[B][FONT=Comic Sans MS][SIZE=3]So. 17.4. Moab
Baden gegangen auf Umwegen
Um 6:00 Uhr ist die Nacht um und wir stehen auf. Der Wind ist nicht mehr so stark und die Sonne kommt schon zaghaft hervor. Wir probieren zum ersten Mal uns Pancakes zum Frühstück zu machen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43416&d=1469354052[/IMG]
Die sind richtig lecker mit Marmelade und Nutella.
Unsere Wanderung soll heute zur "North Fork des Mill Creek" führen, wo wir bis zum "Cliffhandle Arch" und der "Otho Natural Bridge" laufen wollen.
Ich schreibe extra wollen, denn heute läuft einiges nicht so wie vorgesehen. Aber ich will nicht vorgreifen.
Wolfgang parkt nicht am von Fritz Zehrer angegebenen Parkplatz, sondern kurz vor der "Sands Flat Area", dessen Eingangsbereich wir uns noch kurz anschauen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43413&d=1469354052[/IMG]
Es ist Sonntag, und dem entsprechend steppt hier der Bär. Unzählige ATV - Fahrer schrauben sich hier den Berg hoch und dem Eingang entgegen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43414&d=1469354052[/IMG]
Kurz unterhalb des Einganges gibt es eine kleine Parkbucht, an der schon zwei Fahrzeuge stehen. Dahinter parken wir um kurz nach 8:00 Uhr, schnüren unsere Wanderschuhe und laufen einen Pfad auf eine Felswand zu.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43412&d=1469354052[/IMG]
Kurze Zeit später führt der Pfad nach rechts, und dann immer an der Felswand entlang. Wolfgang meint wir könnten so den Weg abkürzen und müssten den "Mill Creek" nicht überqueren, weil wir ja dann schon auf der richtigen Seite des Baches wären.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43411&d=1469354052[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43410&d=1469354052[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43415&d=1469354052[/IMG]
Blick auf die gegenüber liegende Seite.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43408&d=1469354052[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43407&d=1469354052[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43426&d=1469354174[/IMG]
Das dies ein absoluter Denkfehler ist, wird uns eine gute Stunde später klar, als wir plötzlich an einer Abbruchkannte stehen. Hier führt kein Weg hinunter.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43425&d=1469354174[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43424&d=1469354174[/IMG]
Ein Blick nach links...
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43423&d=1469354174[/IMG]
...und ein Blick nach rechts.
Es zu versuchen käme einem Selbstmord gleich.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43422&d=1469354174[/IMG]
Hier will Wolfgang versuchen runter zu steigen.
Wolfgang sucht zwar noch eine Weile nach einem Weg, aber ich kann ihn mit gutem Zureden davon überzeugen umzudrehen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43421&d=1469354174[/IMG]
Der Weg zurück. Dabei sehen wir den eigentlichen Trailhead.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43409&d=1469354052[/IMG]
Also den ganzen Weg wieder zurück und eine flachere Stelle finden wo man runter zum Bach kommt.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43420&d=1469354174[/IMG]
Das was von der Mühle noch übrig ist.
Schließlich, nach langem Umweg, sind wir zwar richtig, aber wir müssen über den Bach auf die andere Seite.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43419&d=1469354174[/IMG]
Hier ist zumindest mal ein Weg.
Der Bach hat sehr viel Wasser.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43418&d=1469354174[/IMG]
Wir stiefeln durchs struppige Unterholz um eine flachere Stelle zu finden um rüber zu kommen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43417&d=1469354174[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43436&d=1469354304[/IMG]
Dann geht es mal ne Sanddüne hoch.
Irgendwie war ich der Meinung der Bach müsse nur einmal überquert werden. Da habe ich wohl die Beschreibung von Fritz total verkehrt verstanden. Immer wieder dürfen wir jetzt den Bach überqueren, was in Anbetracht der Höhe des Wasserstandes nicht einfach ist.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43435&d=1469354304[/IMG]
Hier ist es besonders schwierig, da der Bach vom Biber aufgstaut ist.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43434&d=1469354304[/IMG]
Wir suchen uns immer wieder Stellen wo Steine im Bach das Überqueren erleichtern. Die sind natürlich durch Algen recht glitschig. Wir haben zwar unsere "Wadingboots" dabei, wollen aber nicht dauernd wechseln. Wanderstöcke haben wir leider nicht mitgenommen. Also heißt es über die Steine zu balancieren. Wir suchen uns schließlich ein paar Äste, auf denen man sich abstützen kann bei dieser immer wieder kehrenden Aktion.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43433&d=1469354304[/IMG]
Zeit kostet die Sucherei nach passenden Überquerungsstellen zudem auch noch.
