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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grosse Südwest-Schlaufe mit Yellowstone-Abstecher, Juli 2008



man-of-aran
12.06.13, 23:06
Wenn jemand interessiert ist, kriegt Ihr noch unseren Reisebericht von vier Wochen USA-Westen vom Juli 2008 zu lesen...

Habe allerdings festgestellt, dass die Geschichte ziemlich anstrengend ist... Reisebericht in anderem Forum aufspüren, Text rüberkopieren, Fotos einzeln suchen auf dem PC, dann komprimieren, hochladen... einfach rüberkopieren ginge schon einfacher, ist aber glaub ich verboten (da die Fotos auf dem anderen Server abgelegt sind)?

man-of-aran
12.06.13, 23:15
Mittwoch, 2. Juli 2008

04.30 Uhr läutet der Wecker. Für unsere Kinder Dominik (14) und Flavia (13) ziemlich katastrophal, so früh. Aber wenn man in der Schule 3 Tage Urlaub kriegt, damit man die Reise frühzeitig antreten kann, darf man ruhig ein wenig leiden...

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9787

Nach grösseren Umpackübungen sind alle Koffer in richtigem Gewicht, Grösse und Inhalt gepackt. Der Taxifahrer, der uns um 05.30 abholt, macht grosse Augen und fragt sich vermutlich, ob wir auswandern wollen. Dafür sind wir aber für alle Eventualitäten gerüstet. Von den voluminösen Dingen haben wir eigentlich nur das Foto-Stativ (leider) und die Faserpelz-Jacken nicht gebraucht. Und für 4 Wochen kommt halt einiges zusammen.

Nun gut, 05.55 fährt der Zug in Lenzburg nach Zürich an den Flughafen, wo wir um 06.30 ankommen, um 07.00 fertig eingecheckt haben... und um 09.15 Uhr abfliegen? Denkste!

Beim Einchecken wird uns mitgeteilt, dass aufgrund "technischer Wartung" um 12.00 bekanntgegeben werde, wie es weitergehe... Na super!!! Als Schweizer wissen wir uns natürlich mit Jasskarten zu helfen. Ausserdem wird gelesen, geblödelt und ein erster Trainingslauf "Shopping" absolviert, noch ohne Auswirkungen. Um 11.00 beginnt sich dann der grosse Hunger zu melden, und es lässt sich nicht vermeiden, den Flughafen-Burger-King aufzusuchen (dies sollte das einzige Mal bleiben, wo diese Kette von uns besucht wurde). Auf dem Rückweg wird uns dann beim Info-Stand beschieden, dass wir Verpflegungsgutscheine abholen dürfen. Super-Timing! Ausserdem erfahren wir via Handy von meinem Vater, dass der Flug so ca. 16.00 gehe (im Teletext gesehen). Dies wird uns dann einige Minuten später auch bei der Information mitgeteilt.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9788

Die sehr grosszügigen Gutscheine (4 x CHF 50.--) können wir trotz teurem Wein und zweitem Mittagessen nur gut zur Hälfte abarbeiten. Plötzlich heiss es dann, Abflug um 15.00. Beim Gate weiteres Warten:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9784

bevor es um 16.10 dann doch noch losgeht. Hier unser Airbus der Belair.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9789

Der Flug selber ist dann recht angenehm, trotz 11 Stunden und 10 Minuten Dauer, was niemand von uns bisher auch nur annähernd erlebt hatte. Gezeigt werden drei Filme (erinnern tu ich mich nur noch an "Notting Hill"), die Headsets sind gratis als Wiedergutmachung, jeder bekommt ein Glas Champagner, und das Essen ist sehr gut.

Im Gegensatz zur Planung (12.15 Uhr) erreichen wir San Francisco um 18.20 Uhr. Vor dem Terminal warten Shuttle-Busse, und wir werden für $ 16.-- pro Nase relativ kostengünstig zu unserem Hotel gebracht. Es handelt sich um das Holiday Inn Express Fisherman's Wharf, für unsere Bedürfnisse perfekt gelegen.

Nach dem Koffer-Deponieren gehts noch kurz auf die Gasse.

Ganz in der Nähe des Schildes

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9785

genehmigen wir uns im "Boudin" Clam Chowder (Erwachsene) sowie Sandwiches (Kinder).

Dann ist aber genug. Inkl. 9 Stunden Zeitverschiebung kommen wir doch schon auf 07.00 Schweizer Zeit, weswegen wir relativ todmüde auf unsere Betten sinken.

man-of-aran
12.06.13, 23:22
Donnerstag, 3. Juli 2008

Jetlag natürlich. Irgendwann inmitten der Nacht (so 04.30 Uhr oder so) wachen meine Frau und ich auf und schnappen uns unsere Bücher. Zwei Stunden lesen, das haben wir dann übrigens wohl die ganze Reise über nicht mehr geschafft...!

Um ca. 07.00 Uhr sitzen wir schon beim Frühstück, wie einige andere wohl ähnlich geplagte. So sind wir schon ganz früh bei der Cable-Car-Station, bekommen problemlos einen Sitzplatz, fahren ein bisschen hin und her und schlendern ein wenig durch Chinatown, wo aber noch praktisch kein Laden oder Lokal geöffnet hat.

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Also wieder rein in den Cable Car

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und weiter zur Lombard Street. Die marschieren wir ein wenig rauf und runter und knipsen drauflos.

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Als nächstes steht die Golden Gate Bridge auf dem Programm; trotz Nebel, schliesslich haben wir ja noch einiges weiteres vor. Dafür habe ich mir was ganz besonderes ausgedacht: Wir mieten uns ein Fahrrad (gut-schweizerisch "Velo" genannt). Die Strecke zur Brücke wird uns von der Vermieterin bestens beschrieben und wir kriegen einen praktischen Plan. Und los geht das gemütliche Radeln...

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9795

... mit diversen Zwischenstopps, denn meiner Frau Anita haben die Häuser so gut gefallen:

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http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9802

Die perfekten Bilder sehen halt anders aus, aber was solls...

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Die Fahrt über die Brücke ist dann ein Erlebnis, jedenfalls empfand ich das so.

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Meine glorreiche Idee, danach den Golden Gate Park mit den Velos zu besichtigen, kann mit Fug und Recht als DER FLOP der Reise bezeichnet werden. So ca. anderthalb Stunden der Küste entlang Hügel rauf, Hügel runter, schwitzend, schwer atmend, ohne Sonnencreme auf den Handrücken... Grosser Protest vor allem meiner Tochter (und auch mich gurkte es an, aber als grosser Motivator liess ich mir dies nicht anmerken...). Als wir es schliesslich geschafft haben, fehlt allen die Lust auf Sightseeing im Park. An einem See genehmigen wir uns einen Hot Dog und ich studiere die Karte, mit Freude feststellend, dass uns der Weg zurück zur Vermietung am Alamo Square vorbeiführen würde...

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Weiter gehts Hügel rauf, Hügel runter, aber eher runter, und so machts wieder allen Spass.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9800

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http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9786

Velos abgeben, noch ein wenig Shopping, und dann ab unter die Dusche.

Was wir ja besonders witzig finden, ist das Fenster der Bar gegenüber des Hotels:

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Schliesslich ein feines Nachtessen im Beach Street Grill. Ok, Dominik hat sich ein Medium-Steak ein wenig besser durch vorgestellt, aber daraus kann man ja lernen.

Vorfreude
13.06.13, 09:48
Natürlich sind wir interessiert!!!!!


einfach rüberkopieren ginge schon einfacher, ist aber glaub ich verboten (da die Fotos auf dem anderen Server abgelegt sind)?

Ja, das geht leider nicht aus obigem Grund :smilie_denk_17:

Rumba
13.06.13, 13:07
Jööööö Ruedi.....durch diesen Bericht haben wir uns kennengelernt:Ablaus::Hugs:

Jessas was sind Flavia und Dominik noch "klein":peace1:

Freue mich den Bericht noch einmal zu lesen:smilie_thumbs_5:

Viele Grüsse
Monique

Kali
13.06.13, 17:57
Hallo Ruedi,
na ich bin doch auch dabei.:Ablaus:

robbelli
13.06.13, 19:23
Hi Ruedi,

schön, dass ich deinen Sohn und deine Frau auch noch kennenlernen darf!

Natürlich nehme ich an eurer Reise teil, mir gefällt deine Art zu schreiben sehr.

Schön, dass du den großen Aufwand (kopieren, einfügen, Bilder heraussuchen, komprimieren, ins Album hochladen....) auf dich nimmst. Du wirst sehen, dass du nochmals großen Spaß an einer Reise hast, die schon 5 Jahre zurückliegt! Also ein echter Mehrwert, nicht nur für uns, sondern auch für dich!!!

Vielen Dank dafür!

didiz58
13.06.13, 19:32
Die perfekten Bilder sehen halt anders aus, aber was solls...

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9797



Endlich mal jemand, der bestätigen kann, dass die Brücke in einem Stück gar nicht wirklich existiert:smilie_thumbs_5: (anders aussehende Fotos sind allesamt Fotomontagen):pfeif:.
Wir waren 2009 dort und da sah sie genauso aus.:peace1:

Rumba
13.06.13, 19:44
(anders aussehende Fotos sind allesamt Fotomontagen)
ich war 2x da..........ging mir genau so und bin gleicher Meinung:smilie_sonnenbrille

Greetz
Monique

man-of-aran
13.06.13, 21:49
@ Monique: Manchmal denke ich, es wäre schön, sie wären noch so klein... aber nein, im Moment habe ich Spass an ihnen
@ Kali: Ja Halloooo, na klar, bei einer WoMo-Tour!!!
@ Elli: ist so, irgendwie machts auch Spass

man-of-aran
13.06.13, 21:59
Ich mache dann gleich mal weiter.

Freitag, 4. Juli 2008

Mal schauen, was der "Independence Day" so bringt. Wir haben für heute morgen 09.30 Tickets für die Alcatraz-Tour vorbestellt. Noch profitieren wir von der Zeitverschiebung, das heisst, wir bringen die Kinder problemlos auf die Beine. Gestern war ich übrigens nach dem Duschen schon mal zum Ticket-Office marschiert (etwa eine Viertelstunde vom Hotel). Dort wurde mir mitgeteilt, dass die Tickets erst am Abfahrtstag abgegeben werden können... Wir sollten doch eine halbe Stunde vor Abfahrt dort sein. Klappt dann auch, wir sind um Neun dort, schnappen die Tickets, und lassen uns in eine der Kolonnen vor dem Boarding einweisen.

Die Überfahrt selber ist sehr ruhig, und es ist schon ein spezielles Gefühl, da rauszufahren. Für mich war es ein Deja-vu, denn ich war 1989 schon einmal alleine in San Francisco und habe Alcatraz besucht. Aber nach fast 20 Jahren ist es beinahe wie das erste Mal.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9856

Sieht doch alles irgendwie noch ganz gleich aus:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9847

Beim Aussteigen beobachten wir, wie die Ranger die Leute für Touren zu ködern versuchen, fast wie Marktschreier. Das finden wir irgendwie noch witzig und hören ein bisschen zu. Dann schlendern wir hoch zwischen einigen Nebengebäuden durch zum eigentlichen Haupttrakt. Wir fassen die "elektronischen Guides". Für die Kinder, die noch eher wenig Englisch verstehen, ist das sehr wohltuend.

Zuerst wird man durch die Räumlichkeiten geführt, in welchen die Delinquenten früher aufgenommen wurden. Manchem dürfte es im Kleider-Fass-Raum wohl ziemlich mulmig geworden sein.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9848

Wir finden alle die elektronische Führung ganz fantastisch: Absolut informativ, spannend und mit den Aussagen von Insassen und Wärtern gespickt. Absolut empfehlenswert! Meine Familie lauscht auf dem "Broadway" dem Guide:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9849

Dreistöckig die Reihen der Zellen:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9850

Einige der berühmtesten Insassen...

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9851

... doch der grösste Ganove wurde von meiner Frau fotografiert:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9852

Was mich beeindruckte, war die Schilderung, wie die Häftlinge jeweils auf die Stadt sehen konnten und bei dort stattfindenden Festen das Gelächter der Feiernden hörten. Muss schon deprimierend gewesen sein.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9853

Deshalb gab es auch immer wieder Ausbruchsversuche. Der blutigste wird im Guide ziemlich realistisch geschildert. Danach sehen wir noch die Zelle, aus welcher (und zwei anderen) der Ausbruchsversuch stattfand, der dann später in "Escape from Alcatraz" verfilmt wurde. Die drei Flüchtigen entkamen durch das Lüftungssystem. Ob sie allerdings wirklich die Freiheit erlangten oder auf der Flucht ertranken, ist ungeklärt.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9854

Um 12.00 Uhr fahren wir zurück und besuchen danach Pier 39. Gleich beim Eingang das Hard-Rock-Café. Das wollten wir den Kindern zeigen und es kurz besichtigen. Gleichzeitig brach natürlich wieder mal der Hunger bei unseren beiden Heranwachsenden aus und aus dem geplanten Imbiss wurde ein richtiges Mittagessen.

Wir waren echt froh, dass wir uns richtig gestärkt hatten, denn - na klar, Independence Day - Pier 39 war proppenvoll:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9855

Vielleicht war das auch der Grund, dass sich kaum ein Seehund blicken liess.

Die Zeit rinnt uns durch die Finger. Flavia möchte zurück ins Hotel, und als wir sie dort deponiert haben, schauen wir bei der Doppeldecker-Bus-Tour um die Ecke vorbei. Wegen des Feiertages machen die bereits schon Feierabend, d.h. der letzte Bus wird bereits geboardet und es hat auch nur noch in der unteren Kabine Platz. So ist natürlich mit drop-off / drop-on auch nix mehr. Also lassen wir's. Nun möchte auch Dominik zurück ins Hotel, noch besteht ein gewisser TV-Durst...

Meine Frau und ich beschliessen, gegenüber dem Hotel ins "Knockle's" zu gehen, wo ich endlich ein Widmer-Bier probieren kann. Daher auch die Photo von gestern. Als ich den Kellner frage, ob ich eine Flasche mitnehmen könne, guckt er mich ziemlich verwirrt an. Dies sei nicht möglich, das Bier komme aus dem Metalltank. Ich erkläre ihm, dass ich denselben Namen habe, worauf er sich davonmacht und mir ein Original-Bierglas und drei Aufstell-Kartons mit den Widmer-Brothers drauf organisiert. Als ich ihm freudestrahlend die Hand drücke, ist er gleich nochmals verwirrt.

Das Widmer-Weizenbier schmeckt übrigens ähnlich wie der Kaffee, den meine Frau bestellt hat: ziemliche Pfütze! Anmerkung der Red.: also zwei Jahre später war das dann ganz anders! Da schmeckte das "Widmer" toll

Zurück im Hotel ruhen wir uns etwas aus und gehen danach auf Restaurant-Imbiss-Suche. Dies ist sehr schwierig, weil ganz San Francisco auf der Gasse ist und vor jedem Restaurant sich eine lange Schlange gebildet hat. Schliesslich landen wir wieder im "Knockle's" und bestellen Pouletflügeli mit feiner Honigsauce und Hamburger garniert. Danach wollen die Kinder freiwillig ins Bett.

Anita und ich gehen uns um 21.30 noch das Feuerwerk anschauen. Erstens ist es sehr windig, zweitens sehr kalt und drittens neblig. Ausser sehr vielen Leuten, die es sich am Strassenrand, auf Campingstühlen oder auf den Pritschen Ihrer Pick-Ups bequem gemacht haben, sehen wir nicht allzuviel. Nach einer Viertelstunde gehen wir wieder zurück ins Hotel und ins Bett. Schliesslich wollen wir morgen früh unser WoMo abholen. Das Taxi ist schon bestellt.

Irgendwie... bin ich noch nicht fertig mit San Francisco. Zuwenig gesehen in zwei Tagen. Der halbe Tag Verlust bei der Anreise hat uns danach gefehlt.

man-of-aran
13.06.13, 22:25
Samstag, 5. Juli 2008 / San Francisco - Hayward - South Lake Tahoe

6.20 Uhr Tagwache, Frühstück, 07.20 Uhr holt uns ein Taxi beim Hotel ab. Dank meiner Naivität geht schon der erste grössere $-Betrag flöten: Gestern hatte ich an der Réception beim Hotel gebeten, mir ein Taxi zu bestellen, und mich auf die Dame da verlassen. Die hatte sich dann vermutlich einen Bekannten gekrallt. Der Taxifahrer meint nur, es koste $ 140.--, und gab am Empfang eine nicht näher definierte Dollarnote für die "Bestellerin" ab. Abgekartetes Spiel. Ich hätte den Fahrer wieder wegschicken können, mit der Konsequenz, dass es uns nicht mehr für den early-pick-up reichen würde. Road Bear hatte mir am Donnerstag gesagt, wenn wir bis 08.30 dort seien, ginge das, ansonsten wäre 11.00 der frühestmögliche Zeitpunkt. Also gut, wir beissen in den sauren Apfel und lassen uns nach Hayward auf der anderen Seite der Bay bringen.

Die Übernahme des Wohnmobils aber geht dann perfekt vonstatten. Die junge Dame von Road Bear ist eine Schweizerin, sie nimmt einen detaillierten Damage Report auf und erklärt uns alles sehr plausibel. Mein Sohn hört genauso aufmerksam zu wie ich - mit der Konsequenz, dass ich mich dann unterwegs an einiges nicht mehr erinnerte (eine Frage des Alters?), er aber schon. Was solls, Arbeitsteilung in der Familie, das bringt's.

Wir werden auch mit guten Tipps bezüglich Einkauf, Rückgabe etc. versorgt, v.a. auch für den letzten Campground vor der Abreise. Also kurven wir um 10.00 Uhr vom Gelände runter und gaaaaanz gaaaaanz vorsichtig in Richtung "Food-Maxx", wo wir den Grosseinkauf vorgesehen haben (und perfekt vorgeplant dank der Checkliste aus diesem Forum!). Trotz der grossen Abmessungen (27ft Länge, 12ft Höhe) gelingen mir die ersten 1,5 Meilen schon mal unfallfrei. Da ich schon Schwiegervaters Lastwägeli diverse Male benutzt hatte, ist der Respekt vor den Ausmassen nicht so gross, hingegen vor dem Automatikgetriebe schon. Doch das geht dann ganz einfach.

Was dann kommt, ist aber nicht ganz so perfekt. Auf der verzweifelten Suche nach der Ware kurven wir durch den Supermarkt, die Kinder warten im WoMo. Der Authentizität halber werde ich dieses ab sofort korrekt R.V. nennen. Nur ganz langsam füllt sich der gigantische Einkaufswagen. Wir verbringen zuletzt über 2 Stunden im Supermarkt, bis es endlich losgehen kann.
Zugegebenermassen bin ich daran nicht unschuldig, denn ein Verkäufer bemerkt meine Verzweiflung und bietet mir Hilfe an bei der Suche nach Sparkling Water. Er will wissen, woher ich käme, und als er hört, dass ich Schweizer bin, fragt er nur, ob dies das Land mit den 4 Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rumantsch sei. Dies habe er kürzlich im TV gesehen. Von wegen die Amis kennen Europa nicht... Beeindruckt plaudere ich noch ein Weilchen mit dem Angestellten, bis mich das schlechte Gewissen packt.

Wir fahren über Stockton bis kurz vor Sacramento. Ca. 14.15 Uhr Pause bei "Carl's jr" für einen klassischen Fast-Food-Imbiss.

Während der Fahrt diskutieren wir unser Tagesziel. Anita meint, wir sollen doch heute schon so weit wie möglich fahren, dann haben wir's ab morgen gemütlicher. Wir sind wirklich in Fahr-Stimmung, und lassen Sacramento kurzerhand links liegen, denn wir wollen an den Lake Tahoe. Es geht hoch, durch Wälder und Kurven, via Placerville und Pollock Pines bis auf klar über 2'000 m. Die Aussicht ist herrlich!

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Lustig finden wir, dass wir eine Ortschaft namens "Kyburz" queren, ein typisch schweizerischer Familienname.

Das Fotografieren haben wir noch nicht wirklich entdeckt, denn wir machen an diesem Samstag tatsächlich nur zwei Fotos... Dabei ist die Gegend doch so schön!

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9884

Um 17.00 treffen wir in South Lake Tahoe ein. Wir beschliessen, auf dem erstbesten Campground gleich mal zu fragen, und dann weiterzuschauen, falls er voll ist. Doch wir haben Glück, gemäss Manager ist noch ein einziger Platz frei!

Wir fahren zu unserem Platz, ich parke perfekt rückwärts ein, beobachtet von unseren Nachbarn, und wir lesen die Meilenzahl ab (215 Meilen Tagespensum).

Unsere Nachbarn heissen uns sofort herzlich willkommen. Endlich können wir die Koffern auspacken, wobei wir Dominiks Regenjacke vermissen, welche er am letzten Abend wahrscheinlich im Hotel in der Garderobe aufgehängt hat - so jedenfalls die Theorie von Anita -, anstatt sie wie befohlen auf den Koffer zu legen! Kurz heftig geärgert, dann reagiert sich Anita an einer Spaghetti Bolognese ab. Schon während dem Kochen kommen die Nachbarn fragen, ob wir bei ihnen mitessen wollen, sie haben genügend für alle grilliert! Leider sind die Spaghetti aber schon parat, die wir unter Tannenbäumen geniessen, aber danach gehen wir zum Dessert, Kaffee und Wein zu unseren Nachbarn. Es handelt sich um zwei Schwestern und einen Bruder, jeweils mit Ehegatten und Kindern, welche aus der Gegend um Sacramento stammen und hier Freitag - Sonntag verbringen.

Meine Schilderung unseres geplanten Reiseprogramms erntet ziemlich ungläubiges Staunen, man ist sich offenbar nicht gewohnt, solche Strecken zu fahren. Doch einige gute Tipps kriegen wir auf den Weg mit, vor allem, die Westseite des Lake Tahoe zu befahren; und am nächsten Morgen kriegen wir noch eine Karte von Nevada und Utah, welche viel detaillierter ist als unser Rand Mc Nally. Ich unterhalte mich köstlich und ein wenig fliessender als Anita, während die Kinder noch sehr schüchtern sind und nur zuhören.

Von der Gastfreundschaft dieser Familie sind wir hell begeistert, für uns ein absolut gelungener Einstieg ins Camping-Leben!

man-of-aran
13.06.13, 22:31
Dann mache ich doch gerne mal einen Tag weiter:

Sonntag, 6. Juli 2008

Noch nicht so camping-gewohnt kommen wir erst ca. 9.40 Uhr auf die Räder, nicht nachdem wir uns nochmals herzlich von unseren Nachbarn verabschiedet haben. Die West-Route ist tatsächlich atemberaubend. Emerald Bay ist zwar ein wenig im Dunst, aber trotzdem traumhaft.

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Es geht weiter durch Wälder und kleine Dörfer mit vielen Blockhütten, von denen wir vermuten, dass es sich um Feriendomizile handelt. Auch sieht man immer wieder den Hinweis auf Skigebiete und die eine oder andere Bahn.

Später machen Flavia und Dominik noch Bekanntschaft mit dem Lake Tahoe und Dominik beginnt seine Steine-Sammlung.

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Nach einem Tank-Stopp bei Kings Beach geht dann die Landschaft langsam in weniger Wald und eher steppenartig bewachsene Hügel über. Die Strassen sind relativ eng, kurvig und es gibt längere Abschnitte mit Beschränkungen bei 30 MpH. Trotzdem gelangen wir um ca. 13.30 in Virginia City an. Nicht einfach, hier einen RV-Parkplatz zu finden, denn die Seitenstrassen sind schmal und steil. Doch schliesslich schaffen wir es und, kaum ausgestiegen, hören wir das Tuten einer Eisenbahn. Wir sehen auch immer mehr Leute in Richtung Bahnhof pilgern.

Gerade rechtzeitig sehen wir die Dampflok einfahren.

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Es ist hier ein Dampf-Fahrten-Sonntagsprogramm organisiert, und die Leute haben sich auch schön western-like herausgeputzt, siehe die beiden rechts im Bild.

Mir hat es der Lokführer angetan. Ich muss eine Weile warten, bis ich ihn schön fotografieren kann.

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Wieder mal haben wir die Zeit vergessen, doch unsere Mägen melden sich immer vehementer und wir stürzen uns im folgenden Lokal auf die Hot-Dog-Combo. Die Dame rechts hinten ist übrigens eine der beiden Wirtinnen.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9890

Solchermassen gestärkt, ist es natürlich ein Leichtes, in einem Westernladen die Stiefel, Hüte und Gürtel zu betrachten. Dominik verliebt sich spontan in einen wunderschönen Leder-Rindsfell-Gürtel, der ihm aber leider zu gross ist, und trotz gutem Zureden verlassen wir den Laden ohne Kauf wieder.

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Wir können uns vom Städtchen Virginia City kaum trennen, es gefällt uns trotz doch einigen Touristen hier sehr gut.

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Wie heisst der Kerl aus Winnetou doch noch? Old Surehand? Ne - Sam Hawkins!

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Unser Tagesziel ist ja Winnemucca. Irgendwann heissts darum halt trotzdem Abschied nehmen. Zuerst gehts die gleiche Strasse zurück, die wir gekommen sind, dann runter nach Reno und auf die I-80. Und hier erfahren wir definitiv, was die USA auch bedeutet: Endlose, gerade strecken durch wüstenähnliche Landschaft, kaum ein Haus, Ausfahrten nur ca. alle 30 Meilen oder so. Dies hier ist schon fast eine paradiesische Oase:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9894

Irgendwo im Niemandsland ein Ausfahrtsschild zu einem "correctional center", welches ca. 3 Meilen entfernt am Fusse des Hügels liegt. Kurz nach der Ausfahrt ein Hinweisschild "bitte keine Autostopper mitnehmen". Leider kann man auf der Interstate nicht umkehren, das Schild hätte ich zu gerne fotografiert. Stattdessen begnügen wir uns mit diesem Wüsten-Bild:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9895

Um ca. 18.30 erreichen wir Winnemucca. Der Campground "Model T Casino + RV Resort" ist halbleer, aber sehr schön, sauber und trotz I-80 in der Nähe relativ ruhig. Es hat einen kleinen Pool, welchen Flavia und ich zum Baden nutzen, und ein wenig später gesellt sich Dominik dazu. Nur sind die meisten Restaurants hier geschlossen. Aus dem Pizza-Hut holen wir uns zwei Pizzen, welche wir zusammen mit eigenen Vorräten verspeisen. Es ist sehr heiss, also lassen wir noch kurz die Klimaanlage laufen, danach ist die Temperatur zum Schlafen i.O.

