gerade noch den Vordermann mit Mühe in der Staubwolke ausmachen. Wahnsinn! Eine kleine Staub-Pause gibt es nach etwa 30 km in einer kleinen Siedlung, wo Javier erstmal irgendwo anklopfen muss um nach dem Weg zu fragen ... .
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0131.jpg[/img]
Nach 30 Kilometern schon nach dem Weg fragen – das kann ja noch heiter werden ... . Der Herr des blauen Hauses sagt er müsse ein Stück mitkommen, dann kann er den Weg besser zeigen. Also steigt er zu Javier ins Auto.
Wir fahren ein ganzes Stück weiter – es gab bislang noch keinen einzigen Abzweig - da hält der Pickup, beide steigen aus und der geheuerte Lotse erklärt mit kundiger Gestik, wie denn weiter zu fahren sei.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/K2019_0177.jpg[/img]
Er musste dann natürlich wieder zurück zum blauen Haus gebracht werden. Javier dreht in 12 Zügen auf der schmalen Piste und weg ist er. Das war dann auch das letzte Mal dass wir ihn und den Pickup gesehen haben ... !
Weiter gehts. Die Piste wird nicht unbedingt staubfreier, aber die nun gefahrenen Geschwindigkeiten werden etwas den Umständen angepasst und der Staub wirbelt nicht mehr ganz so stark. Hat auch den Vorteil dass man besser sehen kann. Zum Beispiel, dass wir nur noch zu siebt waren ... !?
Ursprünglich zu sechzehn – einer mit dem Auto nach Chiuhuahua – da sollten wir jetzt zu fünfzehn sein ... gut die Hälfte ist verschwunden ... .
Erst Mal warten – vielleicht kommen die ja noch ... . Kann ich erstmal ein Blütenfoto machen, sowas macht sich im Reisebericht immer gut:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0133.jpg[/img]
Nach etwa 10 Minuten schicken wir einen berittenen Boten los mal zu gucken wo die anderen geblieben sind. Nach einiger Zeit kommt er wieder zurück:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0132.jpg[/img]
Es gab leider einen unglücklichen Sturz nach einer Kollision im Blindflug einer Staubfahne. Jason hat sich die Koffer verbogen und das Knie verletzt. Er humpelt mit dem Bike wieder zurück zum Casa – die anderen sind gleich hier ... .
Keine schöne Nachricht, aber gut dass nicht mehr passiert ist. Nach kurzer Zeit sind auch die anderen da und weiter gehts. Wir müssen ja noch das Barrel-Gas finden ... .
Als wir an der Stelle waren wo es das Benzin aus Fässern geben solle sah es nicht so aus als sei irgendwer da. “İHola! ... İholaaaa ...!“ – es schien niemand zu Haus zu sein ... . Und von den Fässern auch keine Spur.
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0135.jpg[/img]
kein Barrel-Gas ...
Sah ja erstmal aus als sei dies nur Pech für mich, der jetzt schon nachtanken muss. Aber richtig überlegt ist das auch ein wichtiger Informationsschnipsel für alle anderen. Die stünden dann hier auf dem Rückweg mit leerem Tank und rufen ¿İhola!? ... .
Dämmerte nun so langsam jedem dass die Fahrt nach Boquillas ohne Sprit auch für alle vorbei ist ... bitte mal nachrechnen ...!
Ein neuer Plan für den angebrochenen Tag musste her. Der Sprit mag vielleicht ausgehen – die Ideen aber nicht! Grant schlug vor nach Santa Elena zu fahren. Er ist da vor Jahren mal gewesen und kennt den Weg!
Neues Ziel der Etappe ist also Santa Elena – Namensgeberin des Santa Elena Canyons, den wir vor drei Tagen schon gesehen hatten.
Boquillas hat keine Tankstelle - aber Gastronomie. Ein kleines Mittagessen im Schatten und ein kühles Getränk wären in dieser Hitze genau das richtige. Ich hoffe in Santa Elena gibt es brauchbare Bewirtung für eine Erfrischung. Ich süppel auch schon die ganze Zeit aus meinem Camelbak ... . Apropos Camelbak – bei einer kurzen Fotopause ziehe ich noch weit vor Erreichen des Tagesziels den letzten Schluck aus der Trinkblase:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0137.jpg[/img]
Der Weg zieht sich wie Kaugummi als Schotterpiste – mal ok, mal etwas herb und weggebrökelt, möglicherweise von Regenfällen vor geraumer Zeit. An einer Stelle ist sogar ein kurzes Stück Betonpiste mitten im Nirgendwo – vielleicht 50 Meter lang – wozu nur? Im Moment habe ich eh nur den Meilenzähler im Auge, den ich beim Tanken auf Null gestellt hatte. So zwischen 150 und 160 Meilen geht in der Regel die Warnleuchte an ... da wäre es schön, wenn wir noch deutlich vor der 75 wieder umdrehen, der halbe Wert von dem was ich garantiert aus dem Tank hole. Die Reserve ist dann zum Vergurken ... .