Mal geht es rechts vom Bach weiter, dann wieder links.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43432&d=1469354304[/IMG]
Es gibt sogar mal ein Hinweisschild.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43431&d=1469354304[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43430&d=1469354304[/IMG]
Mal dürfen wir uns über Sandhügel quälen, mal geht es sehr steil eine Felswand hinauf, auf dessen Absatz man in luftiger Höhe über dem Bach den Weg sucht. Schwindelfrei sollte man hier schon sein. Von diesen Kletteraktionen stand nichts in der Beschreibung von Fritz, da bin ich mir sicher. Später kommt mir die Erkenntnis, dass es wohl auf die Jahreszeit und den Wasserstand ankommt, wo man laufen kann. Sicher ist Fritz diesen Kletterabschnitt nicht gegangen, sondern konnte unten im Bach laufen. Das ist nämlich problemlos möglich wenn kein, oder wenig Wasser darin ist.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43427&d=1469354304[/IMG]
Hier geht es hinauf.
Wolfgang hat dann kurze Zeit später auch noch das Pech einem Kaktus zu nahe zu kommen, was eine schmerzhafte Erfahrung ist. Einzeln ziehen wir die ekligen Stacheln aus der Haut.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43428&d=1469354304[/IMG]
Mittlerweile ist es richtig heiß geworden und die Wanderung ziemlich anstrengend. Die Sucherei nach dem Weg, er verzweigt sich auch noch öfters, beziehungsweise den Stellen wo man über den Bach kommt, nervt mich langsam. Trotzdem verlieren wir nicht den Humor.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43429&d=1469354304[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43446&d=1469354430[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43445&d=1469354430[/IMG]
Der Anblick ist schon grandios.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43444&d=1469354430[/IMG]
Eine große Alkove, an dessen Rand wir entlang gehen müssen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43443&d=1469354430[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43442&d=1469354430[/IMG]
Der Abstieg hinunter ist richtig steil.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43441&d=1469354430[/IMG]
Dann geht es mäßig auf und ab weiter durch Wiesengelände...
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43440&d=1469354430[/IMG]
...bevor es wieder hinauf geht.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43437&d=1469354430[/IMG]
Es ist dann schon Mittag als wir endlich den "Cliffhandle Arch" erreichen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43438&d=1469354430[/IMG]
Er liegt hoch über uns, natürlich wieder auf der anderen Seite des Baches. Man kann wohl auch hinauf zu dem Arch, aber dazu fehlt mir inzwischen die Energie.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43439&d=1469354430[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43456&d=1469354568[/IMG]
Wir machen eine Essenspause gegenüber und rechnen dabei aus, wie weit wohl die "Otho Natural Bridge" noch weg sein muss. Ein Stück gehen wir noch weiter, doch dann ist der Bach so tief und wir finden keine geeignete Stelle zum Überqueren mehr.
Wir suchen noch eine Weile, ein Blick auf die Uhr lässt uns dann aber zu dem Entschluss kommen nicht weiter zu gehen, denn wir werden ja für den Rückweg auch noch längere Zeit benötigen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind wir hier ganz allein unterwegs, und ich möchte nicht im Dunkeln den Weg vollends zurück finden müssen. Schweren Herzens drehen wir um.
Jetzt wird es aber noch schwieriger, denn durch die Verzweigungen der Wege, wissen wir ein paar mal nicht mehr welchen Weg wir auf dem Hinweg eingeschlagen hatten. Zwei mal finden wir nicht den richtigen Weg und obwohl Wolfgang absolut überzeugt ist, richtig zu sein, erweist sich der ausgesuchte Weg einmal als Sackgasse. Das zweite mal wird es richtig haarig, denn Wolfgang steht vor einer Felswand links vom Bach an einem seitlichen Wasserlauf, und ist überzeugt davon, dass wir dort herunter gekommen sind. Wir müssen über einen Abzweig des Baches springen um dort hin zu kommen.
Das kann eigentlich nicht sein, denke ich, denn die Wand ist dermaßen steil, da sind wir unmöglich runter gekommen. Er ist davon aber nicht abzubringen und steigt diese Wand mehr schlecht als recht hinauf. Ich hab das Klettersteigset angelegt, welches noch im Rucksack ist und Wolfgang zieht mich mehr als das ich steige, dort hinauf. Es kostet Kraft und gibt einige Schrammen, aber wir sind oben. Es läuft schon ein Pfad dort oben entlang, dann aber stehen wir wieder mal an einer hohen Abbruchkannte.