Tagespensum: 259 Meilen

pietja
13.06.13, 23:04
So, habe den Anschluss auch wieder geschafft und bin auf der Weiterfahrt dabei.

cBerti
14.06.13, 09:30
Hallo Ruedi,

dein Reisebricht lese ich gerne noch einmal, obschon er schuld ist an unseren gestiegenen Ferienausgaben :pfeif: . Dein Bericht von 2008, war mein erster gelesener Reisebericht über den Südwesten und hat uns damit mit inspiriert 2009 unseren ersten Womo Urlaub zu machen.

Dabei haben wir uns den Virus eingefangen und sind in der Zwischenzeit an der groben Planung für den 4ten Womo-Urlaub der uns endlich zum Yellowstone bringen soll.

Danke Ruedi! :peace1:

Vorfreude
14.06.13, 10:01
Herrlich schön, Ruedi!
Es macht so richtig Spaß Deinen Bericht noh einmal zu lesen....



...Zwischenzeit an der groben Planung für den 4ten Womo-Urlaub der uns endlich zum Yellowstone bringen soll.


Also, wenn Ihr dafür noch ein paar Ideen benötigt, schau mal in meinen RB von Sommer 2011. Da waren wir für 5 Tage im Yellowstone. :peace1:

man-of-aran
15.06.13, 14:55
Hallo Pjetja, herzlich willkommen!
Steffi, vielen Dank!
Claude... ich will doch nicht schuld sein....

man-of-aran
15.06.13, 15:01
Montag, 7. Juli 2008: Winnemucca - Pocatello

Heute ist unser grosser Fahr-Tag, da sollte alles perfekt sein. Frühes Aufstehen um ca. 6.30 Uhr. Anita bereitet Sandwiches und Getränke für die Fahrt vor, während ich dumpe und - schon wieder - den Wassertank auffülle. Aber das habe ich doch gestern Abend spät schon mal getan! Irgendwas ist hier faul, rund ums RV ists auch ziemlich feucht. Jedes Mal, wenn man die Wasserpumpe startet, drückt es Wasser aussen beim Anschluss raus, und der Druck auf dem Wasserhahn innen ist nur schwach. Ich krame die Gebrauchsanweisung hervor: doch, doch, alles richtig eingestellt. Na ja, das wird sich doch bestimmt von selbst erledigen, dieses Problem!?! Doch uns schwant Böses: hatten wir nicht schon in Irland mit dem Hausboot eine defekte Wasserpumpe? Bitte nicht schon wieder!!!

Um 07.40 Uhr machen wir uns trotzdem auf den Weg. Es geht genau gleich weiter wie gestern, öde Gegenden, kaum was los. Über Battle Mountain und Elko dem Humboldt River entlang erreichen wir endlich Wells, wo wir die I-80 verlassen und auf dem Highway 93 in Richtung Norden, Idaho, fahren. Die ersten Felsen halten wir bildlich fest, ist doch was Besonderes:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9896

Jackpot an der Grenze zwischen Nevada und Idaho erreichen wir ca. 12.00 Uhr. Dieses Kaff ist geprägt von einem riesigen Casino-Schild, ist ja klar, schliesslich handelt es sich um einen Grenz-Ort gerade noch auf Nevada-Boden. Wir machen hier einen kurzen WC-Einkaufs-Halt. Von der Zeit her gerade noch vertretbar, beschliesse ich, meinen Vater mit dem Handy anzurufen. Dieser ist hocherfreut, endlich mündliche Nachrichten, bisher erst via Mail-Print meines Bruders. Beim Einladen der gekauften Getränke entdecken wir auf der hinteren Stossstange meine Arbeitshandschuhe, die ich am Morgen beim Dumpen dort hingelegt habe. Womit nun ein und für alle Mal geklärt ist, was für ein sanfter, umsichtiger Fahrer ich doch bin!!! 240 Meilen und nicht runtergefallen!

Staatsgrenze: Uhr fix umstellen, so vergeht die Zeit noch schneller! Mit der Zeit geht auf dem Weg in Richtung Twin Falls die öde Landschaft in grünere Landstriche über:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9897

Idaho ist ein ziemlicher Agrar-Staat. Dutzende von Kilometern, pardon, Meilen, fährt man an Farms vorbei. In der Mitte des Fotos, leicht links, ist übrigens eines unserer unzähligen Opfer bzw. dessen Überreste sichtbar. Dieses Mosquito sticht bestimmt niemanden mehr!

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9898

In Twin Falls schaffen wir es irgendwie nicht, die Brücke und die Fälle des Snake River zu finden. Wir suchen auch nicht wirklich, denn kaum in der Stadt drin, sind wir auch schon wieder draussen. Einige Meilen danach werden wir allerdings mit der Hansen Bridge entschädigt, wo wir nun auch unseren Sandwich-Halt einlegen.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9899

Schön ist die Brücke ja nicht, aber schön hoch:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9900

Was uns immer wieder fasziniert, sind die mobilen Bewässerungsanlagen:

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Vorbei an gewaltigen Feldern...

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... erreichen wir um 16.30 Pocatello. Unser Mega-Fahrtag ist geschafft!!! War ja gar nicht so schlimm. Und morgen geht ja schon ein jahrzehntelanger Wunsch von mir in Erfüllung, wir werden den Yellowstone National-Park erreichen!

Auf dem KOA-Campground in Pocatello mein erster Grill-Einsatz. Leider haben uns die Leute im Büro keinen Stellplatz mit Grill gegeben, aber die meisten Plätze sind eh frei und ich schnappe mir also einen Grill in der Nähe. Kaum sind die Steaks auf dem Grill, streunen zwei freilaufende Hunde ausserhalb der Campground-Umzäunung mit schnuppernden Nasen umher. Bereit, um unser Nachtessen zu kämpfen, rüste ich mich mit einem Holzscheit, doch die Hunde spüren wohl meine hohe Motivation und wagen sich nicht in die Nähe. Nachträglich muss ich allerdings sagen: die komischen Bratwürste hätten sie sich ruhig holen können...

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Diesen Traum aller Briefträger hat Anita bei der Einfahrt des Campgrounds entdeckt. Obwohl das Foto vom nächsten Morgen stammt, stelle ich es heute schon rein, denn morgen wird der Bericht von Fotos fast schon überladen... Wie gesagt: YELLOWSTONE. Merkt man meine Vor-Freude?

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Tagespensum: 402 Meilen; muss also wirklich nicht jeden Tag sein...

man-of-aran
15.06.13, 15:10
Dienstag, 8. Juli 2008: Pocatello - Grant Village (Yellowstone N.P.)

Heute schaffen wir's erst knapp vor neun Uhr auf die Strasse. Ist ja aber nicht so schlimm, denn wir müssen nicht soooo weit fahren. Doch durch Idaho zieht sich's ziemlich. Allmählich beginnt die Strasse aber, zu steigen, und die steppenähnliche Gegend geht in Wälder über. Der Bundeststaat Montana hingegen ist fast gratis, nur wenige Meilen, und wir erreichen um ca. 12.00 Uhr die Nationalpark-Eingangspforte in West Yellowstone. Dort lösen wir unseren Nationalpark-Pass für $ 80.--.

Begrüsst werden wir zwischen West Yellowstone und Madison von einer sensationellen Landschaft, einem ruhig und friedlich dahinfliessenden Bach und vielen, vielen Bäumen. So sieht also der Yellowstone aus:

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Es sind auch immer wieder Spuren der grossen Waldbrände zu sehen, wobei der arme Geselle im Vordergrund wohl kaum 1988 bei dem grössten bekannten Feuer dran glauben musste... Man ist sich ja heutzutage ziemlich einig, dass die Brände für die Natur gut sind und nachher wieder andere Vegetation die Chance hat, sich auszubreiten. Deshalb werden die Brände auch nicht mehr mit voller Wucht bekämpft, sondern eher "im Zaum gehalten", wo nötig.

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Nach Madison gehts weiter in Richtung Süden, dem Firehole River entlang, in Richtung Old Faithful. Doch nur nicht so schnell! Die erste explizite (explizit deshalb, weil ausgeschildert - denn für mich ist eigentlich der ganze Park eine einzelne riesige...) Sehenswürdigkeit ist erreicht. Beim Fountain Paint Pot blubbert, pfeifts, stinkts. Stinkts? Nun ja, dies ist eine Diskussion wert. Es riecht, ja. Stinken ist anders. Das ist schliesslich ein Naturwunder, das stinkt nicht, es riecht einfach anders...

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Ein erster blauer Pool lässt uns staunen. Die Namen der Pools habe ich mir nicht notiert.

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Dieses Schlamm-Loch hat es mir besonders angetan. Ob hier wohl die Fango-Packungen erfunden wurden, welche meinen Rücken in den vergangenen Monaten so wohltuend heilen halfen?

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Echt faszinierend! Mit ein bisschen Geduld zeigt sich der Geist von Verona Feldbusch äääh Pooth: uuuuund...... *blubb*

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Es gelingt uns nicht, am Bisquit Geyser Basin vobeizufahren, ohne anzuhalten.

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Ganz speziell faszinieren mich die speziellen Formen...

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... und Farben:

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Interessant ist ja, dass es eigentlich nicht einzelne Erscheinungen sind, sondern immer ganze Felder. Diese sind jeweils mit Holzplanken so ausgestattet, dass die Besucher so wenig wie möglich von der einzigartigen Natur zerstören können.

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Nach einigem Rumspazieren und Fotoapparat-Betätigen fahren wir nun aber definitiv in die Old Faithful-Area beim Upper Geyser Basin. Dies ist nun aber wirklich eine riesige Anlage und die beiden vorher besuchten Attraktionen sind im Vergleich viel weniger frequentiert. Schon bei der Anfahrt kurvt man durch Einbahnstrassen und Überführungen, bis man schliesslich bei der riesigen Parkplatzanlage angelangt ist. Dort muss man nur noch dem Menschenstrom folgen... und erreicht die "Arena", die um 14.45 aber noch fast menschenleer ist. Beim Visitor Center sind die erwarteten "Show-Zeiten" auf einer Tafel notiert. Wir haben noch Zeit und verpflegen uns im Fast-Food-Restaurant. Um 15.30 sind wir wieder bei der "Arena":

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Unglaublich, ganze Menschenmassen warten auf den Ausbruch. Von der Ambiance her sieht es aus wie an einem Schweizer Schwingfest. Lange müssen wir nicht warten, denn um 15.39 ist Showtime.

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Man hört einige "AAAhs" und "OOOhs", und jede Menge "klicks". Dominik filmt den Ausbruch des Old Faithful mit unserer kleinen Kamera. Als die Show vorüber ist, beklagt er sich, dass er vor lauter Filmen kaum was gesehen habe. Wir vertrösten ihn, er kann sich den Film ja nochmals ansehen.

Nun machen wir uns auf den Weg in den Gift-Shop, denn von hier möchten wir doch T-Shirts, Käppis, und was es sonst noch so hat mitbringen. Auch einige Postkarten und eine DVD finden den Weg in unsere Einkaufstasche, locker sind so $ 80.-- ausgegeben. Dominik hat ein T-Shirt gesehen, das ihm riesig gefällt, aber leider gibt es das nicht in der richtigen Grösse. Auch nicht im Lager, als wir bei der Verkäuferin nachfragen. Einige Minuten später, wir kommen gerade von der Kasse, eilt uns die Verkäuferin nach und sagt, im Old Faithful Inn gebe es noch eines in der richtigen Grösse, sie habe es uns reserviert.

Nun gut, quer über das ganze Areal und ins "Inn" spaziert. Dort kommen wir zuerst nicht mehr aus dem Staunen heraus, die Konstruktion ist etwas ganz besonderes, und für Dominik als angehenden Schreiner-Lehrling ist das natürlich ganz speziell!

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Bis wir da wieder rauskommen, ist schon bald wieder der nächste Ausbruch auf dem Programm. Wir beschliessen, Dominik zuliebe diesen abzuwarten. Ich bin natürlich noch voller Tatendrang und will die Springs und Geysers im Areal noch sehen. Weil niemand mitkommen will, eile ich mit dem Fotoapparat davon und finde auch einige ganz nette Sujets. Die Familie macht es sich einstweilen bei den Zuschauerplätzen bequem, bis der nächste Ausbruch erfolgt.

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Ganz reicht es mir nicht zurück, d.h. ich schaffe es gerade noch bis zur gegenüberliegenden Seite der Zuschauerränge, als ein ganz gewaltiger Ausbruch erfolgt. Old Faithful lässt sich wirklich nicht lumpen!!

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Dieser Ausbruch entlockt den Zuschauerreihen nun sogar tosenden Appplaus, völlig verdient wie ich finde!

Als der Ausbruch vorbei ist und Old Faithful noch ganz friedlich vor sich hin raucht, leeren sich die Zuschauerreihen allmählich. Ich schlendere den Reihen entlang, irgendwo werden die Meinigen bestimmt sitzen. Doch als ich schon bald beim Ende angelangt bin, habe ich sie immer noch nicht gefunden. Na ja, die sind sicher schlau genug gewesen und schon zum R.V. zurückgegangen. Also eile ich fix zum Parkplatz, doch da ist niemand zu sehen. Also wieder zurück. Nochmals die - fast leeren - Reihen abgesucht. Da sind sie auch nicht. Oh Mann! Ein Handy wär jetzt gut. Zurück zum Parkplatz. Niemand zu sehen. Langsam gurkt's mich schon an. Nun marschiere ich halt mal durchs "Inn", und tatsächlich, als ich vorne rausmarschiere stehen da eine relativ ungeduldige Anita, ein augenrollender Dominik und eine fussspitzenwippende Flavia. Mein unschuldiges "das war doch ein Super-Ausbruch" hilft nix, es wird kurz und heftig ausdiskutiert, dass man sich da wieder zu treffen hat, wo man sich getrennt hat...

Dank diesem halbstündigen Intermezzo ist es 18.20, als wir im Grant Village zum Einchecken ankommen. Der dortige Ranger gibt mir eine sehr lange Instruktion, unter anderem, weil eine Bärenmutter mit 2 Jungen in der Gegend seien und deshalb sämtliche Sicherheitsvorschriften rigoros durchgesetzt würden.

Ziemlich müde, möchte Anita nicht mehr kochen, weshalb wir im Restaurant essen gehen. Die Erwachsenen bestellen Lachs, Flavia Canelloni und Dominik ein Steak (was sonst?). Die Bedienung ist super, das Essen ist ganz ok, aber nicht überragend. Bei der Fahrt zu unserem Stellplatz kommen wir an der Gemeinschaftsdusche vorbei, wo wir mangels funktionierender Wasserpumpe duschen gehen. Trotz Einwurf diverser Quarters müssen die beiden Frauen mangels technischer Kenntnisse leider mit kaltem Wasser Vorlieb nehmen, was auch noch ein wenig Zeit kostet.

Um ca. neun Uhr haben wir's dann auch noch zum Stellplatz geschafft, und um halb elf ist Lichterlöschen. Von der Bärin nichts zu sehen oder zu hören.

Heutiges Tagespensum: 213 Meilen

Für mich ging heute ein Traum in Erfüllung. Seit Jahren oder besser Jahrzehnten habe ich vom Yellowstone geträumt, Bücher gelesen, Bilder gesehen, und heute wurde mein Traum wahr!

Vorfreude
15.06.13, 16:48
Das is auch eines der Dinge, die mich im Yellostone NP sehr überrascht haben: Es stinkt wirklich nicht!!!!!
Hier und da nimmt man etwas Schwefelgeruch war, aber da ist es auch.

Nur an einer Stelle fand ich es sehr unangenehm. Beim Dragon Caldron. In der Area hat es teilweise wirklich übel gerochen....

man-of-aran
15.06.13, 16:57
Nur an einer Stelle fand ich es sehr unangenehm. Beim Dragon Caldron. In der Area hat es teilweise wirklich übel gerochen....
Da kommt glaub ich morgen oder übermorgen noch ein Kommentar dazu...

Vorfreude
15.06.13, 18:13
Da kommt glaub ich morgen oder übermorgen noch ein Kommentar dazu...

upps, Sorry :pfeif:

Rumba
15.06.13, 18:44
Hallo Ruedi...

ohhh wie schön der Yellostone........meine grosse Liebe, mein absoluter Traumpark,weil er wirklich alles hat was man sich erträumt. Tiere, Canyons, Flusse, Weiden, Gesyire und und und.....wirklich super :daumenhoch:

Bin natürlich weiterhin dabei
Monique

pietja
15.06.13, 19:53
Yellowstone steht bei uns auch noch auf der Wunschliste.....auch wenn wir Old Faithful ( aber der of California) 1990 schon gesehen haben. Hatte ich total vergessen, aber wozu hat man eine bessere Hälfte :smilie_blinker:
Schöne Bilder und ich freue mich schon auf die Weiterfahrt.

Kieler-Sprotten
15.06.13, 20:39
Hi Ruedi,

sind auch dazugestiegen in Euer WOMO - toller Bericht mit superschönen Fotos :smilie_thumbs_5:

Freuen uns schon auf mehr - besonders vom Yellowstone Park :Ablaus::Ablaus::Ablaus:

man-of-aran
16.06.13, 12:09
Steffi, easy... macht doch nix...
Hallo Monique, welcome back!
Pietja, wo ist denn der "of California"?
Hallo Sprotten, danke fürs Kompliment... mal schauen ob ich heute vor dem Eintrudeln des Besuches noch dazu komme...

man-of-aran
16.06.13, 13:08
Für mich war der kommende Tag einer der schönsten der ganzen Reise..., wobei, eigentlich gab es so viele Höhepunkte..., aber der Yellowstone wird immer einer meiner absoluten Highlights bleiben!


Mittwoch, 9. Juli 2008: Yellowstone N.P.: Grant Village - Canyon Village


Tagwache 07.00 Uhr. Es ist sehr kalt, gefühlte 5 Grad Celsius. Schliesslich sind wir auch auf ca. 2'500 m, also muss uns das ja nicht wundern.

Nach einem kurzen Shopping-Halt fahren wir zurück zum Bisquit Geyser Basin.

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Im Gegensatz zu gestern überqueren wir hier aber die Strasse und machen eine kurze Wanderung von ca. 20 Minuten pro Weg zum ersten Tagesziel.

So präsentiert sich die Gegend, durch welche wir nun wandern:

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Nach einigen weiteren Pools am Weg gelangen wir zu unserem ersten Tagesziel, ich mach's nochmals spannend, an dessen Rand wir diese eigentümliche Anordnung entdecken:

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Irgendein grösseres Tier dürfte hier das Opfer eines Bären geworden sein!

Was wir nun aber sehen, wird für uns einer der absoluten Höhepunkte der gesamten Reise bleiben:

Der Morning Glory Pool! Der Anblick dieses Naturwunders macht uns sprachlos, lässt uns verweilen und staunen. Die Farben dieses Pools und dessen Form sind einfach zu schön, um wahr zu sein! Hier zeigt uns die Natur wirklich, zu was sie fähig ist und weshalb es sich lohnt, sie zu schützen!

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Wir lassen uns hier wirklich Zeit, und es ist schwierig, sich überhaupt wieder vom Anblick zu trennen. Nun, wir wollen noch einiges sehen, sodass wir dann doch irgendwann wieder zurückmarschieren.

Die Fahrt geht weiter Richtung Norden, und plötzlich entdecken wir etwa 100-200 m von der Strasse "unseren" ersten Bison.

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Wieso wir die einzigen sind, die anhalten, und die Autos, welche uns entgegenkommen, weiterfahren, werden wir dann später = morgen schon noch entdecken. Einstweilen sind wir aber beeindruckt.

Auch im Midway Geyer Basin sehen wir wieder eigentümliche Pools. Bitte fragt mich nicht nach den Namen...

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An den nächsten kann ich mich allerdings gut erinnern, denn es handelt sich um den riesigen Grand Prismatic Spring, der zwar auch sehr farbenprächtig und vor allem sehr gross ist. Trotzdem kommt er in meiner "Rangliste", sofern so etwas hier überhaupt Sinn macht, irgendwie nicht ganz, aber fast an den Morning Glory Pool heran:

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Tut mir leid, es gibt halt ein bisschen viele Bilder, aber ich konnte hier meinen Knips-Finger nicht beherrschen...

Die Gibbon Falls sind für einen Schweizer nicht wirklich als Wasserfälle zu bezeichnen, höchstens als "ein bisschen wilderen Fluss" oder so.

Im Norris Geyser Basin hat es mir u.a. der Steamboat Geyser angetan.

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Seine grossen Ausbrüche sind extrem variabel, können zwischen 4 Stunden und 50 Jahre Unterbruch haben. Kleinere Ausbrüche sind immer wieder sichtbar.

Nachdem uns die Obsidian Cliffs auch nicht wirklich beeindruckt haben, wir dort aber trotzdem einen Lunch-Stopp eingeschaltet haben, erreichen wir um halb zwei Uhr Mammoth Hot Springs. Diese Terrassen haben in den letzten Jahren offenbar eine ziemlich dramatische Veränderung mitgemacht, denn früher ist hier, wo nur noch ein kleines Rinnsal sichtbar ist, viel Wasser geflossen. Demzufolge sind in den Büchern auch ganz andere Bilder zu sehen als wir sie jetzt knipsen. Doch so ist halt die Natur, sie ist nicht berechenbar; und ich muss ganz ehrlich sagen, beeindruckt und gefallen hat es uns hier trotzdem!

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Man könnte doch beinahe meinen, dass sich hier ein Gletscher seinen Weg gebahnt hat:

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Für mich eigentümlich, wie sich jeweils die Pflanzen in dieser Umgebung durchzusetzen vermögen!

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Das war's dann von Today's Sightseeing. Vor allem auch, weil das jüngere unserer Kids irgendwie unpässlich war und das WoMo nicht verliess, sind wir nämlich nicht zu den obersten Terrassen hochgekommen... da habe ich etwas verpasst, wie ich danach in anderen Reiseberichten sehen konnte!

Eigentlich wären wir noch via Petrified Tree die Runde fertig gefahren, doch wir entschliessen uns, relativ früh zurückzufahren und im Canyon Village die Autoreparatur-Werkstätte aufzusuchen, um unsere Wasserpumpe in Ordnung zu bringen.

Wir gelangen um ca. 15.30 dort an, und der sehr freundliche Mechaniker erklärt mir, dass er für "plumbing" nicht zuständig sei, sondern für Motoren und Räder etc. Er werde sich die Sache aber trotzdem mal anschauen. Nach einer Viertelstunde Rumgeschraube und -gebastel hat er das Ventil in der Hand und erklärt dieses für defekt. Reparieren könne er's aber nicht, doch er empfehle uns, bei der Reparaturwerkstätte Fishing Bridge vorbeizuschauen. Er versucht auch, dort anzurufen, doch es geht niemand an den Apparat, doch er ist überzeugt, dass die mir helfen werden. Nun gut, wir setzen dies auf unser morgiges Programm.

Wir machen es uns bald auf dem Campground gemütlich, dieser ist etwas offener als derjenige im Grant Village, und mit Mückenspray lässt es sich draussen noch eine Weile lang aushalten.

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Da wir wissen, wie kalt es hier wird, ziehen wir uns den Trainer gleich zum Schlafengehen schon an. Vor allem wichtig für Anita, denn sie ist sehr froh, dass wir ganz in der Nähe des WC-Häuschens unseren Stellplatz haben - schliesslich haben wir keinen Hook-Up, die Wasserpumpe streikt und Anita vermutet, dass ihrem Magen die Eiswürfel in den Getränken nicht ganz soooo gut getan haben...

Die übrigen aber, genügend warm angezogen und keine Bären hörend, schlafen wie die Murmeltiere.

by the way: Tagespensum 104 Meilen

pietja
16.06.13, 17:05
Pietja, wo ist denn der "of California"?

Der ist im Nappa-Valley, hier (http://www.oldfaithfulgeyser.com/)

man-of-aran
19.06.13, 23:35
Donnerstag, 10. Juli 2008:

Weil wir heute die Sache mit der Wasserversorgung in Fishing Bridge endlich in Ordnung bringen wollen, führt uns nach der Abfahrt um 8.30 Uhr der Weg zuerst zum Post Office, wo ich mit der 24-h-Hotline von Road Bear Kontakt aufnehme. Ohne lange Diskussionen kriege ich die Erlaubnis, das defekte Ventil reparieren zu lassen. Das hebt doch gleich die Stimmung, und die Tatsache, dass der North Rim Drive bei den Wasserfällen gesperrt ist, kann uns gar nicht beeindrucken. Wir werden also einfach den South Rim Drive umso detaillierter abklappern.

Beim Brink of Upper Falls herrscht eine ganz eigentümliche Morgenstimmung.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9997

Ja, spukts denn hier???

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Diese Tanne hat sich den besten aller Plätze ergattert:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=9999

Diese Wasserfälle hier schaffen, was den Gibbon Falls gestern nicht gelungen ist: sie beeindrucken uns gewaltig. Wir sind nicht ganz die Einzigen, es hat eine ziemliche Menschenmenge hier an den Aussichtspunkten, ist ja auch logisch, es konzentriert sich alles auf den South Rim.

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Hier sieht man bestens, weshalb der "Yellowstone" überhaupt "Yellowstone" heisst:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10009

Und hier die Foto, die alle machen (bzw. eine von etwa 10, mit Kindern, mit Eltern, mit allen, ohne alle, etc.), vom Artist Point aus:

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Wir fahren nun südwärts am Yellowstone River entlang, und entdecken eine grosse Bison-Herde. Mit dem Zoom lassen sich die Büffel sehr gut beobachten. Dies hier ist nur ein kleiner Teil der Herde, welche bestimmt um die 100 Tiere umfasst.

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Einer allerdings wollte das Bad nicht mitmachen und macht Sightseeing mal anders: Er hat sich an den Strassenrand gelegt und beobachtet die Autos, die gelegentlich vorbeifahren. Hier ist nicht mal ein Zoom nötig.

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Vom "Dragon's Mouth" im Mud Volcano-Gebiet macht Dominik ein kleines Filmli auf unserer Compact-Kamera. Denn es ist schon eigentümlich, wie dieser Geyser pfeift und prustet, ganz genauso wie ein Drache. Auch hier haben wir nochmals eine Begegnung mit 2 Bisons, die ca. 5 Meter vom Wanderweg entfernt in der Wiese liegen und sich sonnen.

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Dies hier sollte dann unsere letzte Begegnung mit warmen Quellen gewesen sein:

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Kurz nach dem Mud Volcano-Gebiet erreichen wir nämlich Fishing Bridge und den Yellowstone Lake. Die RV-Repair-Garage in Fishing Bridge ist schnell gefunden. Und der sehr freundliche Mechaniker... kann uns nur mitteilen, dass er uns nicht helfen kann. Er rät uns, eine RV-Vermietung oder einen Verkäufer in einer grösseren Ortschaft aufzusuchen, beispielsweise in Jackson WY.