Mit Benzin ist in Santa Elena nicht zu rechnen, aber eine kleine Cantina mit Bewirtung kommt nun gerade richtig für eine Erfrischung und der Gelegenheit den Camelbak neu zu befüllen.
Wer meine Reiseberichte kennt weiss wie es ausgeht, wenn ich all solche Details erwähne ... .
.
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[QUOTE]Aber Javier kennt den Weg und kommt mit. [/QUOTE]
:smilie_thumbs_5:
[QUOTE]wo Javier erstmal irgendwo anklopfen muss um nach dem Weg zu fragen ... .[/QUOTE]
:smilie_denk_17:
[QUOTE]Javier dreht in 12 Zügen auf der schmalen Piste und weg ist er. Das war dann auch das letzte Mal dass wir ihn und den Pickup gesehen haben ... ![/QUOTE]
:Lachen 01: Ein toller Guide!
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Ich ahne Anstrengendes. .......
Und?
Cliffhanger bis nach deiner Reise?
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Da Du den RB schreibst, brauchen wir nicht zu befürchten, dass Du im Nirgendwo ohne Benzin liegengeblieben und verdurstet bist. :Smilie respect1:
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Wow eine sehr vertrauenswürdige Truppe.... [emoji12]
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Hi Chris,
was für ein genialer Bericht. :smilie_thumbs_5:
Bin auch mit dabei und gespannt auf die weiteren Etappen.
-
Weiter gehts ... .
[B][SIZE=3]Schneller als Montezuma erlaubt[/SIZE][/B]
Santa Elena ist wie San Carlos auch in den 1930er Jahren umbenannt worden, um die kirchlichen Namen zu tilgen und durch verdiente Politiker und Freiheitskämpfer zu ersetzen. Santa Elena ist offiziell in Benito Juárez umbenannt worden – wird aber auch heute noch von jedem Santa Elena genannt.
Die Stadt war früher auch an den US-amerikanischen Wirtschaftsraum gekoppelt und es gab sogar eine Brücke oder Furt von Castolon über den Rio Grande. Das ist aber schon eine lange Zeit her – ich konnte leider nicht richtig rauskriegen seit wann.
Benito Juárez hat auf jeden Fall schon mal bessere Zeiten gesehen und meine Vorstellung von einer Cantina mit erfrischener Mahlzeit im Schatten und einem kühlen Getränk schmolz nach einer sehr kurzen Ortsdurchfahrt dahin ...:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0138.jpg[/img]
Hier im Bild das Stadtzentrum mit der Hauptstrasse. Wenn nicht schon ganze Büsche aus den Bürgersteigen wuchsen wären sie hochgeklappt gewesen ... der Ort zeigte zwar dass er nicht unbewohnt war, aber wirkte wie ausgestorben.
Interesssanterweise waren wir hier nur etwa einen Kilometer vom Castolon General Store entfernt wo die leeren Getränkeregale möglicherweise schon wieder befüllt worden sind. So ein Gatorate käme jetzt genau richtig ... .
“Wir versuchen bis zum Santa Elena Canyon vorzufahren, das ist nicht mehr weit ...“ so der weitere Plan. Der Einschnitt des Canyons war deutlich zu erkennen und die Pisten gingen auch ungefähr in die Richtung. Irgendwann war dann das Ende der Pisten und dort Zäune gezogen. Von hier dann nur weiter zu Fuss oder wir hätten einen Zaun nieder nehmen müssen – würde sich aber für Gäste im Land nicht gehören. Also machen wir eine Rast an einem Verschlag neben einer Ziegenweide:
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0139.jpg[/img]
Mein Meilenzähler zeigte jetzt übrigens genau 75 Meilen an – genau die Hälfte dessen was ich als Faustregel für eine Tankfüllung empfinde ... . Da dürfen wir jetzt aber keine grossen Umwege mehr machen ... .
Wer hat eigentlich das ganze Wasser ...?
Au Backe – das hatte Jason, unser Mann der sich gleich zu Anfang am Knie verletzt hatte und umgedreht ist. Er hatte dabei auch das Wasser wieder zurück zum Casa genommen ... ! Der Pickup war vorher schon verschwunden und mein Camelbak war schon lange leer. Aber ich hatte noch die eine Flasche im Rucksack, die ich noch kurz vor Abfahrt gegriffen hatte ... .
Bestandsaufnahme:
40 Grad im Schatten - wir sind 14 Personen, es sind noch mindestens 4 bis 5 Stunden zurück zum Casa – und wir haben alle zusammen 3 (in Worten drei) 500 ml Flaschen Wasser, 12 Dosen Bier und - genau - noch ungefähr 5 ½ Liter Tequila in dem Rotopax-Kanister ... .