Es geht nicht weiter. Kein Weg hinunter ist auszumachen. Klettern viel zu gefährlich. Ich bekomme fast die Krise als mir klar wird, dass wir wieder mal umdrehen müssen und die steile Felswand überwinden müssen. Die ganze Zeit war ich davon überzeugt, dass der Weg an dieser Stelle an der rechten Seite entlang geht, und als ich jetzt über den Abgrund auf die andere Seite schaue, sehe ich eine Eisenstange die aus dem Fels ragte und die mir auf dem Hinweg aufgefallen war. Ich weise Wolfgang darauf hin und im selben Moment sehen wir auch ein paar Leute auf diesem Felsband entlang gehen. Leider haben wir von dieser Aktion keine Fotos gemacht, denn es war viel zu aufregend.
Zügig drehen wir um und stehen dann an besagter Felswand. Es sind etwa 5 Meter die wir hinunter müssen. Glatter Fels mit Sand überstäubt. Ich sehe eine kleine minimale Felsnase und gehe rückwärts hinunter, während mich Wolfgang am Seil sichert. Es ist schwierig, aber ich schaffe es unbeschadet runter zu kommen. Jetzt muss es nur noch Wolfgang schaffen. Er tut sich natürlich wesentlich schwerer, denn ihn hält niemand oben am Seil. Aber auch er schafft es schließlich.
Total erleichtert machen wir uns auf den Weg die andere Seite zu erreichen. Dabei muss noch einmal dieser kleine Bachlauf übersprungen werden. Und dabei passiert es. Ich komme zu früh mit dem einen Schuh auf der gegenüberliegenden Seite auf. Dort ist der Fels nass und glitschig. Sofort rutsche ich weg und lande voll im Wasser, das an dieser Stelle gerade in einer Kaskade durch eine Felsrinne rauscht.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43455&d=1469354568[/IMG]
Ich bin nass....
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43454&d=1469354568[/IMG]
...und lag dort drin.
Bis zur Hüfte bin ich hinten nass, kann gerade noch die Kamera reflexartig hoch halten, damit sie nicht auch im Wasser landet. Ich hänge regelrecht seitlich in der Felsrinne und das Wasser rauscht über mich hinweg. Wolfgang muss helfen mich raus zu ziehen.
Dann ziehe ich die Schuhe aus und schütte das Wasser raus. Es hilft nichts, ich muss nass weiter gehen. Gott sei Dank ist es so heiß, da trocknen auch die Funktionsklamotten schnell. Nur das Geräusch, das die nassen Schuhe beim Laufen erzeugen, erinnert nach einer knappen halben Stunde noch daran was mir passiert ist. Alles andere ist zwar dreckig, aber mittlerweile trocken. Mit ein paar Schrammen mehr bewältigen wir die insgesamt 12 Bachquerungen des Rückweges.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43453&d=1469354568[/IMG]
Am Abgrund entdecken wir diese kleine Bridge. Natürlich muss ein Foto gemacht werden.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43452&d=1469354568[/IMG]
Der Rückweg dauert dann ja auch noch etwas länger, weil das Auto nicht am eigentlichen Trailhead steht.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43451&d=1469354568[/IMG]
Wir sehen schon wieder dunkle Wolken heran ziehen.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43450&d=1469354568[/IMG]
Total erleichtert kommen wir endlich am Auto an. Meine Güte, was für ne Tour. Wir beobachten noch eine Weile eine Gruppe, die sich in der "Sands Flat Area" im Abseilen übt.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43449&d=1469354568[/IMG]
Dann fahren dann noch mal den Weg zurück und suchen den richtigen Trailhead, finden aber den Weg laut Beschreibung komischerweise nicht. Erst später am PC können wir den richtigen Weg entdecken. Egal, ich hab genug, bin dreckig und hungrig. Wir fahren rein nach Moab zur "Brewery". Dort zischt der Pitcher Bier nur so durch unsere Kehlen. Ich bestelle mit Fish & Chips und Wolfgang ein griechisches Nudelgericht. Beides extrem lecker. Wir hauen richtig rein und es stört uns überhaupt nicht verschwitzt und dreckig zu sein.
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43448&d=1469354568[/IMG]
[IMG]http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=43447&d=1469354568[/IMG]
Mit etwas steifen Knochen fahren wir schließlich zum Campground zurück. Wir entspannen im Hot Tub, während die dreckigen Klamotten in der Waschmaschine ihre Runden drehen. Frisch geduscht sichern wir später noch die Bilder und gehen bald ins Bett.
Wetter: Sonne mit Wolken, 7°C bis 18°C am Abend wieder windig
Gefahrene Kilometer: 27,2
Wanderung: North Fork of Mill Creek - 18 km - 7 Std. - 730 Höhenmeter
Übernachtung: Moab Valley RV - Resort -Site 66 - befriedigend - 124,21$ - 2 Nächte
[/SIZE][/FONT][/B]
Hier geht es direkt weiter:
[url]http://www.reisedurchamerika.net/showthread.php?1743-60-Tage-durch-den-S%FCdwesten-im-Fr%FChjahr&p=49333&viewfull=1#post49333[/url]