Nach einem kurzen Familienrat beschliessen wir deshalb knapp nach Mittag sandwichkauend, die Planung Planung sein zu lassen und den Weg nach Jackson sofort unter die Räder zu nehmen. Dann könnten wir morgen die Sache mit der Reparatur gut angehen, ohne in Zeitnot zu geraten. Mit dieser Änderung nehmen wir allerdings in Kauf, am Yellowstone Lake nur vorbeifahren zu können und das West Thumb Geyser Basin ganz streichen zu müssen. Die Fahrt in Richtung Grant Village ist allerdings wunderschön und gewährt uns immer wieder Blicke über den See auf die Berge.

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In Grant Village melde ich am Empfang, dass wir die Übernachtung leider stornieren müssen (man hat offenbar schnell einen Ersatz für uns, denn die Gebühr haben wir wieder zurückerstattet erhalten). Um 14.15 fahren wir nun nach Süden, und nachdem wir noch den Lewis Lake bewundert haben, ist das Parkende auch bald ereicht.

Über den John D. Rockefeller Memorial Parkway gelangen wir in den Grand Teton National Park. Eigentlich undankbar. Dieser nicht so bekannte NP wird von sehr vielen Touristen - und auch von uns, Schande über uns - lediglich durchfahren von oder zum Yellowstone. Dabei hat auch der Grand Teton Schönes zu bieten, nämlich... wen wunderts... die Tetons.

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Wieso diese Berge so heissen? Es soll sich begeben haben, dass ein Cowboy, fern von der Heimat und seiner Freundin durch die Form der Berge an etwas erinnert wurde, das in Deutsch ganz ähnlich wie in Englisch tönt...

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Werden wir wieder seriös. In Jackson treffen wir um ca. 16.15 ein. Als erstes fragen wir im Visitor Center nach, wie es mit RV-Reparaturwerkstätten aussieht. Die haben dort zwar keine Ahnung, geben uns aber doch eine mögliche Adresse an. Die Dame am Schalter rät uns allerdings, jetzt sofort auf dem Campground nachzufragen, ob noch ein Platz für uns frei sei, denn dieser soll sehr gut belegt sein. Gesagt, getan, und im "The Virginian Lodge RV Resort" kriegen wir einen zwar nicht ganz billigen, aber ordentlichen Stellplatz.

Als ich den Manager des Campgrounds nach der Werkstätte frage, lacht er nur kurz auf und meint, die können mir dort ganz bestimmt nicht helfen. Aber er hole sich schnell einen Werkzeugkasten und gucke sich die Sache an. Gleichzeitig kann der Rest meiner Familie gemütlich duschen, Haare waschen und T-Shirts waschen; beim warmen Wind hier sind die Kleider bestimmt bald trocken.

Und was meint Ihr, wird das Ventil nun endlich repariert? Nein, natürlich nicht, der Manager meint nur, das Ventil sei halt kaputt - weiss ich ja schon längst. Während er sich bedauernd davonmacht, kommt Dominik zu mir gelaufen und zeigt mir auf dem Prospekt des Campgrounds ein Inserat einer RV-Reparaturwerkstätte... Ach wie bin ich stolz auf meinen Sohn, der mit der Spürnase!!! Wir werden also morgen früh gleich dort vorbeischauen!

Um ca. 19.00 gehen wir ins nahe Hong-Kong-Buffet chinesisch essen, nachdem die Frauen die Abstimmung gegen uns Steakhouse-Befürworter irgendwie gewonnen haben... Für 80 $ können wir da zu viert essen und trinken, soviel wir wollen. Über die Qualität des Essens sind wir danach geteilter Meinung, nicht aber über den Unterhaltungswert des Nachtessens. Einerseits fällt uns ein Individuum (Frau? Mann? keine Ahnung) mit einem veritablen Wisch-Mopp als Frisur auf; Dominik kann sich kaum mehr erholen. Andererseits wälzt sich eine Frau mit einem BMI in atmosphärischen Höhen an uns vorbei, die (und das nicht nur einmal) eine veritable Essens-Spur vom Buffet bis an ihren Tisch hinterlässt und sich nicht mal die Mühe macht, etwas aufzuwischen oder so - wie auch? Weil unsere Kinder darüber ziemlich geschockt sind, wissen wir wenigstens, dass wir bei der Erziehung doch etwas richtig gemacht haben!

Der Rückmarsch führt uns an einem Western-Shop vorbei mit Sogwirkung für Anita und Flavia. Doch nach kurzer Zeit ist Dominik ganz aufgeregt, denn er hat wieder einen Gurt für sich selber erspäht, diesmal nur für $ 25.--. Anita findet eine Handtasche mit Kuhfell, in die sie sich Knall auf Fall verliebt. Kostenpunkt so um die $ 120.--. Ich selber, nun, ich sitze draussen vor dem Shop, geniesse die saubere klare Luft und die Country-Musik, die leise aus dem Lautsprecher rieselt, lehne mich zurück und frage mich, ob diese herrliche Reise jemals wieder enden muss. Interessant zu beobachten ist ein Jung-Cowboy so um die 20, der innerhalb einer halben Stunde etwa sechs Mal zwischen einem Pick-Up und dem Shop hin und her marschiert, mit seinem neu gekauften Hut auf dem Kopf. Im Auto dürfte ihn ein Bruder, Kollege oder der Vater beraten, welchen genauen Radius die Hutkrempe haben muss. Also eilt er wieder in den Shop, wo er den Hut über die Dampfstation hält und zurechtbiegt, in den Spiegel guckt und nach draussen geht, um eine Zweitmeinung einzuholen. Diese ist offenbar nicht so euphorisch, also wieder in den Shop, nochmals eingedampft, gebogen, wieder raus etc. etc. Und da soll einer sagen, die Männer seien nicht eitel.

Um 20.55 schaue ich mal im Laden nach, ob sich meine Familie schon zum Kauf entschlossen hat, die sind aber immer noch am diskutieren. Der Ladenbesitzer meint, er schliesse nun um 21.00 und er müsse uns leider aus dem Laden werfen. Für Dominik und Anita kein Problem, können sie doch nun die Investition nochmals überschlafen.

Offenbar hat dieses Nicht-Shopping die Kinder aufgewühlt, denn es wird geblödelt und gequatscht und es kehrt einfach keine Ruhe ein im WoMo. Erst als Anita droht, Dominik müsse im Bedroom hinten schlafen und ich gehe dann nach vorne in sein Bett, kehrt doch noch Ruhe ein.

Tagespensum: 134 Meilen

man-of-aran
19.06.13, 23:48
Freitag, 11. Juli 2008: Jackson WY - Salt Lake City UT

Da war doch noch eine Pendenz von gestern abend:

Anita und Dominik haben beschlossen, dem Kaufimpuls nun doch nachzugeben, und den Western-Shop nochmals zu überfallen, was Flavia gleich bildlich umsetzt:

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Als der Gurt und die Tasche auf dem Verkaufstresen liegen, fragt Anita den Verkäufer, ob man hier mit Kreditkarte zahlen kann - eine Frage, die ihm wohl noch nie untergekommen ist im gelobten Mastercard-Visa-Amexco-Land. Anders ist nicht zu erklären, dass Anita, als wir den Laden verlassen haben, auf dem Quittungsstreifen entdeckt, dass nur der Gurt berechnet wurde und die Tasche nicht. Wenn man sich eine solch teure Reise leisten kann, muss man ja dann nicht 3 Wochen mit schlechtem Gewissen herumreisen, weswegen wir den Laden wieder betreten und ich den Verkäufer frage, ob heute Weihnachten sei. Das Versäumnis ist bald geklärt, der Verkäufer bedankt sich nochmals und nun ist Anita also doch rechtmässige Eigentümerin der Tasche.

Solchermassen "erleichtert" in zweifacher Hinsicht suchen wir die RV-Reparaturwerkstätte auf, die.................. Ihr ahnt es bestimmt schon, lediglich mit Pneus und Motoren was zu tun haben will, jedoch jemanden kennt, der... Ja, ja, der Mechaniker ruft dort an, um den Bescheid zu kriegen, dass der Zuständige heute frei habe, wir also am Montag wieder vorbeischauen sollen.

Darauf folgt die endgültige, ultimative Grundsatzdiskussion. Wir lassen das blöde Ventil doch nicht unseren Urlaub bestimmen!!!!!!!!!! Einstimmiger Beschluss, dass wir halt einfach immer Full-Hookups suchen, wo wir keine Probleme haben, und für Notfälle einige Gallonen Wasser abfüllen und die ganze Reparaturgeschichte nun ad acta legen. So soll's von nun an sein!

Von dieser Last befreit, gönnen wir uns einen Bummel im Touristenstädtchen Jackson, das aber doch über einen gewissen Charme verfügt.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10010

In diesem garantiert völlig authentischen und überhaupt nicht kitschigen Shop erwerben wir ein "Welcome"-Schild für unseren Eingang.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10011

Selbstverständlich schauen wir uns auch die beiden Elchgeweih-Bögen aus der Nähe an.

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Nun gut, genug gebummelt, schliesslich wollen wir heute noch nach Salt Lake City "runter". Um ca. 10.45 gehts los. Wir sehen immer wieder wunderschöne Eingangspforten zu Farms, leider fällt es uns erst ein, ein Foto zu machen, als die schönsten schon vorbei sind, doch immerhin:

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Die Strecke über Alpine, Afton, den Salt River Pass und Geneva (hallo Heimat) zieht sich dahin, was unseren Kindern irgendwie nicht behagt. Grosses Gerangel und Geschrei hinten im Wohnmobil. Diverse Bitten um Mässigung helfen nichts. Ich kündige Anita an, dass es mir dann bald reicht und ich mal anhalte und einen zünftigen Zusammenschiss plaziere.

Noch eine Warnung von mir, doch auch die hilft nix. Weiter vorne sehe ich eine Abzweigung, die sich für einen Notstopp eignet. Also steige ich in die Eisen und bringe unser RV zum Stehen. "Park" rein, Handbremse angezogen, stehe ich auf, pflanze mich vor den Kindern auf und hebe zu einer Schimpftirade an. Da kommt vom Beifahrersitz ein Gegröle. "Du musst gar nicht lachen, schliesslich muss ICH mich aufs Fahren konzentrieren", sage ich. Supertiming, da fällt mir Anita in den Rücken, wenn ich die Kinder massregle. "Nein, nein, komm nach vorne, das musst Du sehen", meint sie stattdessen. Was ich dann auch tue. Ist denn das überhaupt zu fassen???

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Ich überlege mir ziemlich lange, auf der Farm nachzufragen, woher die Beschilderung stammt und ob eventuell noch irgendwelche Widmer's in der Gegend wohnen, da sich aber nichts bewegt rund um die Farm, lassen wir's schliesslich und fahren weiter - was ich bis heute bereue.

Für den Rest unserer Reise werden die Kinder, wenn ich sie jeweils um Ruhe bitte, mit "ist doch gut, wenn wir streiten, dann passiert immer etwas Spezielles" antworten...

Auf der Fahrt in Richtung Salt Lake City macht Anita einige Aufnahmen von Brummis,

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aber auch mächtigen Eisenbahnkompositionen, wie wir sie am Gotthard nicht zu Gesicht bekommen:

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immer auch begleitet von den Opfern unseres Trips auf der Windschutzscheibe, welche Anita zwar jedes Mal beim Tanken reinigt, aber trotzdem nicht mehr hundertprozentig sauber bekommt.

Kurz vor Salt Lake City durchqueren wir Park City, wo mein Bruder als Volontär der Olympischen Spiele zwei Wochen verbracht hat. Das Bild der Sprungschanzen, wo unser Schweizer "Simi" Ammann zweimal Olympiagold holte und als "Swiss Harry Potter" in die Geschichte einging, wird leider ein Opfer unserer horrenden Geschwindigkeit.

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In Salt Lake City ist der KOA-Campground ganz leicht zu finden, und es handelt sich um einen der komfortabelsten der ganzen Reise. Im Pool nehmen wir noch ein gemütliches Bad, danach kocht Anita etwas Feines, wir trinken mal wieder eine Flasche Wein dazu und wir freuen uns auf den morgigen Tag, wo wir das RV mal stehen lassen können. Ich werfe noch einen letzten Blick in Richtung Innenstadt von Salt Lake City:

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Heutiges Tagespensum: 272 Meilen

pietja
19.06.13, 23:58
Ach ja, es tut doch immer wieder gut, dass es anderen auch nicht besser geht: Gelegentliche Streitereien der Kids, wenn die Fahrt zu langweilig wird, hatten wir 2009 auch. Nur hat es der anschließende Stopp leider kein so nettes Straßenschild beschert:daumenhoch:.

Und natürlich bin ich weiter mit an Bord

man-of-aran
20.06.13, 00:04
Fünf Jahre her, die Kids streiten immer noch, aber nicht mehr untereinander, sondern mit uns...

Samstag, 12. Juli 2008: Salt Lake City / Great Salt Lake / Kennecott Copper Mine

Heute können wir ganz gemütlich frühstücken. Wie mir der KOA-Angestellte gestern mitteilte, verkehren am 9.10 Uhr Gratis-Shuttle-Busse der Mormonen in die Innenstadt. Wir warten mit einigen anderen Leuten also auf den Bus, und pünktlich kommt ein Kleinbus an mit einem so ca. 65-70-jährigen, in Anzug und Krawatte gekleideten netten Herrn und seiner Ehefrau. Beim Nachzählen stellen die beiden fest, dass die Passagiere den Bus ganz füllen, worauf seine Frau freundlich lächelnd ihr Buch aus dem Handschuhfach nimmt und sich auf einer Bank beim Campground plaziert, um auf die Rückkehr ihres Gatten zu warten - schliesslich hat der Transfer potentieller neuer Schäfchen auf das Mormonen-Areal Priorität.

Bei der lediglich 10 Minuten dauernden Fahrt zur Innenstadt erzählt uns unser Chauffeur einiges über die Geschichte der Mormonen (was ja nur eine Abkürzung ist, nach dem "Buch Mormon", dem fünften Evangelium oder so...), welche eigentlich "Church of Jesus Christ of the Latter-Days Saints" heisst. Nach einer Umkreisung des Temple Square werden wir beim Empfang ausgeladen. Der dortige Portier will von jeder Gruppe die Sprache wissen und organisiert entsprechende Führerinnen. So begleitet uns, obwohl es drei deutschschweizer Sisters gebe, eine deutsche Schwester.

Zuerst gelangen wir in den Tabernakel, die grosse Versammlungshalle. Die Orgel hier ist eine der grössten der Welt und umfasst 12'000 Pfeifen. Die Halle ist viel grösser, als sie auf der Photo wirkt, und uns wird die aussergewöhnliche Akustik demonstriert, indem eine junge Schwester ein Papier zerreisst, was wir auch ohne Mikrophon bestens hören können.

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So sieht das Tabernakel von aussen aus:

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Danach werden wir ins Besucherzentrum begleitet, wo wir dann auch der einen Schweizer Schwester begegnen. Diese erzählt uns, dass man als Mormonin in Europa die Gelegenheit hat, den Missionsdienst beispielsweise auch am "Hauptsitz" in SLC zu absolvieren, wo man 18 Monate u.a. als Führerin arbeiten kann.

Weitere Fotos, aus dem Besucherzentrum:
Übersicht, mit dem grossen Relief von Jerusalem in der Zeit von Christi Geburt:

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Die Mormonen glauben, dass es immer einen lebenden Propheten gibt, das ist der heutige:

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Der grosse Salt Lake Temple ist nur den Gläubigen selbst bei wichtigen Gottesdiensten vorbehalten:

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Es ist ein wirklich sehenswertes Gebäude:

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Doch auch die kleine "Versammlungs-Kirche" ist nicht von schlechten Eltern:

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Unsere Betreuerin hat uns noch eine Karte in die Hand gedrückt mit einer kleinen Umfrage und der scheuen Anfrage, ob man uns zuhause einmal besuchen dürfe. Generell fällt uns auf, dass man hier sehr dezent "missioniert", d.h. man wird in keiner Art und Weise bedrängt oder so. Ich habe "ganz herzlichen Dank, aber nein" auf die Karte geschrieben.

Ein Verwaltungs-Gebäude im Temple Square ist ein Hochhaus, welches eine sehr schöne Aussicht habe, welche wir gerne sehen wollen. Doch keine Leute weit und breit, ausser einem US-Ehepaar, das völlig ratlos auf einer Bank sitzt und uns mitteilt, sie haben schon an zwei Orten angerufen und niemand wisse, wann das Gebäude geöffnet sei und wo man reingehen könne. Auf einer Info-Tafel ca. 10 m neben den beiden lese ich, dass das Gebäude leider am Wochenende geschlossen ist...

Nach dem Rundgang haben wir noch genügend Zeit, um zum Utah State Capitol hochzugehen. Dieses Haus, welches am Weg (ca. 15 Minuten one-way) liegt, hat es Anita besonders angetan, und wir fragen uns, mit wievielen Frauen und Kindern der Mormone hier wohl lebe...

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Hier das Capitol:

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Dominik beschäftigt sich in der Schule staatskundlich derzeit mit den US-Wahlen, und seine Meinung ist schon lange gemacht:

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Wir gehen zurück zum Square, wo wir das halbstündliche Shuttle zurück zum Campground nehmen wollen. Vorher gehen wir zu einem feinen Sandwich-Imbiss ins Joseph-Smith-Memorial-Building. Auf der Suche nach den Restrooms stossen wir zufälligerweise aufs Family-Research-Center, was mir ein "fast hätte ich das vergessen" entlockt. Auf den Computern kann man auf die Suche nach Familienmitgliedern gehen. Dies hier ist aber nur das "kleine Center", wo nur Verstorbene aufgenommen sind. Das "grosse Center" liegt auf der anderen Seite der Strasse. Wir suchen etwa eine Viertelstunde im "kleinen Center", das grosse würde zuviel Zeit verschwenden, denn wir haben heute noch was vor. Von den netten Helferinnen erhalten wir aber zwei Links, welche wir von zuhause aus nutzen können für Familien-Recherchen.

Um ca. 13.00 fahren wir zurück auf den Campground, wo Flavia und ich uns kurz im Pool abkühlen, denn es ist schon sehr heiss.

Um 14.30 werden wir abgeholt zur grossen Salt Lake and Brigham Kennecott Copper Mine Tour. Mit einem Bus fahren wir zunächst an den Grossen Salzsee.

Anbei die "wir waren auch da" Dokumentations-Photo:

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Der Busfahrer zeigt uns die "Sea-Monkeys", die hier aus dem Salzsee stammen sollen, das sind die Tierchen, deren Eier man früher (oder immer noch?) jeweils als Beilage zu Yps-Heftchen und ähnlichem erhielt und die man in Joghurtbechern aufziehen konnte - wisst Ihr noch?

Ausserdem wagen wir es, uns eine kleine Probe des Seewassers zu Gemüte zu führen, und tatsächlich spürt man auf der Zunge schon den enormen Salzgehalt des Sees. Doch eigentlich ist dieser Abstecher ein Flop, vor allem hätte man den Aufenthalt hier klar abkürzen können, aber ok, die meisten unserer Buspassagiere sind ältere Damen, und die haben vor der Weiterfahrt noch ein Geschäft zu erledigen.

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Eine ca. 40-minütige Fahrt führt uns rauf zum Visitor Center der Kennecott Copper Mine.

Hier ein Übersichts-Photo,

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denn selber machen kann man so eines nicht. Die schier unglaubliche Grösse der Mine ist 4 Kilometer im Durchmesser und gut 0,8 Kilometer in der Tiefe, und die Grube sei eines von zwei "man-made constructions", welche man von Space-Shuttle aus mit blossem Auge sehen könne, nebst der Chinesischen Mauer.

Ich muss ehrlich sagen, wir sind von der Mine, in welcher übrigens in geringerem Ausmass auch Gold, Silber und weitere Metalle zutage gefördert werden, sehr beeindruckt.

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Nicht nur die Mine selbst, auch die riesigen Lastwagen lassen uns staunen. Hier ein Grössenvergleich:

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Mit solchen Baggern wird das Gestein, nachdem es durch Sprengungen lose gemacht wurde, auf Lastwagen verladen.

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Diese befördern es dann in eine "Pipeline", von wo sie auf Förderbändern bis zum "Zermalmungswerk" transportiert werden und dann in die eigentliche Anlage, welche Kupfer und ander Metalle extrahiert und konzentriert. Diese Anlagen liegen in Richtung Great Salt Lake, ca. 20 Meilen entfernt.

Wie Ameisen...:

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Der Aufenthalt, inkl. Info-Film der Betreiberin, dauert leider nur eine Stunde, hier wären wir gerne noch länger verweilt.

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Der "kleine" Dominik ist übrigens schon 1,67 Meter gross...

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Um 18.45 sind wir zurück von der Copper-Mine, um einige erstaunliche Eindrücke reicher. Flavia und ich schmeissen uns nochmals in den Pool, Dominik können wir zum wiederholten Male nicht dazu überreden.

Duschen können wir hier in der Dusch-Anlage, danach gibt's Znacht von Anita, und so geht der Ruhetag unseres RV zu Ende. Tagespensum somit 0 Meilen.

andi-68
20.06.13, 07:54
Hallo...
die Strecke bin ich 2011 auch gefahren.
Fahre noch schnell mit und bin gespannt wo es noch hin geht.:Freude 01:

man-of-aran
20.06.13, 20:20
Hallo Andi, es geht weiter... ich will doch Deine Neugier stillen!


Sonntag, 13. Juli 2008: Salt Lake City - Bryce Canyon

Heute stehen wir zeitig auf, denn es ist wieder ein längerer Fahrtag angesagt. Um 8.10 Uhr machen wir uns bereits auf die Räder, und dadurch ist es auch keine Katastrophe, dass ich die Auffahrt zur Autobahn irgendwie falsch in Erinnerung habe und deshalb eine kleine Ehrenrunde um den Temple Square mache, womit wir mit 10 Minuten Zeitverlust auf der richtigen Strecke sind.

Die I-15 zieht sich schier endlos dahin, weshalb wir nebst einem Tank-Stop in der "Kanosh Indian Reservation" eine Ausfahrt ins Nichts nehmen und dort unseren Lunch-Stopp machen. Die Aussage von Anita, dass die Löcher hier von Indianerpfeilen stammen, löst eine längere Diskussion darüber aus, ob das als Witz oder Ernst gemeint war...

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Weiter geht's über Beaver und den Summit-Pass (7'900 Fuss) nach Panguitch, wo unseres Schwagers Trucker-Herz bestimmt höher geschlagen hätte,

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und von dort in Richtung Bryce Canyon. Bevor wir diesen erreichen, kriegen wir aber im Red Canyon einen Vorgeschmack auf kommende Farb-Spiele:

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Bereits kurz vor 14.00 sind wir im Campground Ruby's Inn kurz vor dem Eingang in den National-Park. Das ist perfekt, weil wir nun in aller Gemütlichkeit den Shuttle zu den nähergelegenen Aussichtspunkten nehmen können.

Das Handy lassen wir einstweilen im RV, wir probieren nicht mal aus, ob es funktioniert. Vermutlich werden wir nämlich morgen (so habe ich mir's gespeichert) einen Anruf eines Arbeitskollegen erhalten, welcher mit seiner Familie gleichzeitig mit uns eine Südwest-Rundreise macht und tatsächlich am gleichen Tag hier im Bryce Canyon sein wird wie wir. Allerdings habe ich ihm angekündigt, dass wir eventuell am Abend dann nicht mehr so fit sein werden, weil wir am Morgen eine Wanderung in den Canyon planen.

Zuerst erreichen wir den Bryce Point (welcher mir zusammen mit dem Inspiration Point von den Aussichtspunkten am besten gefallen hat). Das Wetter ist nicht überragend, aber auch nicht schlecht, und wir glauben, dass es sich morgen so auf der Wanderung auch aushalten lässt. Natürlich sind die Farbeffekte nicht mit denjenigen auf anderen Fotos vergleichbar - aber die Formationen lassen uns trotzdem staunen!!!

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Bryce-Fotos sind hier schon viele veröffentlicht worden, trotzdem ein paar weitere:

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Eigentümlich dieser "Höhleneingang":

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Hier das Bryce-Amphitheater in seiner ziemlich vollen Pracht:

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Braucht es überhaupt noch Kommentare?

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Unsere Begeisterung nimmt nochmals zu, als wir den Inspiration Point erreichen:

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Viel kannst Du da gar nicht machen, der Zeigefinger geht einfach mit Dir durch!

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Die einen finden das Posieren öde und raten mir, doch besser die Natur zu fotografieren...

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Gesagt, getan. Vom Sunset Point aus machen wir ebenfalls noch einige Fotos, danach steuern wir noch den Sunrise Point an.

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http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10060

Wir sind wirklich hell begeistert und freuen uns auf die Wanderung morgen, auch wenn wir den Ab- und Aufstieg gesehen haben und diese uns beeindrucken.

Da müssen wir uns natürlich gut stärken. In der Ruby's Inn Lodge, wo man keine Plätze reservieren kann, begeben wir uns knapp nach 18.00 zum Nachtessen. Wir entscheiden uns für das Buffet. Als Vorspeise diverse Salate, die sagen uns recht gut zu. Von den Hauptspeisen, wo es eine Art Siedfleischbraten, Huhn und noch etwa 2 andere Fleischsorten gab, sind wir nicht gerade begeistert, aber geniessbar ist es allemal. Hingegen ist der Kartoffelstock erste Sahne.

Vom Nachschub-Holen kommt Flavia völlig aufgeregt zurück: Sie behauptet doch tatsächlich, die Tochter ihrer ehemaligen Lehrerin sässe weiter vorne im Restaurant. Wir können nicht glauben, dass es einen solchen Zufall gibt, und schicken sie nochmals zum Nachgucken. Sie weicht von ihrer Behauptung nicht ab, worauf ganz ganz unauffällig Anita auch mal nachgucken geht. Als sie die Behauptung bestätigt, fordere ich sie auf, die junge Frau doch mal anzusprechen, das gehöre sich doch.

Also marschieren wir beim Dessert-Holen dort vorbei, Anita spricht die junge Dame an... und Ihr werdet es schon ahnen, daneben sitzt gemütlich mein Arbeitskollege mit seiner Frau und Tochter und die Lehrerinnen-Tochter ist ihre Freundin, welche mitreisen durfte... Erstens habe ich mich im Datum getäuscht und zweitens konnte mich mein Kollege eh nicht anrufen, weil sein Handy nicht funktionierte... Zwar logiert die Familie in der Bryce Canyon Lodge im Park drin, aber offenbar hat ihr das Essen dort nicht so zugesagt, weshalb sie nun heute hier isst.