Munter wurden das Dosenbier geköpft und der Tequila ausgeschenkt – man muss ja hydriert bleiben ... ! Ich nippte lieber an meinem verbleibenen Wasser ... .
Ein anderes Problem - welches die Gruppe als sehr viel dringlicher empfand - war dass es mittlerweile schon viertel vor drei war und Gloria für 18:00 Uhr das Abendessen anvisieren wird.
- [color=#0000FF]“der Rückweg ist immer schneller“[/color], war eine Formel mit der man versuchte dieses Problem zu lösen.
- [color=#0000FF]“wir fahren in zwei Gruppen zurück“[/color] - eine schnelle, die ausrichten wird dass das Abendessen nach hinten verschoben wird – und eine langsame - für diejenigen die nicht in der schnellen Gruppe sind ... .
Ich konnte mich nicht so richtig entscheiden ... die langsamen waren wirklich langsam und die schnellen waren wirklich schnell. Meine Strategie war daher am Ende der schnellen Gruppe mitzufahren – wenn das nicht klappt kann ich immer noch zum Anfang der langsamen Gruppe zurück fallen.
Kurz vor Abfahrt kam noch ein Hinweis dass man zwischen Santa Elena und hier eine Seitenspur gesehen hat. Das sei bestimmt eine Abkürzung um auf den Hauptweg zurück zu kommen. Gute Idee – da können wir vielleicht eine halbe Meile Distanz rauskürzen - der Wasser- und der Benzin-Haushalt sind für jedes Entgegenkommen dankbar ... .
Die schnelle Gruppe war wirklich schnell und nach nur kurzer Zeit nur noch eine Staubfahne weiter vorne. Der Abzweig unterwegs entpuppte sich allerdings als ein Abzweig mit vielen Abzweigen ... welchen nehmen? Wäre ich doch nur denselben Weg wie bei der Hinfahrt gefahren ... .
Aber zurückfahren gibt es bekanntermassen bei Männern nicht! Die grobe Richtung passte, das konnte ich am Sonnenstand und den Bergketten erkennen - sowie an der Staubfahne weiter vorne. Theoretisch müsste auch eine weiter hinten sein ... .
Die Landschaft ist monoton und Schotterpisten sehen alle gleich aus. Ich habe eigentlich einen guten Orientierungssinn und kann jede Strecke, die ich hinfahre in der Regel auch wieder zurückfahren. Und überhaupt wird es hier sicher nur einen Weg geben ...!?
[img]http://cb-web.org/foto/US_RB/chi19/chi19_0136.jpg[/img]
Die vordere Staubfahne war nun nicht mehr zu sehen und nach hinten schaut man nicht. Plötzlich lag da ein Agaven-Stengel quer über dem Weg ... .! Kein Hindernis, aber ich konnte mich nicht erinnern dass da einer auf dem Hinweg gelegen hat!
Da gehen einem die Gedanken durch den Kopf ... . Bin ich durch die Abkürzung auf einen anderen Weg geraten der möglicherweise parallel zum Hinweg läuft? Ist der Agaven-Stengel erst am Nachmittag umgefallen nachdem wir da durch waren? Soll ich besser wieder zurück nach Santa Elena und den Faden neu aufnehmen? Ich habe ja noch die Reserve im Tank – gute 40 Meilen, wenn alles normal läuft ... .Wie sorgfältig hat der Pemex Typ da gestern den Tank bis oben befüllt ...?? Wird das Wasser reichen? Wer ist diese schwedische Familie? Man hat ja keine Vorstellung was da für Gedanken durch den Kopf gehen können.
Auf einer Anhöhe halte ich mal an, mache den Motor aus und nehme den Helm ab – Horchposten ... !
Nix zu hören – nix zu sehen ... keine Staubwolke vorne – keine Staubwolke hinten ... . Nach einiger Zeit dann ein Knattern ... da kam mein Kollege mit der Honda um die Ecke – ich bin auf dem richtigen Weg ...!
Na gut –fast! Er ist sich nämlich auch nicht sicher ob es der richtige Weg ist und hat auch schon eine Weile niemanden mehr gesehen. Wir fuhren erstmal zu zweit weiter ... als ich gerade überlegte ob es theoretisch überhaupt möglich ist dass hier draussen zwei verschiedene Wege mit derselben Ausrichtung geben kann kam auf einmal das markante Stück Betonpiste in Sicht (vgl. letztes Kapitel) ! Hurra - wir sind auf der richtigen Strecke!