Nachdem alle satt sind, setzen wir uns noch eine Weile in die Lobby und unterhalten uns über die Eindrücke, die wir hier gesammelt haben. Nach einigen guten Wünschen für die Weiterreise geht's dann ab in die Heia.

Tagespensum: 274 Meilen

man-of-aran
20.06.13, 20:56
Montag, 14. Juli 2008, Bryce Canyon

Heute haben wir unser Fahrzeug mal wieder stehenlassen.

Um 09.00 Uhr fahren wir nämlich mit dem Shuttle-Bus zum Sunset-Point. Und an dieser Stelle will ich unseren Freunden Catherine und Fredy den Dank aussprechen, denn sie haben uns Teleskop-Walking-Stöcke mitgegeben (Einschub: ich habe diverse kaputte Bandscheiben). Diese Stöcke kommen heute ein erstes Mal zum Einsatz, zusammen mit ein bisschen Chemie, also herzlichen Dank!

Auf dem Navajo-Loop-Trail geht's einigermassen steil in den Canyon hinunter. Die drei auf der linken Seite sind meine lieben Familienmitglieder - ich habe natürlich auch noch eine grössere Photo gemacht, aber hier sieht man den ganzen Abstieg.

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Von unten sieht das Ganze so aus:

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Es ist verblüffend, wie man immer wieder auf neue Formationen stösst:

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Auch die Bäume treiben ihre Spässe mit den Besuchern:

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Unten angelangt...

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Die Wanderung durch den Bryce Canyon macht uns aus mehreren Gründen einen Riesen-Spass gemacht: Du marschierst durch das Gebiet, und hinter jeder Kurve und hinter jedem Stein lauert wieder ein neues Bild, eine neue Formation. Du weisst nie, was Dich erwartet, und Du staunst, zu was die Natur hier fähig war. Ausserdem ist das Wetter ziemlich perfekt für eine Wanderung, denn es ist zwar warm, aber nicht heiss, da es leicht bedeckt ist. Trotz Hauptreisezeit begegnen wir zwar immer wieder Leuten, aber es ist nicht so, dass man einander auf den Füssen rumptrampelt.

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Man schaut uns wegen den Stöcken allerdings schon zwischendurch mal schräg an; die auch immer mal wieder auftauchenden Spaziergänger in Adiletten u.ä. hingegen erfahren von uns dieselbe Behandlung...

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Der da hat mir besonders gefallen:

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Auf dem Queens-Garden-Teil gehts dann weiter und wieder hinauf zum Sunrise Point.

Thor's Hammer:

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Langsam aber sicher gehts wieder nach oben...

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=== Fortsetzung folgt... ===

man-of-aran
20.06.13, 21:03
Bryce Canyon (Fortsetzung):

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Diesen einsamen Burschen haben wir kurz vor Ende des Trails, der in gemütlichem Tempo und mit Trink-Pause 1 3/4 Stunden und nicht die angekündigten 2-3 Stunden dauerte, erblickt:

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Ein bisschen, aber nicht zu, müde und glücklich gehen wir kurz zurück in unser RV, um einen Sandwich-Lunch zu geniessen.

Offenbar sind die Parkplätze hier sehr teuer, denn bei den Souvenir-Shops bei Ruby's Inn hat einer seine Luxuskarrosse auf einem Gratis-Platz abgestellt:

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Um 13.00 machen wir dann bei schönstem Sonnenschein mit dem grossen Tour-Bus die Fahrt zu den weiter entfernten Aussichtspunkten. Im grossen Bus verlieren sich total 10 Passagiere, aber der Chauffeur lässt es sich nicht nehmen, einige Geschichten von Butch Cassidy und Sundance Kid zum besten zu geben, vor allem weil Butch Cassidy aus dieser Gegend hier stammt und der Chauffeur kennt einen, der einen kennt, der gehört hat... Leider kann nur ich den Schilderungen gut folgen, denn sie sind wirklich amüsant.

Den am höchsten gelegenen Rainbow Point erreichen wir als erstes: 9150 Fuss. In Shorts hat es die Familie ziemlich kühl, nur der Papa hat zufälligerweise einen Pulli dabei - meist ist es ja umgekehrt. Selbstverständlich bin ich nicht so und wenn Anita genügend jammert, darf sie sich jeweils wieder ein bisschen aufwärmen. Tatsächlich beginnt es sogar ganz leicht zu regnen, doch das tut den Farben eigentlich gar keinen Abbruch.

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]
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Beim nächsten Aussichtspunkt treffen wir gemäss Chauffeur einen alten Freund von ihm, der ihn bei jedem Besuch hier begrüsst... d.h. eigentlich sind es ja zwei, doch der eine lasse sich lieber fotografieren als der andere (ist ja wie mit unseren Kindern).

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Die Bewaldung ist hier dichter als weiter "vorne im Park".

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Von den vielen Figuren, die uns der Chauffeur beschreibt, ist Queen Victoria am augenfälligsten:

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Der nächste Punkt spricht für sich: Natural Bridge

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Schön, dass bei unserer Rückfahrt - wir besuchen noch den Fairyland Canyon

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dann das Wetter wieder ein bisschen besser und vor allem wärmer wird. So können wir unsere Steaks trotzdem noch grillieren, auch wenn unsere entsprechende Ausrüstung doch eher unterdurchschnittlich ist. Rückblickend über die ganze Reise hätte sich der Kauf eines Billig-Grills bestimmt gelohnt.

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Am Abend machen wir eine längere Fotosession auf dem Laptop, und stellen mit Schreck fest, wie viele Fotos wir doch schon gemacht haben. Gut, habe ich drei Speicherkarten mit dabei!

Heutiges RV-Tagespensum: 0 Meilen

Ich bin sehr glücklich, für viele Leute sind knapp 2 Stunden nicht viel, aber ich vor einem halben Jahr hätte ich nie und nimmer daran denken können, eine solche Tour zu machen mit meinem Rücken. Danke Stockspender, Danke Therapie, Danke Chemie!

P.S.: Schöne Socken...

man-of-aran
20.06.13, 21:33
Dienstag, 15. Juli 2008: Ruby's Inn - Moab:

Heute werden wir den Scenic Byway 12 sehen, schon viel gelesen davon, wir sind sehr gespannt. Abfahrt ist ca. 08.30 Uhr. Ein gemächlicher Start, die ersten Meilen bringen wir ziemlich unbehelligt hinter uns.

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Die Kinder sehen das ähnlich: kein Grund, auch nur aus dem Fenster zu sehen...

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Doch schon bald beginnt sich die Szenerie zu wandeln:

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Die Ausblicke werden spektakulärer, und immer wieder sind wir "gezwungen", unser RV zu stoppen und einen Photo-Halt zu machen.

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Spektakulär diese Passage, wo man "auf dem Grat" fährt:

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Gemäss unseren Aufzeichungen zwischen Escalante und Boulder erreicht man die Passhöhe auf 3'200 m, umsäumt von Birkenwäldern.

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Kurz nach Torrey dann die Einfahrt in den Capitol Reef National Park. Hier der "kleine Bruder" des weltbekannten Monument-Valley-Road-Bildes:

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Der Capitol Reef NP ist eigentlich unseren heutigen Zielen zum Opfer gefallen. Denn wir haben beschlossen, die Fahrt zwischen Bryce und Moab an einem Tag zu absolvieren, damit wir morgen im Arches einen ganzen Tag Zeit haben. Dass wir den Capitol Reef NP nur gestreift haben, bedauere ich zwar. Im Gesamtkontext der Reise kann ich aber damit leben, weil wir dann am Schluss sagen konnten, alles in allem haben wir genügend "rote Steine" gesehen - und wir haben noch etwas Neues, auf das wir uns bei einem nächsten Mal freuen können...!

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http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10108

Wenn jemand das Schulhaus von Fruita, vielfotografiert und porträtiert, unbedingt nochmals sehen will, bitte:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10107

Was nun kommt, damit haben wir nicht gerechnet. Die "24" in der Region von Hanksville bis Green River gleicht einer Mondlandschaft. Rechts das "San Rafael Reef", Meilen um Meilen um Meilen lediglich flimmernde Strasse, draussen muss es satanisch heiss sein, die Klimaanlage läuft auf Hochtouren, und trotzdem: eine solche Krise hinter dem Steuer hatte ich vorher nie (und nachher auch nie mehr).

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10110

Irgendwann muss dann mal die Abzweigung zum Goblin Valley State Park kommen, und das möchte ich doch so gern besuchen, habe schon so viel darüber gelesen und Super-Fotos gesehen hier im Forum. Leider finde ich kein Musikgehör, und man muss auch mal nachgeben können, also lasse ich - als wir das Schild endlich erblicken - mit einem langen Blick auf meine Beifahrerin die Gelegenheit verstreichen...

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10109

Für diese Abwechslung auf der eintönigen Strecke sind wir sehr dankbar:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10111

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Vor und nach Green River sind wir einige Zeit auf der Interstate 70 und danach geht's südöstlich auf der 191 in Richtung Moab. Generell ist für mich als RV-Fahrer der Unterschied zwischen Interstate und normalem Highway nicht soo gross, denn die Interstates haben zwar oft Geschwindigkeitsbeschränkungen von 75 oder 70 Mph, ich quäle aber mein RV kaum mit diesem Tempo, sondern habe Cruise Control oft bei ca. 65 Mph eingeschaltet (bei gerader Strecke) und der Motor summt dann bei angenehmen ca. 2'200 Umdrehungen vor sich hin.

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Alles hat mal ein Ende, auch die öden Strecken, und bei Moab streifen wir die östlichen Ausläufer des Canyonlands NP.

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Der Abend kann auf der einen Seite mit "Pleiten, Pech und Pannen" bezeichnet werden, wobei... also das Restaurant... aber der Reihe nach:

Obwohl wir wissen, dass irgendwo noch ein KOA wäre, versuchen wir unser Glück bereits auf dem zweiten Campground auf der rechten Seite der Strasse. Es ist 16.15 Uhr, es wäre also noch genügend Zeit gewesen... Der Slickrock Campground sieht auf den ersten Blick ganz passabel aus, mir gefallen die Bäume, sodass man das Fahrzeug teilweise in den Schatten stellen kann. Der Preis ist ebenfalls ok, ein Pool vorhanden, also rasch gebucht...

Mit den Kindern gehe ich in den Pool - Pool? Dieser ähnelt eher einer Brühe - also, so schlimm ists zwar nicht, aber getaucht wird nicht, was bei Flavia und Dominik doch unüblich ist. Anita sitzt im Campingstuhl und liest, doch schon nach kurzer Zeit kleben die Kleider am Körper, es ist sehr heiss. Vor dem Essen gehen wir duschen, doch in den Rest-Rooms mieft's gewaltig. Anita wird vom nächsten Tag an mit ziemlich hässlichen Mosquito-Stichen durch die Gegend laufen, durchaus möglich, dass auf diesem wirklich nicht appetitlichen Campground die Insekten giftiger sind als an anderen Orten... Also, liebe Leser, tut Euch diesen CG nicht an!

Das direkt daneben gelegene Buck's Grill House hingegen... Einsame Spitze! Im Verhältnis zu anderen Lokalitäten essen wir relativ teuer, d.h. ca. USD 45.-- im Durchschnitt inkl. alles, das Essen ist aber 1A, alle sind begeistert.

Zurück sitzen wir noch etwas draussen und lesen, aber erst, nachdem wir uns mit Anti-Brumm eingesprüht haben. Als es dann ans Schlafen geht, kühlen wir das RV noch eine halbe Stunde mit der Klimaanlage. Trotzdem ist es sehr heiss zum Schlafen, und Dominik und Anita haben einen sehr unruhigen Schlaf. Hoffentlich haben sie sich für morgen gut erholt...!

Tagespensum: 273 Meilen

didiz58
21.06.13, 21:18
Hallo Ruedi,

dein Bericht und die Bilder lassen mich mal wieder träumen. Auch wir haben so einige Orte besucht, die du hier beschreibst. Kannst du mir mal sagen, wie der Aufstieg vom Navajo-Loop-Trail war :Smilie respect: ?? Wir als "Flachlandtiroler" sind nur ein wenig in den Canyon gegangen und beim Aufstieg haben wir geschnaubt wie eine Dampflock :pfeif:.

Eigentlich hatten wir für das nächste Jahr Hawaii in`s Auge gefasst, aber deine Bilder vom Yellowstone-NP haben mich ins Wanken gebracht, ob wir nicht nächstes Jahr erst einmal den Park besuchen sollen :smilie_denk_14:.

Ich freue mich schon auf die weiteren Berichte.

LG
Birgit
und Dieter schließt sich an

man-of-aran
22.06.13, 14:22
Hallo Birgit
Wenn ich mich recht erinnere, nahmen wir den Aufstieg relativ gemächlich und hatten darum auch keinerlei Probleme. Du musst wissen, dass man in der Schweiz jährlich eine Schulreise macht und da oft in die Berge geht - die dort erworbene Grundkondition wirst Du nur schwer wieder los... Wir hatten im Bryce auch relativ angenehme Temparaturen, das hat geholfen.

Jetzt bin ich dann schon wieder an einer Yellowstone-Reise schuld? Immer ich... Ach was, mach ich doch gerne (auch wenn ich keine Provision kriege)

man-of-aran
22.06.13, 14:41
Mittwoch, 16. Juli 2008: Arches National Park

Heute ist die Mitte unserer Reise erreicht. Vielen Dank an alle, die noch mit dabei sind, und hoffentlich bleibt Ihr mir weiter treu!

Obwohl Dominik und Flavia wegen der Hitze schlecht geschlafen haben, möchten wir heute den Arches National Park besuchen. Nach dem Besuch des Visitor Centers fahren wir direkt in die Devils Garden Aera, denn wir haben dort eine längere (für unsere Verhältnisse) Wanderung geplant, und wir denken uns, dass die Hitze am Morgen noch am erträglichsten ist. Das Wetter ist eigentlich ideal dafür, denn es ist bewölkt, und daduch ist die Temperatur erträglich, vermutlich bei ca. 25 Grad oder so.

Um 08.45 Uhr starten wir. Wir, das heisst Dominik, Anita und ich. Flavia fühlt sich nicht fit, die ganze Wanderung von ca. 3 Stunden durchzustehen, und erzwingen wollen wir ja wirklich nicht. Flavia bleibt im RV und vertreibt sich die Zeit mit Lesen, Gamen und Schlafen.

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Schon die ersten Minuten unserer Wanderung zeigen uns, dass wir heute wohl einen unvergesslichen Tag erleben werden. Meine Meinung: auch ohne die Arches ist die Landschaft schon eine Wucht. Alte USA-Hasen können meine Schwärmerei vielleicht nicht verstehen, aber uns haut es schlichtweg aus den Socken.

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Nach etwa 1 Meile erreichen wir den Landscape Arch. Zusammen mit ca. 3 weiteren Grüppchen bleiben wir ehrfurchtsvoll stehen - so etwas haben wir nicht erwartet, auch wenn wir ihn doch von Fotos kennen. Der ist ja noch filigraner als vermutet! Auf einer Tafel ist vom letzten "Crash" von 1991 die Rede, Dominik studiert die Beschreibung und die Fotos. Damals ist ein Teil des Bogens abgebrochen - umso grösser das Wunder, das der überhaupt noch hält! Natürlich ist hier abgesperrt, allerdings nur mit Holzlatten. Man will nicht, dass unvorsichtige Touristen den Arch und sich selber mit Klettereien gefährden.

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Der nächste Arch, den wir erreichen, ist Wall Arch. R.I.P. - Wer hätte schon gedacht, dass dieser Arch kurz darauf "traurige Berühmtheit" erlangen würde. Eigentlich machen doch andere Arches einen viel instabileren Eindruck. Mutter Natur zeigt halt wieder einmal, dass sie macht, was sie will!

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Partition Arch ist dann unsere nächste Station. Man geht hier "hinter" den Bogen, der Abstecher dauert vielleicht 10 Minuten pro Weg. Dafür kann man wunderschön durch den Bogen durch auf die weite Landschaft sehen!

"Partition" deshalb:

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Und hier die Aussicht:

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Der Weg führt uns weiter in Richtung Double O Arch, doch bevor wir diesen erreichen, begegnen wir dieser seltsamen "Gestalt":

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Dominik's "Bonsai": Zur Illustration der Grösse des Baumes das Käppi daneben:

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Ein UFO?

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Mir hat es diese Stelle hier angetan. Unser Schöpfer hat wohl gefunden, er staple hier mal alles senkrecht...:

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Die wohl schwierigste Stelle des Trails, wo man über eine Art Grat geht, und auf beiden Seiten geht es runter. Der Trail wird ja in der offiziellen Park-Broschüre als "schwierige Wanderung mit vielen steilen Aufstiegen, sehr felsig und tiefe Abgründe" beschrieben. Wir haben immer wieder mal Touristen mit Sandalen oder noch schlimmer Adiletten gesehen, welche hier rumkletterten. Für diese ist der Trail tatsächlich gefährlich und mir fehlt jedes Verständnis. Jedoch, als Schweizer fanden wir den Trail eher "mittel-schwer", denn unsere jährlichen Schulreisen in die Berge bieten zum Teil noch schwierigere Passagen, sodass man doch sagen kann, wir seien uns schwierige Wanderungen gewöhnt.

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Gut zwei Meilen sind zurückgelegt, als wir das Ziel unseres Trails ereichen, Double O Arch:

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Ja, und dies ist dann auch der absolut nördlichste Punkt, den wir in diesem wunderbaren National Park sehen. Die äussersten Punkte "Dark Angel" und "Primitive Loop" sind dann doch zuviel des Guten. Ich bin schon sehr froh, dass ich die Wanderung gut überstehe, dank den Stöcken und wiederum ein bisschen Chemie noch viel besser als die Bryce-Wanderung (wohl weil es nicht so steil ist).

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Auf dem Rückweg hat Dominik massive Anfälle von Pflichtbewusstsein und repariert sämtliche "Wegweiser-Steinhaufen", welche nicht mehr state of the art sind - immer mit einem Kommentar auf den Lippen, welche doofen Leute diese Haufen jeweils zerstören.

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Auf dem Rückweg kommen wir nochmals beim Landscape Arch vorbei, und diese Aufnahme möchte ich Euch nicht vorenthalten.

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Nebst den felsigen Abschnitten gibt es auch immer wieder sandige Wegstücke.

Dies ist dann eigentlich wieder das "Tor zur Zivilisation":

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respektive zum Parkplatz, der sich doch gewaltig gefüllt hat (als wir losmarschiert sind, hatte es ca. 3 RV's und 5-10 Autos).

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Um 11.30 haben wir 6,8 km (+ der kurze Abstecher beim Partition Arch) geschafft und sind hungrig und durstig, obwohl wir uns unterwegs schon auch verpflegt haben! Doch diese Pause gönnen wir uns gerne!

man-of-aran
22.06.13, 14:59
Mittwoch, 16. Juli 2008, nachmittags:

Nach dem Lunch-Break haben wir auch Flavia wieder "auf dem Boot": Als erstes kommen wir auf der Rückfahrt am Skyline Arch vorbei.

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Als nächster steht der Sand Dune Arch auf dem Programm. Hier bleibt Anita zurück und nur die Kinder kommen zurück. Ein lustiger Bogen, verborgen zwischen Felsen, zu dem man durch ganz tiefen Sand hochgehen kann - am besten macht man das barfuss. Sehr gut erreichbar und spassig auch für kleinere Kinder!

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Den Broken Arch schauen wir uns nur aus der Ferne an:

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Diese eigentümlichen Formationen gehören zu Fiery Furnace. Offenbar gehen in diesem Labyrinth immer wieder Leute verloren, weshalb man nur noch mit Führern dort wandern darf.

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Nun fahren wir in Richtung Delicate Arch. Für die ganz grossen Arches-Fans ist dies vielleicht eine Entäuschung, aber nach unserer morgendlichen Wanderung werden wir den Trail direkt zum berühmtesten aller Arches nicht absolvieren. Es wären doch immerhin weitere 3 Meilen, und der Trail ist als recht anspruchsvoll beschrieben. Man muss seine Grenzen kennen.

Es gibt einen Parkplatz mit zwei Viewpoints gegenüber der Anhöhe, wo der Delicate Arch liegt. Vom Parkplatz aus kann man 100 m zum ersten Viewpoint gehen und sieht dann den Delicate Arch ganz von ferne. Also, das genügt uns nun aber doch nicht ganz. Wir gehen hoch zum "Upper Viewpoint", ein Anstieg auf einen Felsgrat, für die gar nicht fitten schon nicht mehr ganz geeignet.

So sieht man vom Grat aus zum Delicate Arch rüber.

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Also, hier hat sich mein grosses Objektiv nun wirklich gelohnt! So sieht die Sache doch schon wesentlich interessanter aus. Man kann auch gut erkennen (an den Leuten, die dort rumkraxeln), wie gross dieser majestätische Bogen ist:

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Meine wackere Familie auf dem Rückmarsch: Die Begeisterung von Flavia hält sich in engen Grenzen, der Aufstieg war schon anstrengend, und es ist doch schon eher heiss als warm.

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Der Arches National Park ist gnadenlos, lässt einen nicht zum Verschnaufen kommen. Jede Gesteinsformation, jede Aussicht ist einzigartig, speziell und spektakulär.

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Wir fahren am Garden of Eden vorbei...

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... in die Windows Section. Die Familie ist ziemlich geschafft, doch ich kann mich nicht zurückhalten. Der Rundgang zu den Windows und zum Turret Arch nehme ich also allein unter die Füsse. Eine Wasserflasche in der einen Hand, die Kameratasche in der anderen.

Hier der Turret Arch:

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Und hier die beiden Windows (North und South):

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Ich gehe zurück zum Parkplatz, langsam laufe ich auf dem Zahnfleisch. Ich öffne die Tür, strecke die Wasserflasche rein, rufe "Nachtanken" und mache mich ein weiteres Mal auf den Weg. Ich kann einfach nicht anders. Gegenüber der Parkplätze wartet der Double Arch. Auch diesen will ich unbedingt noch von nahe sehen. Wenn man überhaupt eine "Rangliste der Arches" machen kann, muss ich ehrlich sagen, der Double Arch rangiert für mich ganz weit oben!

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Ok, soviel zu den Bogen. Wir steuern nun den Balanced Rock an.

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Creative-Director Dominik hat eine Idee, und die wird sofort in die Tat umgesetzt, denn der Balanced Rock braucht wirklich unsere Hilfe!

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Diese Idee findet sofort Nachahmer, und wir finden es lustig, dass Gruppe um Gruppe dieselbe Art Photoaufnahmen macht.

Auch die Three Gossips...

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... und die Park Avenue, welche mir auch ausserordentlich gefällt, ...

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... kommen noch in den "Genuss" unseres Besuches.

Wir sind nun am südlichen Rand des National Parks angelangt. Unser reservierter Campground liegt ja beim Devils Garden und somit 20 Meilen von hier. Wir sind verschwitzt und müde, und wir sollten noch einkaufen. Unsere Dusche funktioniert ohne Wasseranschluss nicht. Bitte nicht schreien: Wir fahren raus aus dem Park, verzichten auf den Devils Garden CG, was wohl die grösste Verschwendung der ganzen Reise sein dürfte, und suchen den KOA Moab auf, nachdem wir unsere Einkäufe im City Market gemacht haben.

Der Campground hier ist aber auch wirklich toll und absolut empfehlenswert: Im Gegensatz zum letzten ist er sauber, gemütlich, und es hat Aprikosenbäume mit frischen Aprikosen dran, die man einfach pflücken darf. Dazu laufen diverse Hasen gar nicht scheu zwischen den einzelnen Stellplätzen rum. Wir duschen in aller Gemütlichkeit und spülen kiloweise Sand aus unseren Haaren und von unserer Haut. Tut das gut!

Solchermassen gestärkt mache ich mich daran, zu grillieren. Mit den Instant-Kohlesäcken werde ich mich aber nie mehr anfreunden. Man kann diese an allen vier Seiten anzünden und nach fünf Minuten glüht alles und man kann das Grillfleisch auf den Rost legen. Doch die "Hitze" ist so mickrig, dass man Stunden warten muss, bis das Fleisch endlich gar ist. Also, ein nächstes Mal würde ich mir irgendeinen Grill in einem Wal Mart oder so kaufen, der ein wenig mehr taugt. Doch irgendwann habe ich's dann doch geschafft und wir können essen.

Diesen wunderbaren Tag lassen wir mit einem feinen cremigen Ice Cream, welches die KOA-Crew vor dem Eindunkeln bei einem gemütlichen Treffpunkt verkauft und wo wir noch mit einigen anderen Campern sprechen, ausklingen. Zu guter Letzt spielen wir noch eine Runde Minigolf auf dem campground-eigenen 9-Loch-Platz.

Glücklich und zufrieden und weil es nicht mehr ganz so heiss ist, schlafen wir wie die Murmeltiere.

andi-68
22.06.13, 15:51
Tolle Bilder!! Macht spass hier mitzufaher:Ablaus:

man-of-aran
22.06.13, 16:00
Tolle Bilder!! Macht spass hier mitzufaher:Ablaus:
Danke Andy (habe kein *rotwerd*-Smilie gefunden).
Dann mach ich schnell weiter.

man-of-aran
22.06.13, 16:03
Wollt Ihr mal schauen, wie's bei uns im Fahrzeug so aussieht? Beschwert Euch bitte nicht, dass wir vor dem Besuch der Gäste nicht aufgeräumt haben.

Hier also ein paar Einblicke in unser RV, in dem wir uns sichtlich sehr wohl gefühlt haben:

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man-of-aran
22.06.13, 16:12
Donnerstag, 17. Juli 2008: Moab - Monument Valley

Nur ungern verlassen ca. 08.45 Uhr wir diesen gemütlichen Campground in Moab. Es geht relativ flott Richtung Süden, um ca. 10.00 Uhr schalten wir in Monticello eine Tankpause ein, und um ca. 11.15 erreichen wir den Goosenecks State Park, einige Meilen abseits der Hauptstrasse.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10358

Es ist ja Vieles subjektiv - aber der Ausblick hier und die Stille haben für mich wieder einmal Hühnerhautcharakter. Nur wenige Besucher finden den Weg hier nach draussen, d.h. wir sehen bei unserem halbstündigen Aufenthalt nebst der indianischen Schmuckverkäuferin etwa 5 Fahrzeuge. Flavia kauft sich hier für $ 20.-- ihre indianische Kette (die ihr am ersten Schultag geklaut, aber nach Interventionen des Lehrers - bravo! - zwei Wochen später wieder zurückgegeben worden ist).

Die Photo hier hat für mich grossen Symbolcharakter. In der heutigen Zeit ist es nicht mehr so einfach, zwei Teenager (und meine Frau..) zum Staunen und Schweigen zu bringen. Doch sie standen nur so da und bewunderten die unglaubliche Landschaft!

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Um 11.40 gehts dann weiter in Richtung Mexican Hat.

Unterwegs dieser "marmorierte Berg", den habe ich in einem anderen Reisebericht kürzlich auch gesehen.

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...wie auch der Mexican Hat.

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In Mexican Hat suchen wir eine Imbissbude auf, welche von Indianern betrieben wird. Obwohl es eigentlich nicht wirklich gemütlich aussieht, muss ich sagen, dass es hier einen der besten Hamburger gibt, die ich auf der ganzen Reise gegessen habe.

DAS Photo in Richtung Monument Valley, aber eine halbe Meile früher als gewohnt:

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Die Einfahrt zum Monument Valley, d.h. das Kassehäuschen, erreichen wir ca. 13.30 Uhr. Zuerst schauen wir uns im Souvenir Shop ein wenig um, wir haben dann aber vor, eine Tour mit dem Jeep mitzumachen.

Nicht ganz wie derjenige, den man auf dem Bild hier sieht, der den Loop mit dem RV versucht. Ich bin halt nicht so der Abenteurer, aber ehrlich gesagt, diejenige Strecke, die wir gemacht haben, hätte ein RV nie und nimmer machen können - schliesslich buchen wir ja die grosse Rundfahrt und kommen so in die "Restricted Aera".

Dies ist das klassische Übersichtsbild vom Visitor Center aus (und gleich daneben das neue Hotel, welches ich leider leider nicht fotografiert habe, denn wir finden, es füge sich ausgezeichnet in die Landschaft ein - Kompliment!).

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Aber der Reihe nach:

In diesem Jeep mit einem Fassungsvermögen von 3 x 4 Sitzen werden wir über die abenteuerliche Piste kutschiert:

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Obwohl Anita nicht sicher ist, ob sie die "Schüttlerei" übersteht, geht das doch ganz gut.

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An John Ford's Point ist Dominik gerade daran, mich auf einem Felsplateau zu fotografieren (allerdings nicht gelungen), als er hier auftaucht:

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Grösster Zoom, von weit weg, so ist es uns gar nicht möglich, die $ 2.-- Obulus zu entrichten, die auf einem Schild gefordert wird... Wir sind ja eigentlich wirklich nicht so, aber wir hatten gar nicht die Gelegenheit, ihn zu bezahlen...

So, nun kommt ein wenig indianische Mystik:

The Big Indian:

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The Sleeping Dragon:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10368

The Eye of the Sun:

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Hier bekommen wir auch einige Petroglyphs zu sehen:
(dass ich den Häuptling rechts auf dem Bild als "Alien" bezeichnet habe, nahmen mir die Kinder übler als unser Fahrer).

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Als wir wieder im Jeep sitzen, kommt der Fahrer eines anderen Jeeps, ausgestattet mit noch einem einzigen Zahn, mit einem Messer auf uns zu mit den Worten "I want a skalp of a white man". Grosses Gelächter, gottseidank hat er's nicht wahrgemacht...

The Ear of the Wind:

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und schliesslich The Big Hogan:

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Nachdem wir gestern im Arches einen wunderbaren Tag verbracht haben, ist derjenige im Monument Valley praktisch ebenso genial! Die dreistündige Tour bietet Photomotive ohne Ende. Das ist es nun also, das John-Wayne-Land. Die riesigen Blöcke in der Ebene faszinieren und erstaunen.

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Das North Window beschliesst den Reigen der Landschaftsmotive:

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oder so?

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Nein, so: Unser Fahrer verdient sich noch ein Extra-Trinkgeld, indem er uns zwei indianische Lieder vorsingt. Es handle sich um Lieder über Frauen (behauptet er wenigstens), und beide tönen ziemlich melancholisch... Dominik hat das eine Lied sogar gefilmt.

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Als wir schliesslich zurück beim Visitor Center sind, besichtigen wir noch die dort aufgestellten Hogans.

Unterwegs hat uns doch tatsächlich ein 5-minütiger, aber ganz zahmer und leichter Sommerregen erwischt, der nun langsam wieder abzieht:

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Nach drei Stunden Off-Road-Tour müssen wir sagen, dass auch diese $ 70.-- pro Person (ohne Trinkgeld...) gut angelegtes Geld sind, wir sind wirklich alle hell begeistert. In die Top 5 unserer Reise schafft es diese Tour auf jeden Fall!

Wir fahren nun raus aus dem Park und über die Hauptstrasse rüber in Richtung Goulding Campground, wo wir einen eigentlich schönen Platz mit Blick auf die Felsen haben. Wir nutzen die fahrzeugeigene Dusche, schliesslich haben wir ja Full-Hook-Up, und Anita kocht Carbonara. Trotz des sensationellen Tages scheint unser Sohnemann irgendwie noch das Kriegsbeil ausgraben zu wollen, schliesslich ist ja Vollmond. Zuletzt eskaliert der Streit zwischen ihm und Anita, und nach einer halben Stunde Rückzug ins RV-Schlafzimmer geht sich Dominik bei seiner Mutter entschuldigen. Danach kehrt wieder Frieden ein - auch ohne Friedenspfeife.

Unsere benachbarten Holländer haben noch den Sonnenuntergang im Valley genossen, installieren sich so um 22.30 lautstark auf dem Campground und vollführen ein Geschrei, wie wenn ihre Nationalmannschaft in den EM-Final eingezogen wäre. Als endlich endlich ruhe einkehrt, beginnen irgendwelche Hunde den Mond anzuheulen. Doch was solls, uns wird dieser Tag in guter Erinnerung bleiben.

Tagespensum: 159 Meilen

man-of-aran
22.06.13, 17:00
Freitag, 18. Juli 2008: Monument Valley - Page

Von Goulding fahren wir heute erst ca. 08.45 Uhr ab. Trotzdem sind wir um 10.00 beim Navajo National Monument, und dies obwohl wir aufgrund von Bauarbeiten eine längere Wartepause hatten. Vom Visitor Center aus gibt es einen schönen Kurz-Trail, etwa 15 Minuten one way würde ich sagen, bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man sehr schön auf die Betatakin Ruins sehen kann:

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Man hätte auch mit einem Ranger dorthin gehen können - das wäre auch mal was, hätte aber mindestens 2-3 Stunden gedauert; heute aber nicht, da lasse ich das Zoom den ganzen Weg machen und schone unsere Knochen...

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Die Höhle misst doch immerhin 110m Breite, 136m Höhe und 46m Tiefe. Die Häuser sollen im 13. Jahrhundert, und lediglich für ca. 50 Jahre, bewohnt gewesen sein.

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Die Korbflechterin hier wollte $ 5.-- für ein Photo, was ich ihr natürlich nicht verwehrte. Irgendwie muss sie ja noch was dazu verdienen, wenn ein Korb ca. 3 Wochen Zeit braucht und etwa $ 300.-- kosten soll.
Alle, die diese Photo anklicken, werden mit 30 Cent belastet, dann ist meine Investition auch bald amortisiert...

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Etwa um 11.30 Uhr verlassen wir die Stätte, und dank der Zeit-Rückverschiebung erreichen wir ca. 12.15 Uhr Page. So schnell war unser RV noch nie... Das erste, was wir von Page sehen, ist das berühmte Kohlekraftwerk, welches als "Wegweiser" für die Antelope Canyons dient. Doch wir düsen hier nur durch, unterwegs zum Wahweap Campground, denn wir wollen doch den schönsten der Plätze sehen. Hier das Kraftwerk:

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http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10384

Wir fahren über die sensationelle Brücke beim Glen Canyon Dam und dann direkt zur Marina. Wir möchten nämlich heute eine Abendrundfahrt machen. Kein Problem (ausser der Preis, den verschweige ich besser vornehm...), wir kriegen einen Tisch auf der Princess.

Asche auf mein Haupt: Freitag in Page, und auf dem Campground nicht gebucht: No chance für einen Full Hook Up. Dry-camping sei möglich, das heisst einfach ein Stellplatz. Natürlich hätten wir jetzt einen der beiden anderen Campgrounds hier suchen können, doch ich bin halt von Natur aus faul, also buchen wir hier und sagen uns, wir können ja die sanitären Anlagen trotzdem benutzen.

Wir fahren runter zum Parkplatz des Visitor Centers des Glen Canyon Dam.

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Wie Anita schon vorausgesagt hat, gibts hier nichts zu essen, also gehen wir kurz zurück zum RV, wo wir einige Häppchen zu uns nehmen. Nicht zuviel, das Abendessen wartet, und ... jedes Gramm ist zuviel, denn eigentlich kann man hier nicht mehr gehen, sondern nur noch schleichen. Es ist nämlich grausam heiss, bestimmt klar über 40 Grad! Darum nehmen wir auch etwas zu trinken mit zur Dammbesichtigung, eine grosse Flasche Mineralwasser und eine kleine Cola für Flavia. Die Cola schafft allerdings die Sicherheitskontrolle nicht... und den Weg zurück zum RV will niemand mehr ein zweites Mal machen. Unter viel Gezeter wandert also das Colafläschli in den Abfall.

Nachdem wir erfolgreich die Anwerbung für ein Junior-Ranger-Programm abgewehrt haben (viel hätten unsere Kids ja nicht verstanden), gehen wir nun auf eine Besichtigungstour auf und in den Damm. Das Bauwerk ist wirklich sehr beeindruckend, auch für Schweizer, welche doch ebenfalls den einen oder anderen Staudamm vorzuweisen haben! Als erstes gehts runter auf den Damm, wo wir ca. bis zur Mitte gehen und einiges über die Bauzeit zu hören bekommen.

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Mit dem Lift gehts im Inneren der Mauer runter, und zuerst sehen wir im Tunnel drin das Wasser, welches durch die Mauer "sickert" und abgeleitet wird. Die Führerin versichert uns, das sei völlig normal.

Als wir aus dem Gang rauskommen und nach oben schauen: "mein Gott, da sind wir wirklich rübergefahren???"

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Zuletzt besuchen wir noch den Generatoren-Raum. Es wird gerade eine davon ausgetauscht. Zu meinem Leidwesen allerdings nicht durch eine "unseres" Schweizer Energiekonzerns ABB, sondern aus Brasilien... Sind wir mal wieder zu teuer gewesen?

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10388

Ich finde die Brücke irgendwie majestätisch:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10389

Nun fahren wir zurück auf den Campground, um uns für die Abendrundfahrt bereit zu machen. Wir haben ca. anderthalb Stunden Zeit, und weil es so heiss ist, kann Anita Flavias Shorts waschen und diese kann sie am Abend bereits wieder anziehen! Wir lassen die Klimaanlage etwas laufen, dies über den Generator, was bestens funktioniert.

Zur Marina zurück würde man wohl ca. 15-20 Minuten spazieren müssen. Meine ganzen ökologischen Bedenken sind dahin und wir nehmen für diesen kurzen Weg doch tatsächlich unser RV - ist ja auch einfach, wir sind nirgends angeschlossen.

Es geht einen kurzen Fussweg vom Hotel-Restaurant-Shop-Komplex runter zur Anlegestelle. Das Schiff ist nicht so gross, und so sind bald alle an Bord und wir können ablegen.

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Als wir die Farben der Felsen so betrachten, können wir schon ein bisschen erahnen, was wir jeweils verpasst haben, wenn wir die Sunrises und Sunsets im Arches NP oder Bryce Canyon zugunsten von ein bisschen Schlaf verschmäht haben...

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Aber diese Fahrt hier, auf der stimmt einfach alles! Die Bedienung ist sehr nett und aufmerksam, der bestellte weisse kalifornische Chardonnay sehr fein und noch nicht mal so vanillig wie befürchtet, und das Essen ist einsame Spitze. Als Vorspeise ein Salat, zum Hauptgang Poulet für die Kinder und Fisch für uns, und ein Gedicht von einem Dessert. Selbst der Kaffee ist... doch ordentlich!

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Die Hitze, die mir zusammen mit dem suboptimalen Stellplatz doch aufs Gemüt geschlagen hat, ist vergessen und wir geniessen den Abend in vollen Zügen. Und allein schon hierfür hat sich der Preis gelohnt:

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Das finden wohl noch andere. Wir sehen sehr viele kleinere Boote, und auch einige Jet-Skis.

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Die Abendrundfahrt dauert (leider haben wir es uns nicht notiert) so ca. zweieinviertel Stunden, und wir sind ca. 20.15 Uhr zurück.

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Im Souvenir-Shop machen die beiden Damen noch ein längeres Sightseeing, weshalb wir erst ca. 21.00 auf dem Campground zurück sind. Das reicht noch für eine Stunde Klimaanlage, trotzdem schlafen wir nur ganz ganz spärlich bekleidet.

Tagespensum: 172 Meilen inkl. Hin- und Herkurverei.

Kali
22.06.13, 18:30
Hallo Ruedi,

trotzdem schlafen wir nur ganz ganz spärlich bekleidet.
was willst du uns jetzt damit sagen.:pfeif:

man-of-aran
23.06.13, 08:24
Hallo Ruedi,
was willst du uns jetzt damit sagen.:pfeif:Ein Schelm, der Böses denkt...

Falko
23.06.13, 12:01
Hallo Ruedi,

ich habe jetzt mit Genuss deinen Reisebericht noch einmal aufgesogen. Klasse - da kommen Erinnerungen an eigene Touren auf. :smilie_thumbs_5:


Irgendwie... bin ich noch nicht fertig mit San Francisco. Zuwenig gesehen in zwei Tagen.

Geht uns auch nach jetzt 2x San Francisco mit insgesammt 6 Tagen so.

Danke für die genialen Bilder vom Yellowstone. Der steht auf unserer Liste ganz oben.
Jetzt ist das Fernweh wieder auf dem Höchstpunkt.



Die Wanderung durch den Bryce Canyon macht uns aus mehreren Gründen einen Riesen-Spass gemacht: Du marschierst durch das Gebiet, und hinter jeder Kurve und hinter jedem Stein lauert wieder ein neues Bild, eine neue Formation.

Wir sind den Navajo-Trail jetzt schon zwei Mal gewandert und empfinden das exakt so wie du es beschreibst. Wir können diesen Hike jedem absolut empfehlen.


Schon die ersten Minuten unserer Wanderung zeigen uns, dass wir heute wohl einen unvergesslichen Tag erleben werden. Meine Meinung: auch ohne die Arches ist die Landschaft schon eine Wucht. Alte USA-Hasen können meine Schwärmerei vielleicht nicht verstehen, aber uns haut es schlichtweg aus den Socken.

Ich zähle mich zwar nicht zu den alten USA-Hasen, kann aber deine Schwärmerei absolut nachvollziehen.
Ich hatte es ja schon öfter gepostet, dass die gesamte Gegend um Moab und speziell der Arches-NP neben der Page-Area zu unseren absoluten Favoriten zählt.

Also, nochmals vielen Dank für den Bericht - ab sofort sind wir mit an Bord. :smilie_blinker:

man-of-aran
23.06.13, 12:03
Samstag, 19. Juli 2008 (Teil 1): Page, Horseshoe Bend

Die Stunde Zeitverschiebung bringt uns doch tatsächlich dazu, um 6.30 Uhr schon aufzuwachen (d.h. Anita und mich). Die Kinder schaffen das nicht. Ich hatte ihnen gestern vorgeschlagen, doch um 6.00 aufzustehen, dann würden wir noch in den See baden gehen. Gestern noch begeistert, heute lieber schlafen...

Schon um 8.00 bei unserer Abfahrt ist es heiss. Kurz nach dem Campingplatz verlasse ich doch noch schnell das RV, um diese Photo zu machen, die einen guten Überblick bietet:

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Bei der Brücke rasch angehalten, denn dieser Ausblick ist auch ziemlich atemberaubend.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10400

Bald schon sind wir beim Parkplatz des Horseshoe Bend. Es hat vielleicht 8 Fahrzeuge hier, alles Frühaufsteher... Wir schlurfen durch den weichen Sand einen nicht allzu steilen, aber stetigen Hang hoch, um ca. nach einer Viertelstunde plötzlich an einer Kante zu stehen:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10401

Heute morgen muss ich mit dem falschen Bein aufgestanden sein, denn ich kriege doch tatsächlich Höhenangst. Gibts das wirklich? Ich schaffe es einfach nicht, näher als ein paar Meter an die Kante ranzugehen. Und dauernd nerve ich Dominik mit "sei vorsichtig!"-Rufen, dabei ist er doch die Vorsicht in Person. Die Foto-Tour hier übernimmt Anita, die weniger ängstlich ist als ich. Echt komisch!

Der Horseshoe Bend, schon wieder so ein spezielles Wunder der Natur:

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Um 9.20 Uhr sind wir schon wieder im RV und fahren zum nahen Wal-Mart, wo wir einen grösseren Einkauf lancieren. Ein beeindruckend grosses Einkaufs-"Paradies". Dominik ist entsetzt, weil die ganze riesige Halle dermassen runtergekühlt ist.

Beruhigen tut er sich dann wieder, als er diese zwei Vehikel fotografieren kann:

Ein Riesen-WoMo, allerdings nicht ganz in den von mir bevorzugten Farben...

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... und das da kennen wir doch, hatten wir auch schon in anderen Reiseberichten:

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So, und nun zum Grund meiner "Zweiteilung": Wir fahren nun nämlich zum Lower Antelope Canyon. Und sorry, den bringt man nicht zusammen mit dem Rest des Tages in einen Eintrag. Er hat einen separaten Foto-Eintrag verdient.

Rumba
23.06.13, 12:03
Wunderschöne Bilder Ruedi. Wir haben diese Abendrundfahrt auch gemacht, allerdings ohne Abendessen, wirklich ein unvergessliches Erlebnis:smilie_thumbs_5:

viele Grüsse
Monique

man-of-aran
23.06.13, 12:07
Samstag, 19. Juli 2008, Page: Lower Antelope Canyon

Ich erzähl noch ein bisschen, dann höre ich auf zu quatschen und lasse den Antelope Canyon wirken:

Der Canyon ist wirklich ganz leicht zu finden: Auf der 98 nach Südwesten in Richtung Kohlekraftwerk, dann sieht man den Parkplatz des "Upper", den lässt man rechts liegen und biegt links ein. Nach einigen hundert Metern sieht man die nicht mehr geteerte Strasse runter zum Parkplatz. RV wird auf Schrittempo abgebremst, und ganz langsam fährt man zum Parkplatz runter.

Es steht dort eine Art Kassenhäuschen, und es hat zwei Reihen Festbänke und Tische, dort warten schon einige Leute. Der Eintritt kostet $ 20.-- zuzüglich $ 6.-- Navajo Permit, der vermutlich entfallen würde, wenn man den anderen Antelope Canyon auch besuchen würde. Da Ihr jetzt meine Einstellung zu Ferien und Geld-Ausgeben kennt, werdet Ihr nicht überrascht sein zu lesen, dass der Canyon jeden einzelnen Cent des Geldes wert ist.

Nach etwa 20 Minuten warten führt uns ein etwa 16-jähriger Navajo rüber zum Einstieg. Der Fussmarsch rüber dauert vielleicht 5-10 Minuten. Unterwegs erzählt er, dass seine Urgrosstante vor etwa hundert Jahren den Canyon entdeckt habe, als sie beim Schafe hüten war. Na klar aber ist ja egal.

Die Kinder gucken nochmals skeptisch zurück und fragen sich, ob ihr nicht mehr ganz so schlanker Papi wohl durch die Lücke passt? Aber das war gar kein Problem!

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Ist das ganze denn überhaupt zu fassen?????????????

Dominik hat den ganzen Weg über das Stativ mitgeschleppt. Danke, mein Sohn! Gebraucht habe ich es nicht...

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Wir sind den ganzen Lower Antelope Canyon runtermarschiert, dort kurz rausgeklettert (da ist die Photo mit Dominik ganz unten entstanden) und dann wieder rein und im Canyon zurückmarschiert. Man hätte auch an der Oberfläche zurückgehen können würde ich aber nur jemandem raten, der an Klaustrophobie leidet. Erstens ist es schattig im Canyon und nicht 45 Grad heiss, und zweitens kann man sich die ganze Pracht nochmals anschauen.

man-of-aran
23.06.13, 12:09
Wunderschöne Bilder Ruedi. Wir haben diese Abendrundfahrt auch gemacht, allerdings ohne Abendessen, wirklich ein unvergessliches Erlebnis:smilie_thumbs_5:

viele Grüsse
MoniqueDann habt Ihr wohl auch nicht ganz soviel bezahlt.. aber EGAL.

man-of-aran
23.06.13, 12:12
Samstag, 19. Juli, 3. und letzter Teil: Page - Grand Canyon

Vielleicht ist dies jetzt niveaumässig ein kleiner Rückschritt, aber nach diesem Super-Erlebnis kehren wir in Page im Mc Donalds ein. Das erste Mal (und auch das letzte Mal) in dieser ganzen Reise. Dermassen gestärkt fahren wir auf der 89 in Richtung Grand Canyon.

Die Strasse steigt für einige Zeit an, geht dann gemächlich wieder runter.

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Dieser Scenic View ist nicht nur etwas für Photoapparate... Gefunden haben die Ladies allerdings nichts.

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In Cameron gibt es einen kurzen "Bio-Break", und Anita findet sich in einem riesigen Gift-Shop wieder, wo sie einiges an Türkis-Schmuck sieht, sich aber auf die Schnelle nicht für ein Stück entscheiden kann. Sie wird es später bitter bereuen...

Wir fahren weiter und erreichen nach kurzer Zeit schon den Eingang zum Grand Canyon National Park bei Desert View. National-Park-Pass gezeigt, Broschüren erhalten, und schon bald haben wir den Navajo-Point erreicht. Diesen und den Lipan Point wollen wir heute mitnehmen, denn sie werden vom Desert-View-Bus nicht angefahren.

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Ein nicht wirklich optimaler Grand-Canyon-Tag, denn es ist ziemlich dunstig. Doch beeindruckend ist der Grand Canyon allemal!

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Im Jahr 1989 bin ich einmal von Las Vegas aus mit einem Kleinflugzeug über den Canyon geflogen, und ich war begeistert. Doch am Rim zu stehen, ist noch mal was ganz anderes!

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Um 17.30 sind wir im Trailer Village. Ich bin erstaunt, wie wenig gefüllt der Platz ist, und das wird sich auch bis am späteren Abend nicht mehr völlig ändern. Wir duschen gemütlich, essen gemütlich und lassen diesen super-schönen Tag nochmals Revue passieren. Nach den letzten heissen Tagen haben wir nichts dagegen, dass es hier einiges kühler ist. Nicht wirklich nötig ist allerdings, dass es am späteren Abend noch leicht zu regnen beginnt.

Tagespensum: 167 Meilen

man-of-aran
23.06.13, 12:15
Hallo Falko

Schön bist Du auch mit dabei!!! Danke für die Kommentare, die sind so was von zutreffend.

man-of-aran
23.06.13, 12:31
Sonntag, 20. Juli 2008: Grand Canyon

Wir haben es heute gar nicht eilig, denn es ist ziemlich bedeckt und sieht nach Regen aus. Deswegen frühstücken wir gemütlich und gehen nach neun Uhr langsam zur Shuttle-Bus-Haltestelle (Village Route). Hier gibt es ja gar nicht wahnsinnig viel zu tun für uns. Die Hermits-Rest-Route ist gesperrt und einen Helikopterrundflug bei diesem Wetter erachten wir als Geldverschwendung. Und einem Trail in den Canyon rein fühlen wir uns schlicht nicht gewachsen.

Daher nutzen wir die als Ersatz angebotene Desert-View-Route, auch wenn wir ja diese Strecke schon gestern abgefahren sind (aber nicht überall angehalten haben). Umsteigen beim Market Plaza auf die Desert-View-Route. Die Tour ist sehr spärlich besucht, der Bus fast leer. Die Fahrt bis zum Desert View dauert etwa eine Dreiviertelstunde.

Dort besuchen wir den Watchtower.

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Es hat einige Wandzeichnungen zum Anschauen. Die sind zwar ziemlich farbenfroh. Trotzdem haben mich die Original-Petroglyphen im Monument Valley mehr beeindruckt.

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Die Aussicht hier ist zwar gewaltig, aber natürlich nicht viel anders als gestern.

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Hier sind wir glaub ich am Moran Point. Der überwiegende Teil der Familie ist weiterhin guten Mutes.

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Aber irgendwie kommt die grosse Stimmung nicht auf, es ist zu trüb. Auch am Grandview Point lässt sich die Pracht erahnen.

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An der Market Plaza steigen wir wieder aus dem Bus und gehen etwas essen. Irgendwelchen Fast Food, ich erinnere mich nicht mehr genau. Danach gehts ab in den Souvenir Shop. Es hat sehr schöne Grand Canyon-T-Shirts (lustigerweise trage ich meines genau jetzt, während ich diesen Bericht verfasse). Anita, auf der Pirsch nach Türkis-Schmuck, ist mal wieder erfolglos.

Wir entschliessen uns, die Village Route des Shuttles ganz abzufahren und dort auszusteigen, wo es uns gefällt.

Das wäre dann bei der Yavapai Observation Station. Weit unten sieht man einen Trail.

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Jetzt beginnt es sogar zu regnen, und das nicht zu knapp. Wir sind froh, dass es hier ein interessantes Museum hat. Wir studieren die interessanten Beschreibungen über die Entstehung des Grand Canyon.

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Da es weiter regnet, setzen wir die Fahrt mit dem Bus fort und verzichten auf den Rim Trail, Weicheier die wir sind. Wir steigen nirgends mehr aus, bis wir beim Trailer Village zurück sind. Vielleicht wirds ja später noch mal was. Um 15.15 sind wir zurück im RV.

Als wir 1993 mal in Irland waren, sind wir einem jungen Paar begegnet, welches den Ausdruck des "Gammeltages" prägte. Wenn's mal so richtig giesst, wieso nicht die Seele baumeln lassen und einfach mal "sein". Genau das beschliessen wir jetzt, machen es uns im RV gemütlich, schlürfen Kaffee und spielen Elferraus. Ich schreibe die letzten Postkarten an und Anita macht die Koffer bereit für morgen... denn morgen werden wir in Las Vegas sein und dort im Hotel. Ich habe dieses vor ca. 3 Tagen online gebucht für 2 Nächte.