Das Benzin sollte reichen – aber da ist noch der Durst. Der Vorrat in meiner Wasserflasche ging bedenklich zur Neige und natürlich musste ich noch die verbleibenen, mittlerweile gut temperierten Schlücke mit meinem neuen Mitstreiter teilen, der kein Wasser mehr hatte. Die Pulle war dann leer noch bevor wir die Hälfte der Strecke hinter uns hatten. Die Sonne brannte immer noch gut auf den Pelz ... die Temperatur sicher noch +/- 40 Grad.
Moment mal – ich habs ...!
Amerikaner können nie die Schweiz und Schweden unterscheiden ... ja sicher ...! Das kann nur die Familie mit der schweizer Austauschschülerin gewesen sein. Die kannten meinen Namen und die Tatsache dass ich ein BMW Motorrad habe. Und Schweiz und Schweden ist in USA ungefähr dasselbe ... bei so vielen gemeinsamen Anfangsbuchstaben ... .
[i]Liebe Schweizer: bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen ... als Trost: Oesterreich und Australien können viele Amerikaner auch nicht auseinanderhalten ...! Geographie in Englisch ist schwer ... .[/i]
Welche gedankliche Last da von einem fällt. Nun kann man sich wieder aufs Tagesgeschäft konzentrieren: wo gibts Wasser?!
Als wir dann wieder an dem blauen Haus vorbei kamen habe ich angehalten und wollte klopfen. Aber unser Wegweiser vom Morgen stand schon draussen vor der Tür. Ob er Wasser für uns hat. – “Agua“ ... ich hatte noch vorsichtshalber eine 5 Dollar Note hingehalten, aber er schien zu verstehen und verschwand im Haus.
Man mag mir – zu Recht - Naivität vorwerfen, aber ich hatte irgendwie erwartet dass er mit ein paar eisgekühlten Flaschen verpacktem Wasser zurück kommt – vielleicht sogar einem prickelnden, eiskalten Topo Chico Mineralwasser. Mit geschlossenen Augen konnte ich schon sehen, wie die kalte Flasche in der Hitze auf der Aussenseite etwas kondensierte und einige Tropfen schwitzend an dem schlanken Flaschenkörper hinab perlten ... alles zum Greifen nah ... das sanfte Zischen wenn der Öffner den Kronkorken abhebelt - ich konnte es in Gedanken schon hören ... !
Aber nein - das hatte ich mal wieder völlig falsch eingeschätzt; ... er kam zurück mit was ungefähr aussah wie ein 30 Jahre alter abgewetzter Zahnputzbecher und einer ebenso lädierten Plastikkaraffe voll Wasser unbekannter Herkunft.
Der Durst war gross und das Wasser zimmerwarm und ich nahm den ersten Becher in einem Zug. Den zweiten stürzte ich auch schnell hinrunter ...
... Moment mal – was wird da nochmal immer über das Trinkwasser in Mexico gesagt ... ?!
Mein Mitfahrer guckte mich entsetzt an und verweigerte jeglichen Schluck als ich ihm den Becher reichte! Dabei wissen wir gar nicht genau woher dieses Wasser kam. Man darf da auch nicht zu übervorsichtig sein - vermutlich hat es eine Pumpe hinter dem blauen Haus?
Egal – die Schlücke waren drin und lassen sich auf einfache Weise nicht rückgängig machen. Die anderen Weisen rueckten nun in den Mittelpunkt der Überlegungen: wenn denn Montezumas Rache käme, dann ist es auf jeden Fall besser es beginnt zuhause im Casa statt hier draussen auf dem Mopped. Es muss jetzt schnell gehen ... !
Es waren noch gute 30 Kilometer ... auf geht’s ... ohne Verzug und mit Staubfahne zurück zum Casa bevor sich Magen und mehr bemerkbar machen ... .
Zurück am Casa stellte sich dann raus dass es dem Magen gut ging, Aufregung umsonst - die Familie im blauen Haus trinkt das Wasser ja auch. Zur Sicherheit borgte ich mir aber ein Schnappsglas, um schnell noch zwei doppelte Sotols hinterherzukippen ... . Sotol ist der kleine Cousin vom Tequila und das Staatsgetränk beziehungsweise das Provinzgetränk Chihuahuas.
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Der weitere Abend verlief ruhig - ich fuhr nicht mehr mit zur örtlichen Kneipe – zum einen weil ich schon kräftig den “Flüssigkeitshaushalt“ nachreguliert hatte und zum anderen weil an diesem Abend dort ein Roosterfight stattfand - ein traditionelles, aber mittlerweile in den meisten mexikanischen Provinzen verbotenes Spektakel. Dem wollte ich nicht beiwohnen – ist nix für mich. Ein paar andere blieben aus dem gleichen Grund auch zurück und wir begnügten uns mit Haus-Margaritas und Geschichten aus aller Welt.
Die ungefähre Strecke:
[url]https://kurv.gr/uHU2Q[/url]
(die letzten 10 Meilen konnte kurviger nicht darstellen)
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