Die Stimmung wird immer besser, und die Kinder blödeln im Alkoven. Und auch das Wetter wird wieder besser.

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Unser Elan reicht trotzdem nicht mehr, um uns nochmals auf Sightseeing Tour zu begeben. Dominik schnappt sich allerdings noch kurz den Compact-Fotoapparat und geht auf die WoMo-Pirsch.

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http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10444

Während und nach dem Nachtessen grosse Plauderstunde über Gott und die Welt. Familie Widmer beim Philosopieren, das ist wohl auch eine Weltpremiere.

Diesen etwas anderen Tag beenden wir ziemlich früh, kurz nach 21.00 Uhr.

Tagespensum: 0 Meilen

andi-68
23.06.13, 12:49
Hört sich nach einer guten Führung an. Hast Du vielleicht noch einen Namen? Da gibt es ja eine Menge, wir wollen diesmal auch dort eine geführt Tour machen.
:daumenhoch:

PS :Ich liebe die Smiliy in diesem Forum :Ablaus:

utahfan
23.06.13, 13:22
Hallo

habe mich auch noch unangemeldet mit reingeschmuggelt, muß mir momentan die Zeit stehlen, da ich die gesamte Denkspielsammlung ( 4500 Stück in Holz ) in 19 Ausstellungsschränken ) einen Stock tiefer transportieren muß/darf und gleiichzeitig läuft auch noch die Einrichtung des Atelires für meine Frau (http://reiseimpressionen.beepworld.de/) mit riesigen Aufbewahrungsschränken für die Bilder und Rahmen und und und....

also wem der Antelope CAnyon die verlangten 26 US $ nicht wert ist, sollte eigentlich garnicht rüberfahren um sich tolle LAndschaften anzuschauen;
ich hatte das Glück, mit Fotopaß und einer amerikanischen Profifotografin da durchzugehen, die mir jede Menge Tipps gab, es war einfach toll

VG
Utahfan

schöner Bericht mit tollen Bildern, ich denke Deine Tennies werden erst später merken, was Ihr Ihnen da geboten habt

Vorfreude
23.06.13, 14:33
Wir sind den ganzen Lower Antelope Canyon runtermarschiert, dort kurz rausgeklettert (da ist die Photo mit Dominik ganz unten entstanden) und dann wieder rein und im Canyon zurückmarschiert. Man hätte auch an der Oberfläche zurückgehen können würde ich aber nur jemandem raten, der an Klaustrophobie leidet. Erstens ist es schattig im Canyon und nicht 45 Grad heiss, und zweitens kann man sich die ganze Pracht nochmals anschauen.

Tsj, dies Möglichkit gibt es nun leider nicht mehr. Nun heisst es: Rein in den Canyon, durch durch den Canyon und gefälligst oben wieder zurück.

Ich hatte 2009 auch das Glück, durch Stativ und Spiegelreflexkamera einen Fotopaß über 4h zu bekommen und damit die Erlaubnis zu haben, auch ohne Guide im Canyon zu verweilen. Aber wie man hört, nimmst dieses Möglichkeit auch immer mehr ab:smilie_denk_14:.....

man-of-aran
23.06.13, 17:05
Also wenn man irgendwo feststellen kann, dass der Bericht schon 5 Jahre alt ist, dann was den Lower Antelope Canyon betrifft. Kann Dir leider keinen guten Tipp geben Andi, denn vermutlich musst Du da einfach nehmen, wer gerade da ist. Diese tolle Location wurde von mehr und mehr Touristen entdeckt und die Einheimischen holen jetzt raus, was rauszuholen ist (irgendwie auch verständlich). Bei unserer zweiten Tour 2010 war Sam im Canyon, der offenbar dort ein Starfotograf ist. Da ich ihn direkt angesprochen habe, hat er uns einige Sujets gezeigt.

Lieber Utahfan, heute beim Mittagessen habe ich erzählt, dass ich den Bericht hier nochmals reinstelle, und unsere *nochknappteenies* von 19 und 18 Jahren haben sich begeistert von der Reise geäussert. Da kommt doch einiges zurück, das macht Spass.

man-of-aran
23.06.13, 17:21
Montag, 21. Juli: Grand Canyon Village - Las Vegas

Heute ist ein Wechsel in unserer Reise angesagt, denn die grossen Parks und Natur pur sind vorbei und es geht "zurück in die Zivilisation".

Um ca. halb neun sind wir reisebereit und fahren zur Post an der Market Plaza, um Briefmarken zu kaufen und die letzten Postkarten abzugeben. Doch die Post öffnet erst um 09.00 Uhr, weswegen ich mich mit einem ATM-Besuch tröste.

Nächste Station ist Tusayan. Anita versucht nochmals, ihre Türkis-Kette zu finden - sie hat genaue Vorstellungen und hat nach einiger Zeit Erfolg! Endlich ist es geschafft! Ihre Shopping-Time nutze ich, um das Post Office zu suchen, das ich nach einiger Zeit auch finde. Es ist ca. 9.15 Uhr, und das Post Office öffnet um 10.00. Na gut, schleppen wir die Karten halt noch ein bisschen mit.

In Williams vor der Auffahrt auf die Interstate 40 wird das RV so richtig aufgetankt. Um ca. 11.00 Uhr erreichen wir Seligman. Dort fahren wir von der I-40 runter, schliesslich möchten wir ein wenig "Route-66-Luft" schnuppern.

Diese Photo hier haben wir auch schon in diversen Reiseberichten gesehen:

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10448

Die lustigen Figuren auf dem Dach sind einer näheren Betrachtung wert.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10449

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10447

Ausserdem finden wir die einzelnen Shops zwar schon touristisch, aber trotzdem witzig. Nebst vielem anderem wie T-Shirts und Harley-Ausrüstung hat es tonnenweise witzige Schilder. Ein Harley-Parkplatz-Schild kaufen wir für unseren Nachbarn, der eine solche besitzt. Vor allem aber kauft sich Dominik ein herrliches Modell eines Feuerwehrautos für ca. $ 25.-- und wird dieses für den Rest der Reise wie seinen Augapfel hüten!

Nach einem letzten Blick auf eines der vielfotografierten Schilder...

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10450

... beenden wir diesen Abstecher auch schon wieder und fahren weiter nach Kingman. Dort machen wir Lunchpause in einem Denny's, um doch auch in diese Kette einmal geschnuppert zu haben. Die Speisekarte liest sich eigentlich recht "bürgerlich", und wir kriegen auch anständige Kost vorgesetzt, was uns die Hoffnung auf einen guten Kaffee nährt... doch da haben wir uns getäuscht.

Auf der 93 nördlich gibt es nicht wirklich viel Abwechslung, es ist eine wüstenähnliche Gegend, und besonders bemerkenswert ist die gerade Streckenführung. Ich habe einmal 12 Meilen ohne die geringste Kurve gemessen! Irgendwo geht dann rechts noch die Strasse zum Grand Canyon Skywalk weg, die wir selbstverständlich rechts liegen lassen.

So ca. eine Viertelstunde vor dem Hoover Dam kommt dann der Checkpoint. Wir werden von der Strasse auf einen Platz gewunken, wo uns zwei freundliche Polizisten erklären, dass sie jetzt unser RV filzen müssen. Während der eine sich im hinteren Bereich umschaut, inkl. WC, muss ich dem anderen die Aussen-Stauräume des RV öffnen. Nach diesem etwa 10-minütigen Intermezzo gehts weiter in Richtung Hoover-Dam. Der Schutz vor terroristischen Anschlägen auf diesen Damm war auch der Grund für die Einrichtung des Checkpoint.

Als erstes sieht man die neue Strasse, welche angelegt wird zur neuen Brücke, die derzeit erbaut wird. Danach wird man nicht mehr über den Hoover-Dam fahren müssen bzw. können. Ich erinnere mich an die Film-Szene, wo Jennifer Lopez auf dem Hoover-Dam ein Kind auf die Welt bringt - das wird dann History sein.

Etwa 5 Minuten vor dem Damm hat es zwei Gratis-Parkplatz-Areale. Wir wollen den Damm nicht mehr detailliert besichtigen, denn wir haben ja den Glen-Canyon-Dam auch schon gesehen und ich war 1989 schon mal im Hoover-Dam. Deswegen fahren wir im Schritt-Tempo (anders geht eh nicht, es hat ja eine schöne Kolonne) runter zum Damm. Man kann auch ohne Aussteigen die ganze Gegend gut angucken und Photos machen.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10451

Uns wurde bei der Besichtigung des Glen Canyon Dam schon erklärt, dass der Lake Powell sehr wenig Wasser habe, d.h. nur ca. 60 % des Ziel-Wasserstandes. Das gilt offenbar und folgerichtig auch für den Lake Mead. Den Höchstwasserstand kann man hier gut sehen.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10452

Wir finden die Brückenkonstruktion ziemlich interessant und machen auch einige Photos davon.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10453

Weiter gehts nun nach Boulder City, wo wir Zeugen werden, wie ein Polizist mit blinkenden Lichtern einen Schwerverbrecher stellt, welcher bei Rotlicht beim Rechts-Abbiegen nicht losgefahren ist. Lautstark wird diesem die Leviten gelesen. Nur gut, bin ich nicht dabei überrascht worden, denn das war mir auch zwei, dreimal passiert. Diese Verkehrsregel gibt es ja in der Schweiz nicht.

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Solchermassen abgelenkt, muss ich noch kurz auf einem Shopping-Center-Parkplatz eine Ehrenrunde drehen, denn ich habe die Abzweigung nach Las Vegas verpasst.

Nun gut, bald schon fahren wir auf der 515 nach Las Vegas rein. Augen offenhalten, denn wenn wir auf die 215 kommen, können wir bestens ganz nahe bei unserem Hotel Luxor diese Autobahn verlassen. Dürfte doch wirklich kein Problem sein.... ups, da hätte ich glaub ich rechts bleiben müssen, um die Verzweigung zu erwischen... So ein Mist, gibts doch nicht! Und was nun? Der Verkehr wird immer dichter...

Das Gute an Las Vegas ist, wie in den meisten Städten, die schachbrettartige Strassenführung. Erstens sehen wir den Stratosphere Tower in der Ferne und zweitens den Flughafen in der Nähe, also machen wir das ganz handgestrickt und fahren einfach mal Richtung Westen, bis wir auf den Las Vegas Boulevard treffen. Es ist ca. 16.30 Uhr und der Verkehr ganz angenehm. Ohne die geringsten Probleme und ohne Stau gelangen wir auf den Las Vegas Boulevard. Die Auffahrt auf die 215 lassen wir schnöde liegen, alte Strassenroutiniers die wir sind.

Es ist ein ganz erhebendes Gefühl, die Strasse runter in Richtung Hotels, also zum eigentlichen "Strip" zu tuckern. Vor dem "Luxor" noch einen eleganten U-Turn gemacht, und dann fahre ich mit unserem RV die Einfahrt vor dem Luxor hoch. Der Security davor informiert mich bedauernd, dass sämtliche Parkplätze besetzt seien und er mir nur noch das "Overflow Parking" anbieten könne. Ich solle aber 50 Meter weiter vorne parkieren und zuerst das Check-In erledigen. Besser, ich sage der Familie nix, sonst wird gejammert, es ist schliesslich heeeeeeiiiiiiissssssss!

Also, RV parkiert und rein in die gute Stube, die Familie wartet im RV. Die Eingangshalle ist ja riesig, alleine das Check-In ist so gross wie dasjenige auf kleineren Flughäfen! Ich also flugs in die Reihe, nach ca. 5 Minuten komme ich auch schon dran. Ich schiebe meine Drivers License rüber und sage, ich habe reserviert. Zuerst ganz ruhig, dann mit wachsendem Stirnrunzeln meint die Dame am Empfang, sie habe keine Reservation von mir.

Na gut, hier ist noch die Mastercard. Weiteres Geklimper auf der Tastatur, sie dreht den Bildschirm zu mir, auf welchem ca. 10 Widmer drauf sind, Buchungen von 2007 bis 2009, aber wir selber sind nicht drauf. Mit bedauerndem Schulterzucken meint die Dame, sie seien ausgebucht, das sehe schlecht aus. Ob ich ihr die Reservierung zeigen könne? Ja klar, auf dem Laptop, ob sie hier Wireless haben? Nein, nur Anschlüsse. Aber sie frage noch schnell beim Manager nach, was man tun könne. Fünf Minuten später kommt sie wieder, mit einem Strahlen.

Sie haben eine Buchung eines Ruedi Widmer via Internet gefunden. Auf den Ausweisen bin ich mit Rudolf eingetragen, meinem Taufnahmen. ICH DEPP! Keine Ahnung, wieso ich auf der Liste aller Widmers nicht drauf war. Aber jetzt ist ja alles gut!

Ich also raus, den Security gefragt, wo ich parkieren müsse, und der gibt mir einen Plan - der Parkplatz ist direkt hinter dem Hotel; wo also ist das Problem? Er avisiert einen Kollegen, der da hinten steht und uns einweisen soll. Wir fahren um das Hotel rum, doch da ist niemand zu sehen. Das schaffen wir nun auch noch alleine. Es hat eine Rampe auf das obere Parkdeck rauf, doch diese ist mit einer metallenen Querstange versehen. Anita steigt aus, um den Abstand Stange-Klimaanlage zu checken, es passt um etwa einen halben Fuss, und so haben wir kein Problem, unser RV zu parkieren.

Endlich im Zimmer! Mal wieder ein richtiges Bett und eine grosse Dusche!

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Nachdem wir geduscht haben, geht's auf die Gasse.

Die ersten Hotels, die wir sehen, sind das Excalibur

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10457

und das New York, New York

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sowie auf der anderen Strassenseite das MGM Grand

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Die Paläste sind ja wirklich beeindruckend! Irgendwo gehen wir mal in einen Souvenir-Shop, und an einem Imbiss-Stand gönnen wir uns Hotdogs und Pizza. Als wir nach einigem Schmökern wieder auf die Strasse treten, ist es dunkel geworden.

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Auch der M&M-World statten wir natürlich einen Besuch ab, und Anita füllt sich einen Sack voll ab. Lange werden diese Dinger nicht überleben...

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Nachdem wir auch noch das Paris gesehen haben...

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... stehen wir vor dem Bellagio.

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Die Wasser-Show lassen wir uns nicht entgehen. Es ist ein wirklich erhebender Anblick, diese Wasserspiele, und dazu die klassische Musik. Absolut glamourös!!

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Nun sind wir doch schon recht müde, und schliesslich wollen wir unser Zimmer auch noch ein bisschen geniessen! Also marschieren wir zurück in Richtung Luxor. Nun zeigt sich das Excalibur auch noch in seiner ganzen Pracht, die wirklich nur nachts richtig zur Geltung kommt.

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Müde sinken wir in unsere Betten. Ein wenig Zocken können wir ja morgen abend noch.

Tagespensum: 275 Meilen

man-of-aran
23.06.13, 20:48
Dienstag, 22. Juli: Las Vegas

In Las Vegas ist's bereits am Morgen ganz schön heiss. Während ich (senile Bettflucht) um 06.45 Uhr wach bin und sämtliche heimatlichen Fussball-Foren abklappere sowie mit einem Kumpel in der Bank einen Online-Mailverkehr führe, schläft meine Familie bis ca. 8.30 Uhr aus.

Wieso in die Ferne schweifen: Nach einem guten Kaffee und Gebäck im hauseigenen Starbucks sind wir um ca. 10.15 in der Hitze.

Ich halte mal unser Hotel bildlich fest. Wir haben unser Zimmer "nur" in einem Seiten-Turm, demjenigen im Vordergrund rechts.

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Wir spazieren rüber ins MGM Grand, wo wir die Monorail-Station auch gleich finden. Wir lösen uns vier Tageskarten und fahren gleich bis ganz zur anderen Endstation beim "Sahara". Dort ist der Stratosphere Tower auch gleich ziemlich nah.

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Ob's denn überhaupt was wird mit dem Besuch des Tower? Schliesslich steht ein Feuerwehrauto vor dem Eingang!

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Drinnen wurde allerdings "nur" ein älterer Herr vor einem Spiel-Kasten mit einem Defibrillator behandelt - der hatte sich wohl zu stark über einen Gewinn gefreut.

Also kein Problem, wir suchen die Lifts hoch zum Observation Deck und ich kaufe vier nicht ganz günstige Tickets ($ 13.50). Doch ehrlich gesagt, für uns hat sich das gelohnt, denn die tolle Aussicht ersetzt einen Heli-Flug über die Stadt vielleicht nicht ganz, aber doch beinahe.

Eigentlich erinnere ich mich nicht an sehr viele Photos von hier oben in den Reiseberichten. Deshalb stelle ich einige hier rein:

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Eigentlich bin ich ja ein Achterbahn-Freak, aber die Rides hier oben sind mir dann doch zu freaky.

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Sieht noch harmlos aus, doch dann gehts runter:

*würg*

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Wir trinken dann doch etwas oben auf dem Deck und für den ersten Hot Dog ist's nie zu früh.

Unten angekommen, sehen wir wenigstens eine der berühmten Hochzeitskapellen:

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Eine weitere, z.B. die Graceland Chapel oder die Chapel of Love, suchen wir dann doch nicht auf, es ist einfach zu heiss für Fussmärsche. Lieber gehen wir zurück zur Monorail und fahren bis zur Station Harrah's, um uns das Venetian anzugucken. Interessant finde ich die in den Spielhallen ausgestellten Autos (ist das der Hauptgewinn?):

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Bald sind wir beim Venetian - im Hintergrund wird gebaut!

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Ich habe ja schon einige Photos gesehen, aber wenn man es mit eigenen Augen sieht, ist es noch etwas anderes:

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Unser Eindruck vom Venetian: sehr kitschig, italienischer als in Italien, aber irgendwie halt schon beeindruckend, wie auch die anderen Hotels, in ihrer Pracht. Ganz Las Vegas ist irgendwie wie von einer anderen Welt, ein Märchenland anderer Art.

Wir werfen noch einen Blick rüber zum Treasure Island...

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... und zum Mirage, sodass wir doch einige der berühmten Hotels gesehen haben.

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Wir gehen dann noch rüber in die Fashion Show Mall, auf der Suche nach Sandalen oder Schlarpen für Flavia, deren alte kaputt gegangen sind. Im Macy's werden wir fündig, und wir sehen, dass wir Paris Hilton um exakt eine Woche verpasst haben, die dann hier eine Autogrammstunde geben wird. Ein herber Schlag für uns... Spass beiseite, das wird hier dann wohl einen Rummel geben!

Dominik und ich haben Lust zu baden, deshalb fahren wir zurück mit der Monorail. Anita weiss eine Abkürzung, worauf wir einen grösseren Rundgang durchs MGM und durchs Tropicana machen, bis die Socken noch ganz qualmen (würden, denn wer hat in dieser Hitze schon Socken an). Kurz umgezogen, gehts dann doch noch an den Pool, während die Frauen im klimatisieren Zimmer bleiben und lesen. Wir halten uns einige Zeit in der Pool-Landschaft auf, nerven uns aber über die flachen Pools (keiner ist tiefer als dreieinhalb Fuss, was soll denn das?).

Nach einer Dusche gehen wir hotelintern essen. Danach möchte ich (Limite $ 50.--) ein wenig spielen gehen. Die Kinder wurden, als sie mal einen Spieltisch beobachtet hatten, freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass sie nicht stehenbleiben dürfen, weshalb sie da nicht mitkommen können -und Anita hat eh keine Lust dazu.

Dominik hat schon die ganze Zeit von Las-Vegas-Spielchips geschwafelt, welche er gestern in einem Shop gesehen habe, er wisse auch genau wo, es sei nicht weit. Natürlich ziehe ich mit ihm los, und als wir nach längerem Suchen die Chips gefunden und gekauft haben (beim mürrischsten Verkäufer der ganzen USA, Dominik ist noch Wochen danach entsetzt), marschieren wir zurück ins Hotel und die Beine werden schwerer und schwerer. Jetzt ist doch auch wieder 22.00 Uhr, und ich habe auch irgendwie keine Lust mehr. Schliesslich hatte ich in der Schweiz bei meinem bisher einzigen Casino-Ausflug ein einziges Mal Roulette gespielt, auf die 11 gesetzt und gleich gewonnen - und soviel Glück hat man nur einmal im Leben.

Also, bitte nicht entsetzt sein, von den Widmer's gibts keine Zock-Story aus Vegas. Wir haben die Stadt gesehen - man muss sie einfach mal gesehen haben - am schönsten fanden wir die Aussicht vom Turm und unser Zimmer. Die Stadt ist sehr beeindruckend, aber einfach nicht "unser Fall".

Tagespensum: 0 Meilen mit dem RV, 100 Meilen zu Fuss...

edit meint, ich solle noch ein Bild unseres Badezimmers reinstellen:

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man-of-aran
23.06.13, 21:03
So, die letzte Woche bricht an, und nachdem ich bestimmt ein paar Las-Vegas-Fans mit meinem Kommentar vergrault habe, kommt jetzt etwas ganz anderes. Heute, am

Mittwoch, 23. Juli 2008 (Strecke Las Vegas - Los Angeles)

wird sich ein jahrzehntelanger Traum von mir erfüllen, ein Traum, den ich schon hatte, als ich noch gar nicht wusste, was der Bryce Canyon und der Yellowstone N.P. überhaupt sind!

Doch der Reihe nach. Wir beginnen unseren Tag wieder im Starbuck's. Liebgewonnene Traditionen soll man nicht einfach so über Bord werfen. Wir holen unsere Koffer, checken aus, und gehen dann aufs Parkdeck. Unser RV ist noch da, hat keine Beschädigung, keinen Strafzettel, gar nix. Uns graut davor, bei dieser Hitze überhaupt die Türe zu öffnen, dort drin wird bestimmt eine Sauna sein! Doch weit gefehlt, offenbar haben unser Abdeckungen geholfen, es lässt sich gut aushalten.

Die I-15 Richtung Los Angeles führt uns zuerst an Primm vorbei, wo inmitten des Nichts ein Casino steht, in welchem Ringo Starr auftreten wird. Ein Beatle live - da wäre ich gerne dabeigewesen! Die Strasse steigt stetig an, es geht von 2'000 Fuss über den Mountain Pass auf über 4'700 Fuss und dann wieder stetig runter. In Baker stillen wir den Durst unseres RV und, oh Wunder, finden ein offenes Post-Office, sodass die dritte und letzte Postkarten-Etappe erfolgreich ihren Abschluss findet.

Die Fahrt durch die Mojave-Wüste ist beeindruckend. Einige Bilder von unterwegs:

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Von dieser berühmten "Strasse" habe ich auch schon gehört:

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Wir werden verfolgt:

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Kurz vor Barstow sehen wir die Schilder zur Calico Ghost Town, welche wir uns doch gerne anschauen, denn wir haben schon einiges davon gelesen. Touristenfalle? Kitsch? Also uns gefällt es trotzdem.

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In Lil's Saloon wagen wir uns trotz dieses speziellen Schildes, und wir werden nicht enttäuscht!

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Wir bestellen uns echt überdurchschnittliche Hotdogs, so auch Anita, die gerne Baked Potatoes gehabt hätte, doch die werden erst später gebracht. Als die Saloon-Besitzerin Lil, eine Dame so in meinem Alter, Dominik das Hot-Dog hinstellt, fragt sie, ob sie einen Bissen davon haben könne. Dominik schaut mich völlig verwirrt an, ich übersetze, die Dame schmunzelt. Sie bringt ihm die Coke und fragt, ob sie eine Schluck davon haben könne. Dominik noch verwirrter, wird rot, und die Dame stellt ihm das Coke hin mit dem Satz "here we go, Sweetie". Dominik leuchtet mittlerweile dunkelrot und ich hoffe, dass er sich dann demnächst jüngere Damen aussuchen wird...

Also, ich finde den Ort witzig aufgemacht:

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Trotzdem trennen wir uns wieder davon, denn wir haben als nächstes Ziel das March Field Air Museum ausgesucht. Das heisst, ich habe es ausgesucht... Dominik hat natürlich auch nichts gegen Flugzeuge, die Girls müssten es allerdings nicht unbedingt haben... weswegen sie sich dann auch nicht wirklich beeilen im Souvenir Shop in Calico. Immerhin findet Anita das passende Geschenk für unsere Haus-Betreuerin und Katzen-Fütterin Sonja zuhause, nämlich zwei Mini-Western-Stiefel mit der perfekten Grösse als Handy-Halter. Na ist doch toll...

Nicht ganz so toll ist dann, dass Anita auf dem Internet-Print vom Air Museum sieht, dass dieses um 16.00 schliesst. Es ist schliesslich doch schon 14.00 Uhr und wir haben noch eine schöne Strecke nach Riverside vor uns. Der Verkehr wird langsam dichter und ich werde langsam schneller... der Verkehr wird noch dichter und ich noch schneller... ein RV auf Überholspur... und Anita wird langsam nervös, findet mein Tempo jetzt doch ziemlich gewagt... Aber selbstverständlich bringe ich uns mit einer Punktlandung um ca. 15.15 Uhr zum Museum, nachdem wir die Air-Base-Schilder alle missachtet und richtigerweise auf das Air-Museum-Schild auf der Autobahn gewartet haben.

Als Dominik und ich zur Kasse kommen, versteht der Veteran die Welt nicht mehr und weist uns auf die Öffnungs- bzw. besser Schliessungszeiten hin. Ich erzähle ihm von meinem Traum und dass ich extra aus Europa gekommen sei, um... er versteht das zwar nicht wirklich, aber wir dürfen trotzdem noch rein, und dann ist es soweit!

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Da ist sie! Die SR-71, einst das schnellste Flugzeug der Welt, mein Bubentraum, das einzige Modell, welches ich mit meinen zwei linken Händen je vernünftig zusammengebastelt habe.

Vor dem riesigen B-52-Bomber verschwindet Dominik beinahe.

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Ein UH-21-Transporthelikopter:

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Der KC135-Tanker:

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Die Bemalungen der Flugzeuge waren oft richtige Kunstwerke:

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Und noch ein Bild zum Beweis: Ich war da!

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Und die Phantoms dürfen auch nicht fehlen:

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Die KC-97:

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und schliesslich dieser Kampfhubschrauber (Kobra, glaube ich):

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15.59 Uhr stürmen wir noch den Museums-Shop und ich kaufe mir ein Modell der SR-71 und eines Tarnkappenbombers, und das wars!

Und wenn ich nicht schon vorher gewusst hätte, wieso ich mich hier wie zuhause fühle, hier ist noch der ultimative Beweis, er steht draussen gleich neben dem Parkplatz (auf dessen etwa 300 Plätzen nun nur noch wir und zwei PW-s stehen):

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Für die, die noch nicht genug haben:

So sieht das Museum von aussen aus...

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... und eine Cruise Missile haben sie auch noch...

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Viiiiel zu kurz, aber immer noch viel viel besser als nicht dagewesen zu sein! Gerade beim erstmaligen Verfassen dieses Berichtes stand Anita neben mir und meinte, ob ich gerade bei meinem Lieblingsort angelangt sei...

Nun gut, 16.15 Uhr machen wir uns auf in Richtung Anaheim. Der Verkehr wird dichter und dichter, das hier ist noch heilig:

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Anita studiert mal die Reservationsunterlagen des Anaheim Harbor RV Park und findet es ziemlich schade, dass hier keine Adresse draufsteht... Na toll, wir fahren nach Los Angeles und haben die genaue Adresse nicht! Müssen wir uns wohl mit Improvisieren begnügen, schliesslich steht irgendwo, der RV Park sei ganz nahe bei Disneyland. Der Plan lautet ganz einfach, wir kommen auf der 91 rein und fahren dann den Harbor Boulevard rauf und runter. Ausfahrt 28 wäre die richtige... doch bei Ausfahrt 34 steht der Verkehr nur noch. Es ist ca. 17.15 und ich mache die Kinder darauf aufmerksam, dass das noch ziemlich lange dauern kann.

Anita findet, wieso im Stau stehen, da gebe es bestimmt Parallelstrassen. Ich also kurz entschlossen von der Autobahn runter und einfach weiter in Richtung Sonnenuntergang fahren. Das klappt ja hervorragend, kaum Verkehr und eine schöne breite Strasse in Richtung Westen, und nach ca. 10 Minuten kreuzen wir den Harbor Boulevard. Wir biegen nach Süden ab und nach weiteren 5 Minuten steht da ganz friedlich das Schild unseres RV Parks.

Es handelt sich um einen besseren Parkplatz, einen Pool hat's immerhin und auch sonst finde ich den "Campground" ganz ordentlich. Nach einem Abstecher in den Pool und einer kurzen Dusche suchen wir uns ein Restaurant in der Nähe und finden das K'Ya Restaurant beim Hotel Menage (habe ich extra rausgesucht, denn das ist eine echte Empfehlung!), wo wir ganz ganz feine Pasta geniessen!

Als wir gemütlich zurück zum RV spazieren (Fussmarsch ca. 5 Minuten), ist es schon dunkel und schon beinahe Zeit für das Feuerwerk. Zwanzig Minuten Feuerwerk und das jeden Tag, das ist schon erstaunlich! Es ist eine Pracht, zuzuschauen. Mal sehen, ob der morgige Disneyland-Besuch auch ein Feuerwerk sein wird!

Tagespensum: 296 Meilen

Fazit des heutigen Tages: wozu braucht man einen Navi, wenn man Anita hat?

didiz58
23.06.13, 21:13
Hallo Ruedi,

wir waren 2009 in Page. Wir hatten Mittags die Phototour im Upper Antilope Canyon gebucht (bereits von Deutschland aus), da wir unbedingt die "Beams" sehen und photografieren wollten. Es war einfach phantastisch, ich kann es bis heute nicht in Worte fassen. Unser Guide war auch super. Nachmittags sind wir dann zum Lower gefahren. Dort haben wir dann 20 $ bezahlt und man hat uns zum Einstieg gebracht. Wie ich gesehen habe, wo wir in den Canyon einsteigen sollten, waren meine ersten Worte "da steige ich nicht runter" (ich leide an Klaustrophobie). Aber nach vielen Worten habe ich mich dann doch getraut und muss sagen, ich war einfach nur wieder sprachlos. Wir durften auch allein durch den Canyon gehen und wurden auch nur einmal von einer anderen Gruppe überholt.
Für mich ist der Antilope Canyon bislang mein Highligth in den USA .

Deine Art zu schreiben gefällt mir sehr gut und deine Bilder lassen mein Fernweh immer wieder aufflammen.

LG
Birgit
und Dieter schließt sich an

man-of-aran
23.06.13, 23:23
Hallo Birgit

Kann mir schon vorstellen, dass der Lower für Klaustrophobie nicht das Einfachste ist. Toll, dass Du es trotzdem gewagt hast. Bei den engen Stellen, war das dann kein Problem? Vielleicht fandest Du den Canyon so toll, dass die Platzangst wie weggeblasen war?

Ich finde es schade, dass die Antelope Canyons nicht mehr so friedlich zu besichtigen sind wie früher. Aber das ist nun mal der Lauf der Zeit, und wir müssen es den anderen Reisenden auch gönnen, dass sie einmal so was Schönes zu sehen bekommen (meine Meinung).

Danke für Deine Komplimente und bis bald
Ruedi (und Anita würde sich anschliessen, aber sie ist im oberen Stock) :smilie_blinker:

didiz58
24.06.13, 18:51
Hallo Ruedi,

im Canyon ging es so mit meiner Klaustrophobie. Ich habe manchmal nach oben geschaut und den Himmel gesehen, hat mir dann in dem Moment geholfen. Außerdem hat mich der Canyon so in seinem Bann gezogen, dass ich meine Angst teilweise vergessen habe . Dieses Jahr waren wir in den Carlsbad Cavern. Ich würde nicht freiwillig in so eine Höhle gehen, aber Dieter zu liebe habe ich mich dann dazu gezwungen. Die Höhle hat mich nicht so fasziniert, sodass meine Klaustrophobie mich dann doch manchmal zur "Schnappatmung" gebracht hat.

LG
Birgit

man-of-aran
24.06.13, 20:11
Donnerstag, 24. Juli: Disneyland

Heute ist Disneyland angesagt. Und da die Büro-Dame vom RV Park dies gestern abend erfuhr, hatte sie mir auch gerade 4 Shuttle-Tickets à $ 3.-- verkauft - die kriege man nicht im Shuttle, nur bei den Hotels etc. Wir warten also an der Bushaltestelle und das Shuttle kommt nicht und kommt nicht und kommt nicht, fast eine halbe Stunde. Hingegen kommt ein normaler Bus, dessen Driver wir nach dem Shuttle fragen, worauf er nur mit der Schulter zuckt. Dann zahl ich halt *zähneknirsch* diese Tickets auch noch, total $ 10.-- (glaube ich). Wir fahren ab, über die Kreuzung, über die Brücke, und danach kommt auch schon der Eingang... etwa 15 Minuten Fussmarsch, wenn's hoch kommt. Danke, Buschauffeur, für das süffisante Lächeln...

Aber egal. Wir sind ziemlich früh dran, kein Anstehen an der Kasse, und schon sind wir drin. In alter "Rust-Manier" sofort in die Bahn und in die hinterste Ecke des Parks gefahren, da hat es am wenigsten Leute.

Wir schauen uns zuerst Toontown an.

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Dort treffen wir Goofy. Der ist froh, dass sich so früh am morgen überhaupt jemand um ihn kümmert.

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Hallo Heimat!

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Im Tomorrowland besuchen wir die 3-D-Show "Honey, I Shrunk the Audience" (welche wirklich witzig ist, inklusive Sprühnebel als der Hund niesen muss - wääääh) und als Thrill den Space Mountain.

Das Eingangstor zum Fantasyland:

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Danach kommen wir ins Adventureland, und da ist irgendwas im Gange:

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Irgend ein Schurke wird gejagt:

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Dr. Jones in Action. Super-Job, der muss sich am Morgen jeweils nicht rasieren wie ich!

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Übrigens machen wir (Dominik und ich) am Nachmittag irgendwann noch den Indiana Jones Adventure Ride, was die Bahnen anbetrifft die zweite grosse Attraktion hier. Wir haben Glück, der Ride war eine Zeit lang gesperrt, und gerade als wieder geöffnet wird, sind wir in der Nähe und haben nur 20 Minuten Wartezeit. Sonst sind die Wartezeiten mit ca. 75 Minuten angeschrieben...

Die rasante Jungle Cruise gefällt uns so gut, dass wir Anita (die die richtigen Rides nicht mitmacht) mitschleppen und sie ein zweites Mal machen.

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Tarzans Baumhaus haben wir auch erklettert:

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Dies hier ist das Titelblatt Fotobuch 4. Woche geworden. Die Rundfahrt machen wir allerdings nicht auf der "Mark Twain", sondern auf dem Segelschiff "Columbia".

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Irgendwann am morgen hat uns ein Angestellter angequatscht und mitgeteilt, dass wir glückliche Gewinner von reservierten Sitzen bei der Show "Billy Hill and The Hillbillies" seien. Ist das nicht phantastisch? Nein, im Ernst, die Show war wirklich cool, so eine Mischung zwischen Comedy und Country-Session.

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Der "Chef" der Band (Billy mit seinen Brüdern Billy, Billy und Billy) hat's uns besonders angetan.

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Hier drin findet die Show übrigens statt:

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Die "Parade" lassen wir uns natürlich nicht entgehen, das gehört doch dazu:

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Alles in allem: uns hat Disneyland gefallen. Was die Rides betrifft, finden wir Rust eher spektakulärer. Disneyland hat aber den gewissen Charme der alten Dame und des Originals. Die Wartezeiten zu den Attraktionen sind mit Ausnahme der spektakulärsten Rides (mit einer Stunde und mehr) sehr moderat. Und natürlich, mit $ 66.-- ist Disneyland (Entschuldigung!) sau-teuer. Aber wir finden, man muss es einmal gesehen haben, und haben den Besuch nicht bereut. Vielleicht ist California Adventure ein bisschen mehr auf Action getrimmt. Ich weiss es nicht.

Jedenfalls - so um halb sieben gehen wir zurück zum RV, dann folgt

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und ein Sandwich, und wir beschliessen den Abend wiederum mit einem

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Gute Nacht!

man-of-aran
24.06.13, 20:14
Wir haben noch immer nicht genug von den vielen Bus-Touren und nehmen den

Freitag, 25. Juli

mit Gray-Line unter die Räder. Die "geschäftstüchtige" bezeichnete Campground-Büro-Dame hat uns nämlich vorgestern abend noch 4 Tickets für eine Fahrt zu den Universal Studios mit anschliessendem Ausflüglein an den Hollywood Boulevard verkauft. Natürlich auf mein Betreiben hin, ich wollte nicht mit unserem RV zweimal quer durch LA heizen.

Um 08.15 Uhr werden wir beim RV-Park abgeholt, doch offenbar ist es nur ein Shuttle, welches hier Leute aufsammelt, denn wir kurven kreuz und quer durch die Gegend und laden hier vier, dort zwei, und hier wieder 6 Nasen auf. Schliesslich gelangen wir zum Sammelpunkt der Grey-Line, wo eine ganz gewaltige Schlange vor dem Office ansteht, um die Tickets zu kaufen und in wiederum andere Busse verteilt zu werden. Es geht zwar ganz flott voran - trotzdem, mich gurkts an. Und die Busse sind gar nicht gut angeschrieben, wo anstehen? Ich frage mal einen kleinen Bus-Chauffeur, einen Danny-De-Vito-Verschnitt, und dieser klebt mir einen Gray-Line-Kleber auf die Brust und meint "you have won a price - you can come with me!".

Dass dies der Wahrheit entspricht, merken wir, als wir uns um 10.00 endlich endlich auf den Weg machen. Danny de Vito ist heute inkognito und nennt sich Ednan. Und Ednan macht die Fahrt zu einer Riesen-Show. Rückwärts fährt er nur, wenn der ganze Bus "biip-biip-biip" intoniert, und Bus-Nummer, Name und Abfahrtszeit werden im Chor so lange eingeübt, bis der hinterste und letzte Passagier alles auswendig können. Ihr könnt meine Family mal fragen - die können's heute 17.11.08 noch! "fiftyseven-seventyfive - ednan - seven o'clock"

Danny ääh Ednan erklärt und dann, wie wir uns in den Universal Studios am besten bewegen, um möglichst viel zu sehen und ohne die ganz langen Wartezeiten auskommen zu können. "You first go to the lower level - two rides, two shows".

Und auch einen Blick auf das Hollywood-Sign liegt noch drin:

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Irgendwann so um 11.00 gelangen wir schliesslich auf das Universal-Areal. Selbstverständlich folgen wir den Anweisungen. Deshalb kommen wir zuerst an Apollo 13 vorbei.

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Von den Rolltreppen zum "Lower Level" aus hat man einen guten Blick auf das Areal, wo es kürzlich gebrannt hat und wo man jetzt am Wiederaufbau ist.

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Auf den Jurassic-Park-Ride nehmen wir Anita noch mit, doch nun ist sie nass und was das jeweils für eine Stimmung gibt, kennen wir von Rust zur Genüge. Nach einigem Fönen können wir dann aber die Backdraft-Show und die Special-Effect-Show geniessen. Den zweiten Ride "Mummy", lassen wir aus - das Thema ist nicht so unser Ding. Viel lieber lunchen wir chinesisch und begeben uns dann auf den Upper Level.

Am besten bleibt uns die Studio-Rundtour in Erinnerung. Diese findet mit einer Art "Züglein" statt. Hier werden einige Special Effects geboten, wie durch die Lüfte fliegende Autos, ein See, der sich teilt, ein Sturzbach, der auf einen zukommt, oder das Erdbeben, welches sehr realistisch scheint (also nicht ich habe hier gezittert, sondern der Boden!):

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My favorite: Das Bates-Motel aus Psycho (Mutter im Schaukelstuhl hatte allerdings wohl gerade Pause).

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Beeindruckend realistisch: Krieg der Welten

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Nach der ca. 45-minütigen Tour gehe ich mit Dominik auf den Simpsons-Ride (Ansteh-Zeit ca. 45 Minuten, aber wirklich cool) und wir schauen uns die Shrek-4-D-Show und die Terminator-Show an.

Auch der Buchladen aus Notting Hill wird geknpist, und dieses Auto da stammt doch von "Blues Brothers", oder?

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Kurz vor sieben war's das dann wieder von den

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Wir fanden den Besuch hier abwechslungsreich und lustig. Das Gedränge war zeitweise schon recht gross. Doch ausgeartet ist es nie, und verpasst haben wir eigentlich nur Waterworld (leider, denn die muss toll gewesen sein).

So ungefähr um 20.00 Uhr sind wir durch dichten Verkehr am Hollywood Boulevard angelangt. Danny-Ednan hat hier einen Deal mit einen Souvenir-Shop, denn genau davor können wir parken und jeder erhält einen Rabatt-Bon (den wir aber nicht einlösen, denn man kriegt ein Geschenk, wenn man was kauft, und es hat wirklich nur Ramsch...).

Dafür kurven wir den Boulevard rauf und runter und machen einen Haufen Photos, von denen ich hier nur das Prominenteste reinstelle:

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Es ist irgendwie witzig, den Walk of Fame entlang zu flanieren und zu überlegen, in welchem Film die jeweiligen Schauspieler mitgespielt haben. Fast haben wir's schon aufgegeben, als wir noch unseren "Schweizer" Arthur Cohn entdecken - also nur sein Stern, natürlich.

Dominik meint, kein Wunder sei der da grün im Gesicht, wenn sich seine Schwester davorstelle...:

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Zu guter Letzt schauen wir vor Mann's Chinese Theatre

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10560


noch die Fuss- und Handabdrücke an.

http://www.reisedurchamerika.net/attachment.php?attachmentid=10561

Leider ists bei der Rückfahrt nach Anaheim wirklich schon ziemlich dunkel, deshalb gibt's auch keine Photos mehr vom Sunset Boulevard, Rodeo Drive und der Beverly Hills-Gegend, die wir aus den Busfenstern hinaus bestaunen können.

Danny-Ednan hat wirklich seine Freude an uns, als er hört, dass wir aus der Schweiz kommen, wo er vor ca. 25 Jahren einmal gewesen sei. Deshalb will er uns auch gar nicht mehr absetzen und schmeisst zuerst sämtliche anderen Leute bei deren Hotels raus, bevor wir dann um ca. halb elf endlich zurück sind. Feuerwerk somit vorbei, aber macht ja nix, wir hatten ja schon zwei!

Tagespensum nochmals:0 Meilen, aber die Erkenntnis, dass die Universal Studios wirklich sehenswert sind!

andi-68
25.06.13, 07:44
Tagespensum nochmals:0 Meilen, aber die Erkenntnis, dass die Universal Studios wirklich sehenswert sind!

Das ist auch meine Meinung zu den Studios. :daumenhoch: Ein Part in LA der einfach dazugehört. Disneyland würde mich noch mehr reizen, da bekomme ich aber meine bessere Hälfte nicht rein. Für Deine Teenies war das bestimmt ein Highlight.:Ablaus:

Freu mich auf die Weiterreise.

didiz58
25.06.13, 08:24
Da ist sie! Die SR-71, einst das schnellste Flugzeug der Welt, mein Bubentraum, das einzige Modell, welches ich mit meinen zwei linken Händen je vernünftig zusammengebastelt habe.




Ach Ruedi,

einmal die SR-71 zu sehen, war auch schon immer mein Traum, nachdem ich sie während meiner Soldatenzeit stets am Radar verfolgt und identifiziert hatte. Im Flug sehen konntest du sie ja nicht (immerhin betrug die Flughöhe 60.000 ft bei einer Geschwindigkeit vom Mach 3), aber hören...

In New York hatten wir es nicht geschafft (dort steht sie auf dem Flugzeugträger Intrepid).

Endlich gesehen haben wir sie dann im Pima Air & Space Museum in Tucson, (leider) in der Halle aufgehängt, so dass man sie quasi nur von unten sehen konnte.

Ist schon ein Wahnsinns-Geschoss, gell?

Chris
25.06.13, 09:28
einmal die SR-71 zu sehen, war auch schon immer mein Traum, ...

oh Mann, da habt ihr was verpasst, ... hier war letzten Samstag noch einer von den alten Haudegen, der die SR-71 geflogen hat und ein bischen aus dem Naehkaestchen geplaudert hatte ...

Ist jetzt glaub ich bald 14 Jahre her, dass die letzte davon geflogen ist ... war einfach zu teuer das Ding ...

Falko
25.06.13, 21:00
In New York hatten wir es nicht geschafft (dort steht sie auf dem Flugzeugträger Intrepid).

Endlich gesehen haben wir sie dann im Pima Air & Space Museum in Tucson, (leider) in der Halle aufgehängt, so dass man sie quasi nur von unten sehen konnte.

Ich bin von der Maschine auch absolut fasziniert.
2009 stand die SR-71 im Pima Air & Space in der Halle auf dem Boden. Man konnte auch recht gut ran.

http://www.golembieski.de/RdA/USA%202009Tucsan_0001.jpg

http://www.golembieski.de/RdA/USA%202009Tucsan_0002.jpg

Auf dem Flugzeugträger Intrepid in NY habe ich sie 1998 auf dem Flugdeck fotografiert.
Zu der Zeit hatte man noch einen Film in der Kamera. :smilie_blinker:
Mal sehen, ob ich das Foto evtl. einscannen kann.


oh Mann, da habt ihr was verpasst, ... hier war letzten Samstag noch einer von den alten Haudegen, der die SR-71 geflogen hat und ein bischen aus dem Naehkaestchen geplaudert hatte ...

Hi Chris,

als wir 2009 im Pima Air and Space waren, haben wir auch einige Veteranen getroffen.
Die konnten absolut nicht nachvollziehen, wie man das Gelände nach 3 Stunden schon wieder verlassen kann.
Leider hatten wir wenig Zeit - aber die Geschichten sind schon klasse.

man-of-aran
25.06.13, 21:51
Hammer, Ihr drei! Bin ich also nicht der einzige "Freak". Da wird meine Anita aber staunen...
Mir hat ein Freund ein Buch eines Piloten mitgebracht, schon ganz zerlesen, aber handsigniert. Es gehört seinem besten Kollegen, der in den USA wohnt. Ich war dann einige Stunden nicht ansprechbar...

Vorfreude
25.06.13, 22:51
Männer .... :smilie_denk_17:


:smilie_frech_124:

man-of-aran
25.06.13, 23:16
Am Samstag, 26. Juli 2008 (Anaheim - Carpinteria State Beach)

fahren wir Richtung Norden, zuerst auf der I-5, und dann auf der I-10 nach Santa Monica. Der Samstagmorgen-Verkehr ist sehr angenehm, man kommt wunderbar durch. Trotzdem habe ich in Santa Monica irgendwie die Abzweigung nach Venice Beach verpasst, und lande auf der "1" Richtung Norden. In Malibu fahren wir auf einen Parkplatz bei einem kleinen Einkaufs-Dörflein, wo wir ein Optikergeschäft sehen. Dominiks Brille hat nämlich einen Stift verloren, und der Optiker kramt die längste Zeit in seinen Schubladen, bis er den passenden Stift findet. Obwohl er weiss, dass er uns auch mit Super-Service nicht zu Stammkunden machen kann, ist der Service gratis, und wir bedanken uns artig.

Wenn wir da schon so schön parkiert haben, nützen wir das doch aus und gehen über die Strasse runter an die Beach, mit einem Cappucino in der Hand.

Wir setzen uns in der Nähe eines

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auf die Lauer und geniessen unseren Kaffee (wie so oft von Starbucks):

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Nach einiger Zeit machen sich Flavia und Anita auf den Weg, den Strand runter, auf der Suche nach Steinen und Muscheln. Ich halte am Strand also ein bisschen nach Pamela Ausschau.

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Dominik haben's eher die Surfer angetan. Es ist erstaunlich, in wie grosser Zahl diese auf "die perfekte Welle" warten.

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Und dann geht der Husarenritt oftmals los, viele sehen recht professionell aus!

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Wir lösen uns nach etwa anderthalb Stunden von der Szene, denn wir haben das Problem, noch keinen Campground reserviert zu haben. Dies wird am Weekend wohl nicht so einfach. Ich hatte vorgestern abend noch ein wenig im Internet gesucht, und auch telefoniert, aber nix gefunden. Also lautet unsere Taktik, von Campground zu Campground zu fahren und zu schauen...

Da dies aber nur mit vollem Magen gut kommen kann, gehen wir ausserhalb von Malibu in einen Supermarkt, welcher beim Parkplatz einen Grilleur hat. Dieser stellt ziemlich sensationelle Poulet- und Schweinefleisch-Streifen her, welche man als Sandwich so Kebab-mässig essen kann. Es schmeckt super (und bringt mal wieder richtig schön Cholesterin an Bord...)!

Um ca. viertel vor Drei erreichen wir mal den Carpinteria State Beach vor Santa Barbara. Beim Eingang erhalten wir den Bescheid, dass hier schon ewig alles ausverkauft sei, aber wir könnten auf einem Parkplatz stehen und die öffentlichen Duschen benutzen. Wir müssen einfach so ca. 18.00 nachzahlen kommen, falls wir über Nacht bleiben. Uns und vor allem die Kinder juckt der Strand, und wir beschliessen, dies so zu machen.

Also rein in die Badehose, wir schnappen uns die Campingstühle und ab an den Strand. Unsere Kinder sind relativ heikel bezüglich Wassertemperaturen. Mit dem Pazifik haben sie allerdings nicht die geringste Mühe.


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Der Strand ist einigermassen sauber, vor allem was die Überreste der Zivilisation betrifft. An den Strand gespültes Kraut hat's allerdings einiges, und daran hat es so kleine mit Flüssigkeit gefüllte "Ballone"; sieht irgendwie eklig aus, und ich passe auf, da nicht draufzustehen.

Es ist unglaublich, mit was für einer Ausdauer die Kids sich den Wellen stellen und das Bad geniessen!

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Genauso unglaublich, mit was für einer Eintracht die beiden planschen können, kein Streit, kein gar nix. Anita und ich sitzen am Strand und lesen uns die Augen wund. Zwischendurch spaziere ich mal wieder ins Wasser und frage die Kinder, ob sie noch keine Schwimmhäute zwischen den Fingern haben.

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Irgendwie habe ich's mit den Doppelgängern: Irgendwann kommt ein Dennis-Quaid-Verschnitt mit dem Fahrrad an und fragt, ob er am Tisch in unserer Nähe sein Bier trinken darf. Natürlich sind wir da nicht heikel, ich gehe zu ihm hin und es macht ihm sichtlich Spass, mit einem zu plaudern, der aus Switzerland kommt, was ja zu Germany gehöre... Aber egal, ich erfahre von ihm so einiges darüber, wie Otto Normalverbraucher ein Haus kauft und die Hypothek einige Male aufstockt, bis die ganze Sache platzt. Die US-Immobilienkrise von einem Direktbetroffenen zu erfahren, ist noch spannend.

So vergeht die Zeit im Flug, irgendwann ist sechs Uhr vorbei, die Kinder sind unter grösstem Widerstand aus dem Wasser gekommen und wir haben uns unter den - kalten - öffentlichen = Aussen-Duschen ein klein wenig abgeduscht. Nicht so ganz zufrieden mit dem Komfort unserer Situation begebe ich mich zum Pförtner, der mir sogleich einen Plan in die Hand drückt - es sei noch ein Platz freigeworden bei den Full Hook-Ups, aber ich solle mal nachschauen, ob wir dort überhaupt reinpassen.

Ich marschiere mal los und finde nach ca. zehn Minuten den freien Platz. Frei? Da steht ein Auto drauf... und es sitzt einer drin. Ich frage ihn also, ob denn der Stellplatz von ihm gemietet sei. Er steigt aus, meint "you are from Switzerland" und nein, er habe nur kurz hier parkiert, der Nachbar hier sei sein Kollege. Barry war vor kurzem zwei Wochen in Diepoldsau bei einem Freund und kennt daher das Schweizer Englisch...

Also hole ich unser RV mitsamt Familie, bezahle den Aufpreis, und als ich bei unserem Stellplatz ankomme, werde ich von 4 (in Worten: vier) Amis assistiert, das Fahrzeug perfekt auf den Stellplatz zu bringen. Anita hat nicht das geringste zu tun.

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Die Typen verwickeln mich sogleich in Gespräche, vor allem beglückwünschen sie uns zu unserem Platz, denn hier sei an Weekends im Sommer jeweils 6 Monate im Voraus ausgebucht. Ich komme zu nix, während die Familie das Nachtessen zubereitet. Während des Essens bringt uns Barry drei Hamburger vorbei und lädt mich noch zum Bier ein. Natürlich komme ich dieser Aufforderung gerne nach und lerne die ganze Familie inklusive Freunden kennen.

Ziemlich lang unterhalte ich mich mit einem arbeitslosen ex-Manager einer der grossen Immobilienfirmen hier in California, und auch hier ist das Thema natürlich vorgegeben - vor allem, wenn er mal mit einem Schweizer Bank-Angestellten sprechen kann. Es wird auch zünftig politisiert, man ist hier unter Mc Cain-Anhängern, ich habe eine schweren Stand. Trotzdem ist man nicht nachtragend, wir tauschen noch Visitenkarten aus. Leider Gottes, schon das zweite Mal (nach Lake Tahoe) hatten wir eine Super-Begegnung mit Ami's beim Campen und ich schiesse wieder keine Photos von und mit ihnen. Schade.

Irgendwann geht auch diese Plauderstunde zu Ende. Wir sind direkt am Strand, hören das Meer rauschen, ein beruhigendes Geräusch zum Einschlafen!

Tagespensum: 115 Meilen

man-of-aran
25.06.13, 23:21
Sonntag, 27. Juli: Carpinteria State Beach - Morro Bay

Langsam, aber sicher neigt sich unsere Rundreise nun wirklich dem Ende zu.

Wettermässig beginnt der Tag zwar warm, aber nicht wirklich sonnig. Doch Barry lässt es sich nicht nehmen, sich von uns zu verabschieden, und er will unbedingt Photos von uns schiessen - und wie gesagt, ich vergesse mal wieder, ihn auch mit drauf zu nehmen! Dabei hat er einen sehr berühmten Namen: Barry White.

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Unser erstes Ziel heisst Mission Santa Barbara. Doch was heisst hier Ziel... Anita glaubt, das schaffen wir locker auf Schleichwegen, und wir schleichen dann auch. Im Hinterland von Santa Barbara kurven wir durch enge Wohnstrassen, grasen die ganze Gegend ab, vollführen abenteuerliche Wendemanöver etc. (Anmerkung der Red.: Wir haben die Häuser wenigstens noch gesehen, bevor sie niedergebrannt sind...). Dies ist das erste, einzige und letzte Mal, wo ich froh gewesen wäre, einen Navi dabeigehabt zu haben. Doch auch Anita hat mal einen schwachen Morgen zugut, ich verzeihe Ihr das selbstverständlich.

Nach einer vollen Stunde haben wir die Mission dann doch noch gefunden. Man kann hier einen schönen Rundgang machen und auf einem Faltblatt nachlesen, wie es so war früher. Eine sehr informative Ausstellung.

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Es ist auch eine wirklich schöne Anlage. Leider können wir die Kirche nicht von innen besuchen, es ist Sonntag morgen und es findet ein Gottesdienst statt.

Als wir danach nach Santa Barbara rein fahren, finden wir keinen gescheiten Parkplatz und die Lust auf diese Stadt ist auch nicht allzugross, es ist immer noch bedeckt. So fahren wir weiter und auf der 101 und später landeseinwärts bis nach Solvang. Im Landesinneren hat sich die Bewölkung verflüchtigt, und wir setzen uns in eine traditionell italienische (logisch?) Gartenbeiz und essen was Feines. Die Lokalität lacht uns halt so an... und vermutlich liegt es an der Einstellung des Beizers, dass es uns hier so gut gefällt:

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Es hat jedoch auch richtige Uhren hier, denn als wir so schön am Essen sind, hören wir ein Big-Ben-Glockenspiel vom feinsten!

Der Spaziergang durch Solvang ist eine Entdeckungsreise:

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Dominik, unser angehender Schreinerlehrling und Praktiker der Familie, schaut sich die Konstruktion dieses Hauses kopfschüttelnd und skeptisch an und findet, das seien Spielzeughäuser...

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Dies hier ist ein typisch dänisches Haus; die ganze Siedlung wurde ja von dänischen Einwanderern errichtet und wird im selben Sinn und Geist gepflegt, auch wenn es sich natürlich mittlerweile in erster Linie um eine touristische Sache handelt.

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Wir schauen uns einen Uhren- und Spieldosen-Laden an, welcher noch diese Regale enthält:

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Um ca. 15.00 fahren wir nach einem feinen Soft-Ice weiter nördlich, auf dem Freeway 101 durch Santa Maria und bis nach Morro Bay, wo ich mir noch den Morro Rock von Nahem betrachte. Leider ist die Strasse, die zum Fels raus führt, für RV's verboten, und da wir mittlerweile bereits assimilierte Amis sind, kehren wir um und suchen unseren Campground auf.

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Schon richtig, wir haben uns heute nicht wirklich durch Aktivitäten hervorgetan! Doch morgen wird's besser, versprochen!

Tagespensum: 166 Meilen

man-of-aran
25.06.13, 23:29
Montag, 28. Juli: Morro Bay - Carmel-by-the-River

Der Tag beginnt kühl, als wir ca. um 9.00 Uhr abfahren, auf dem Highway No. 1 in Richtung Norden. Unser erstes Etappenziel: Hearst Castle - allerdings sind wir gar nicht so motiviert, und vor allem als wir beim Visitor Center eintreffen und rund um uns ist nur Nebel, vom "Castle" nix zu sehen - da beschliesse ich, mich mal mit Dominik im Visitor Center umzusehen. Die Prospekte etc. sind auch nicht wirklich der Reisser, und die gezeigten Trailer zeigen vor allem ein Hearst Castle in strahlendem Wetter, und das haben wir weiss Gott nicht - ich kaufe mir zwei Kaffee und zwei Croissants und gehe zurück zum Auto, wo sich Anita darüber freut.

Wir beschliessen, das Castle Castle sein zu lassen und fahren weiter. Beim Point Piedras Blancas stehen ziemlich viele Fahrzeuge auf einem Parkplatz und es hat Schaulustige - also fahren wir dort auch mal raus, und was sehen wir?

Zuerst mal etwas Romantisches:

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Weiss jemand, wie diese Viecher heissen? Squirrels? Ich bin leider nicht so der Tierlispezialist!

Doch die Hauptattraktion sind die See-Elephanten:

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Vereinzelt robbt mal einer an Land, aber die meisten liegen da und ruhen sich aus, werfen von Zeit zu Zeit Sand auf sich selbst oder geben einen seltsam gurgelnden Ton (Dominik meint, wie eine Kanalisation) von sich.

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Die Tiere sind "in der Mauser", das heisst sie wechseln ihre Felle, und das tun sie offenbar streng nach Geschlechtern getrennt. Gemäss Beschreibung müssten das hier nun die erwachsenen Männchen sein. Es ist sehr kurzweilig und faszinierend, den Tieren zuzuschauen.

Wer noch mehr See-Elephanten sehen will:

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Lange können wir uns nicht losreissen, doch als wir dann weiterfahren, werden wir mit dem schönsten Teil der Küste belohnt.

Zu Beginn ist es noch neblig und bedeckt, doch die zerklüftete Küste ist schön anzuschauen, und immer wieder stoppen wir, um Photos zu machen.

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Um die Mittagszeit erreichen wir das Restaurant "Nepenthe" kurz vor Big Sur. Die Aussicht hier ist schlicht atemberaubend, und wir beschliessen, hier etwas für unsere Mägen zu tun. Nun, ich bestelle "The famous Ambrosiaburger", doch was die anderen bestellen, weiss ich nicht mehr - die Aussicht lässt mich alles vergessen...

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Nach dem Essen geniessen wir noch ein wenig mehr die Aussicht, und können zwei dieser Prachtexemplare (wie gehabt - keine Ahnung wie die heissen) bewundern.

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Auf der Terrasse hat es eine Holzstatue von Phönix aus der Asche, und es ist ja eigentlich traurig, dass dies zur Umgebung hier passt.

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Ich habe die Kellnerin gefragt, wie es hier während der Feuer war, welche im Juni / Anfang Juli hier wüteten. Sie hat uns erzählt, dass die Feuersbrunst nicht über die Strasse auf die Küstenseite gelangt ist, dank dem grossen Einsatz der Feuerwehrleute, dass sie aber das Restaurant für 2 Wochen evakuieren mussten.

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Im Laufe der Fahrt sehen wir auch viele geschlossenen Seitenstrassen, State Parks und Campgrounds. Hier wird es noch einiges zu tun geben!

Doch bei der Weiterfahrt sammeln wir viele weitere faszinierende Impressionen von der Küste:

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Hier wohnen und ein Buch schreiben - the ultimate dream!!!!!!

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Um ca. 15.15 Uhr erreichen wir bereits Carmel. Etwa vor 2-3 Tagen habe ich hier einen Campground evaluiert, und als ich angerufen habe, meinte die Managerin, wir können einfach vobeikommen, es habe genügend Platz. Obwohl wir noch genug Zeit hätten, um den 17-Mile-Drive in Monterey zu fahren, beschliessen wir, uns zuerst den Campground anzusehen - denn genügend Platz auf einem CG in der Nähe der Küste, da stimmt doch was nicht.

Zuerst geht's etwa zwei Meilen landeinwärts, dann über eine sehr schmale Brücke (wir haben auf beiden Seiten noch höchstens 10 cm Abstand der Räder von den erhöhten Seitenkanten, ich schwitze Blut), noch sehr steil eine Abfahrt runter und dann sind wir auf dem Carmel-by-the-River R.V. Park. Und was soll ich sagen? Wir küren den Campground zum so ca. zweitschönsten der ganzen Reise. Herzig angelegt, sauber, ruhig - und wohl nur halbleer, weil so "abgelegen"!

Kurz entschlossen bleiben wir gleich hier, denn wenn wir heute schon packen, haben wir morgen genügend Zeit für Monterey und danach einen gemütlichen Abend. Unter der Anleitung von Anita wird generalstabsmässig eingepackt.

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Als die Sache ca. 17.30 Uhr erledigt ist, starte ich ein letzes Mal einen Grillversuch. Wir haben noch Fleisch übrig und von der dämlichen Selbst-Entzünd-Holzkohle. Zusammen mit der im Office hier erworbenen Kohle schaffe ich es doch nochmals, eine vernünftige Glut zu produzieren, und so können wir den letzten USA-Grillabend in diesem Urlaub geniessen und mit unserer letzten Flasche Wein auf den Urlaub anstossen.

Was uns hier wirklich gefallen hat, sind die Restrooms:

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Kurz vor dem Eindunkeln fotografiere ich unseren Stellplatz, weil er so gemütlich ist...

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Und jetzt die Quizfrage: Wem fällt was auf? Auflösung folgt morgen!

Noch eine Mail- und Fussballforum-Einlage, und wir gehen relativ früh zu Bett.

Tagespensum: 126 Meilen

man-of-aran
26.06.13, 00:05
Keine Antworten auf die Quizfrage? Aber Auflösung folgt gleich:

Am Dienstag, 29. Juli 2008 (Carmel - Morgan Hill)

wollen wir unbedingt früh genug unterwegs sein, um um 10.00 Uhr am Monterey Bay Aquarium zu stehen. Als ich von der Toilette zurückkomme zum RV, bin ich offenbar schon wach genug, denn eben, ich sehe, was Ihr gestern abend schon entdeckt habt: Die automatische Markise auf der Slide-Out-Seite ist irgendwie nicht mehr so, wie sie eigentlich sollte. Einen gewaltigen Fluch ausstossend, klettere ich also aufs Dach und schaue mir die Bescherung an. Ich bin völlig überzeugt, mit unserem Fahrzeug nie irgend etwas touchiert zu haben.

Die obere Stange der Markise ist mit Nieten befestigt, und eine der Nieten fehlt, also ist die Stange "rausgeschlüpft". Ich kann mir das nur so erklären, dass es das Ding durch die Fahrt über dreieinhalbtausend Meilen gestern mal rausvibriert hat. Anders ist das Ganze nicht zu erklären. Also versuche ich mal, die Stange wieder in das passende Loch zu stossen. Doch da die Stange sechseckig ist und das Loch auch, geht das einfach nicht, es verkantet sich immer. Mit grosser Kraftanstrengung schaffe ich es beinahe - aber nicht ganz.

Von unten kommt der Ruf von Dominik, ob er mir helfen soll. Ich verneine und erkläre, es handle sich um eine reine Kraft-Angelegenheit, und Mäuse hat mein Sohn bisher noch weniger als ich... Ich würge, ziehe, klopfe, schnaufe. doch es klappt einfach nicht. Dominik klettert halt doch noch rauf, meint lapidar "zieh doch den Slide-Out rein, dann hast Du mehr Spielraum", und als das Anita macht, ist die Stange in 10 Sekunden an ihrem Ort plaziert... Soviel zu technischem Verständnis und Vererbung... also von mir hat er das bestimmt nicht!

Jedenfalls verkleben wir das Ding mit einer rechten Menge Klebeband, und dann kann's trotzdem noch losgehen. Ich hatte mir gedacht, dass in den Sommerferien kein Parkplatz mehr in der Nähe des Aquariums zu finden sei - um 9.15 Uhr sind wir aber die ersten... Der Parkplatz ist allerdings noch ca. 10 Gehminuten vom Aquarium weg, und wir hören so eigentümliche Geräusche. Die Familie beschliesst mit einer Gegenstimme, den Geräuschen nachzugehen, und was entdecken wir?

Einen ganzen Felsen voller Seelöwen, schnatternd und sich tummelnd!

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Irgendwie haben wirs mit der Romantik:

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Doch dann gehts rein ins Aquarium. Und was wir dort sehen, ist echt toll, solche exotischen Tiere habe ich noch nie gesehen.

Den Hai fotografiere ich bestimmt 20 Mal, und das ist das beste, was ich hinkriege, der Kerl ist einfach zu schnell:

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Die da kann immerhin nicht abhauen:

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Dem Octopus möchte ich definitiv nicht ohne Scheibe dazwischen begegnen!

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Die da kriegen bestimmt keinen Schönheitspreis:

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Der Horror für jeden wie ich unter Arachnophobie leidenden:

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Der Manta und die Flunder waren auch ziemlich schnell für meine Kamera:

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Die Vögel haben hingegen wunderbar posiert:

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Für mich persönlich sind die Quallen der Höhepunkt des Aquariums. Mit welcher Anmut sie sich durchs Wasser bewegen - ich könnte stundenlang zuschauen!

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Es hat mehrere Becken mit verschiedenen Arten, und ich kann mich kaum mehr losreissen!

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Nemo haben wir auch noch gefunden (oder einer seiner Kollegen, wie mich meine Kinder belehren):

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Und das da ist tatsächlich ein Tier (ein Seedrache), das sich wie Sea Weed tarnt:

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Zweieinhalb bis drei Stunden reine Besichtigungszeit muss mal schon rechnen - und da könnte man noch Tauchgänge machen, Filme anschauen etc., so könnte man einen ganzen Tag hier verbringen! Wir aber velassen dann das Aquarium, marschieren ein bisschen die Cannery Row entlang...

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... und genehmigen uns in einer Bar nochmals einen richtigen Hamburger. Wie so oft, sind diese in solchen Lokalen echt gut gemacht!

Danach gehts noch auf den 17-Mile-Drive. Beim Eingang bezahlen wir brav unsere $ 9.-- Eintrittsgebühr und dann fahren wir die Strecke ab, doch an allen 21 "Sehenswürdigkeiten" halten wir nicht, wir beschränken uns auf einige wenige.

Wir finden diese Strecke nun nicht so wahnsinnig faszinierend, immerhin dokumentieren wir unser Hier-sein mit einigen Photos, zum Beispiel vom Bird Rock...

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... und natürlich von DER Lone Cypress!

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Als, ein "must" ist für uns dieser 17-Mile-Drive nicht wirklich. Also gehts nun auf dem "1" und danach dem 101 rauf nach Morgan Hill, wo wir unseren letzten Campground reserviert haben. Dieser wurde uns von Road Bear empfohlen, es seien immer wieder Leute begeistert gewesen, welche am letzten Tag vor der Rückgabe dort übernachtet hatten.

Die Kinder sind mal wieder geschafft, und wir bald auch!

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Da ich per e-mail reserviert habe, folgen wir der auf dem Bestätigungsmail aufgeführten Wegbeschreibung, welche uns dermassen im "Kakao" rumführt (sorry, Schweizer Ausdruck), dass wir uns echt aufregen. Worauf wir uns zuletzt den Prospekt schnappen, die entsprechende Beschreibung führt uns dann nämlich innert 10 Minuten ans Ziel.

Aber der Campground selber ist echt nicht zuviel versprochen! Auf unseren Stellplatz werden wir von einem herrlichen in breitestem Texanisch plaudernden Cowboy-für-alles mit dem Golfwagen gelotst... 1 A - super-gepflegte Anlage, viel Platz, ein grosser Pool, erstklassige sanitäre Anlagen, wir sind hier wirklich sehr zufrieden. Unser Nachbar will wissen, woher wir sind - er ist ein AKW-Inspektor und kennt die Schweiz bestens...

Wir nützen den Pool und geniessen dann den Abend, die Reste müssen weg (Hot Dogs, Chips, zwei Biere für mich und dies und das...),

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das RV ist rasch noch geputzt und dann geht auch schon die Sonne unter, das letzte Mal auf US-Boden, ich schleiche mich weg vom RV, mit dem Bier in der Hand, stehe ganz alleine und schaue dem Sonnenuntergang zu und es bricht mir schier das Herz... Ich nehme an, das kennt Ihr alle! Irgendwann gesellt sich dann mein Schätzli zu mir und streichelt mir tröstend über den Rücken... ein Moment, den man nie mehr vergisst.

Tagespensum: 98 Meilen (inklusive der dämlichen Rumkuverei...)

So, nun fehlen noch die Fahrt zu Road Bear, die RV-Abgabe und der Heimflug sowie das Fazit...

man-of-aran
26.06.13, 00:07
Mittwoch, 30. Juli und Donnerstag, 31. Juli

Aufstehen ist bereits um 06.30, denn wir möchten um 08.00 abfahren in Richtung Hayward, um schön gemütlich das RV abgeben zu können und noch das eine oder andere erklären zu können... (Markise lässt grüssen, und dann ist da noch die Wasserpumpe...).

Pünktlich um 08.00 Uhr sind wir unterwegs in Richtung Norden, und es geht schön flott voran, alles kein Problem, bei 60 MpH die Cruise Control rein - und bald schon ist San Jose erreicht, es hat noch ziemlichen Morgen-Arbeitsverkehr dort vorne, ziiiemlichen, VERDAMMT, DIE STEHEN JA!!! Ich betätige die Bremse erst sachte, dann fester, und ich merke, dass es nur noch reicht, wenn ich wirklich auf die Klötze stehe! Und *klirrrr, schepper, quietsch* während ich den RV noch genug früh zum Stehen bringe, befreien sich einige Frühstücks-Schalen aus ihrem dunklen Gefängnis sprich Küchenschrank, und fliegen auf den Boden. Na, genau das haben wir jetzt noch gebraucht.

Grosse Diskussion im RV, hätte man das früher sehen müssen? Dominik ist entsetzt, da ist was zu Bruch gegangen. Wir in der Fahrerkabine vorne sind eher froh, dass kein Blech zu Schaden kam.

Die Scherben werden erst mal gesichert (eine Schale in mehreren Einzelteilen), doch irgendwas dürfte noch unter den Slide-Out gerutscht sein von der Küche her. Das war uns vorher schon etwa dreimal passiert, nämlich immer wenn Anita die Spülmittel-Flasche auf der Kombination stehen liess wie zuhause... Dominik konnte jeweils mit einem Besenstiel die Flasche wieder rausholen.

Bald schon, d.h. ca. 09.00, treffen wir in Hayward ein, wo wir den Tank nochmals füllen und das Gas ebenfalls auffüllen. Gleichzeitig schafft es Dominik, eine der weiteren Schalen rauszuholen, doch bei der dritten gelingt es ihm einfach nicht. Ach, was solls. Wir tuckern die letzte Meile zu Road Bear und dann ist es geschafft.

Tagespensum: 39 Meilen

Uns wird ein deutscher Angestellter zugeteilt, dem erkläre und erzähle ich alles. Die Scherben sind kein Thema, auch das ganz am Anfang schon fehlende vierte Trinkglas nicht, kostet alles nichts. Die Markise schaut er sich mit grossen Augen an, doch als ich ihm meine Vermutung mitteile - auch kein Problem. Kratzer aus Steinschlag etc. werden gezählt, kein Thema. Und am Schluss entdeckt er noch eine Delle an der Leiter hinten am Fahrzeug - hä? Wo habe ich das wieder her? Jedenfalls, als ich die Schlussabrechnung kriege - nochmals kein Thema. Alles, was ich zahlen muss, sind die drei Stunden Generator-Gebrauch und etwas Benzin, weil ich unsorgfältig aufgetankt habe.

Wir sitzen auf dem Parkplatz rum, warten auf die Abfahrt des Shuttles, tauschen mit einer Berner Familie unsere Ferienerlebnisse aus und trinken Kaffee.

Der Rest ist schnell erzählt: 11.00 ca. Abfahrt zum Flughafen, 14.15 Abflug, keine Verspätung, alles klappt bestens - nur können wir im Flugzeug trotz Nackenstützen, Decken und Schlaf-Dragées schlicht nicht schlafen, pünktliche Ankunft um ca. 10.00 Uhr in Zürich, Gepäck geschnappt, auf den Bahnhof gehetzt, Beruhigungsanruf an die Eltern, dass wir gesund gelandet sind - und am letzten Umsteigeort steht schon mein Vater, zwar nicht abgemacht, aber ganz nett - um uns die Koffer nach Hause zu transportieren.

Wie Ihr merkt, fehlen vom letzten Tag die Photos ganz - es gab auch schlicht nix Spektakuläres mehr zu sehen.

* THE END *

man-of-aran
26.06.13, 00:08
Mein Fazit

Der Flug:
Trotz der technischen Probleme würde ich jederzeit wieder mit Belair fliegen, denn der Service ist gut, das Essen auch, die Leute sind freundlich und vor allem ist der Direktflug halt schon angenehm. Ich war vorher noch nie mehr als 8 Stunden oder so am Stück geflogen (Zürich - New York), und auch ein 11-Stunden-Flug ist zu verkraften. Aber, na ja, vor einer Reise nach Australien oder so habe ich schon einen ziemlichen Respekt!

Das Wohnmobil:
Wie erwähnt hatten wir vor 8 Jahren schon einmal eines, und zwar in Europa, für eine Reise nach Norwegen. Vom Komfort her sind wir mit unserem 27ft-RV von Road Bear sehr zufrieden gewesen. Die beiden Slide-Outs stellten für uns einen echten Gewinn dar. Raumeinteilung und Ausstattung fanden wir gut, die Dusche sogar luxuriös. Die Küche ist auch sehr benutzerfreundlich, mit Ausnahme des Toasters, welcher immer 2-3 Anläufe brauchte, bis er endlich toastete, und vor allem der ein zu kurzes Kabel hatte.
Lästig, aber nicht wirklich schlimm, waren die Alarms während des Kochens oder Toastens, die etwa zweimal pro Woche ertönten. Doch besser so, als wenn dann mal wirklich was ist und der Alarm funktioniert nicht...
Das ganze Handling mit Wasser, Strom und Dumping ist sehr einfach und gut gelöst, für mich keine Belastung. Dass die Wasserpumpe ihren Geist aufgab, war schlicht und einfach Pech. Ich habe schon das Gefühl, die ganzen sanitären Einrichtungen sind immer wieder mal ein Quell für Probleme, die rein mechanischen Sachen des Wohnmobils waren alle tipptopp i.O. Den Oelstand habe ich alle 2 Tage gemessen, ich musste nie etwas nachfüllen.

Wohnmobil oder Mietwagen?
Das Wohnmobil war definitiv die richtige Wahl. Wir haben auch schon Mietwagenrundreisen gemacht (Irland), und wir empfanden die Ein- und Auspackerei immer als lästig. Das entfällt mit dem Wohnmobil. Die Campgrounds hier in den USA sind herrlich, und die Strassen und Parkplätze meist so grosszügig, dass man mit dem Motorhome äusserst selten ein Problem hat. Wir jedenfalls fühlten uns auf den Campgrounds super, viel freier als wenn wir in Hotels und Motels geschlafen hätten - und für's Zelten sind wir schlicht zu bequem und zu alt.
Natürlich ist da noch die Kostenfrage. Wir haben 3'803 Meilen oder 6'085 Kilometer zurückgelegt und für $ 1'955 getankt, oder anders gesagt ca. 27 Liter pro 100 Kilometer verbraucht. Das ist natürlich ein ziemlicher Haufen Geld, aber wie gesagt, es war es uns wert. Für eine weitere Reise müsste man je nach Zielen dann aber nochmals überlegen (zum Beispiel sind das Death Valley, die CCR oder Teile des Canyonlands N.P. halt tabu).

Wetter:
Zwar manchmal etwas heiss , aber alles in allem: Danke, Petrus!

Reiseroute:
Kleine Optimierungen sind immer möglich, aber ich würde eigentlich nichts wirklich anders machen. Wir haben in diesen vier Wochen so viele Highlights gesehen, dass uns jetzt noch der Kopf raucht. Und das war auch unser Ziel. Wir haben die eine oder andere Destination noch aufgespart (Napa Valley für mich als Weinliebhaber, die Sequoias, Yosemite, Death Valley, San Diego, Joshua Tree, vielleicht auch die Rockies) und es gibt in den USA noch genügend andere Gegenden zu erforschen! Hätten wir noch mehr in die Reise gepackt, wäre es zum Stress geworden, hätten wir mehr ausgelassen, wäre es uns langweilig geworden. Das "Reisetempo" war für uns perfekt.

Irgendwann soll man mal zum Ende kommen.
Mir hat es gewaltig Spass gemacht, die Reise nochmals zu erleben beim Verfassen dieses Berichtes. An Euren Kommentaren hatte ich riesig den Plausch, Danke, Danke, Danke!!! Aber eben, der Südwesten / Westen der Staaten ist so unglaublich schön, beeindruckend und phantastisch und die Einheimischen haben mich dermassen positiv überrascht - ich frage mich, ob das überhaupt noch zu toppen ist...

Liebe Grüsse aus der Schweiz!
Ruedi

pietja
26.06.13, 00:32
Soviel zu technischem Verständnis und Vererbung... also von mir hat er das bestimmt nicht!

Doch, doch Ruedi, er hat Dein technisches Verständis, sonst wärst Du selber auf die Idee gekommen. Duck-und-weg


So jetzt sag ich aber ganz brav danke für's Mitnehmen. So Einiges weckte Erinnerungen (wie die einträchtig im Meer plantschenden Kinder:smilie_blinker:) und Neues wartet noch darauf von uns erkundet zu werden (Yellowstone NP).

Nochmals danke und gute Nacht.

Chris
26.06.13, 06:27
auch hier vielen Dank fuer den tollen RB. :daumenhoch:

andi-68
26.06.13, 13:42
Hey,
danke fürs mitnehmen.
Hat Spass gemacht mit Euch zu reise. Es ist auch eine schöne Einstimmung auf unsere Reise im September.
:daumenhoch:

robbelli
26.06.13, 16:04
Hi Ruedi,

wow, da hatte ich jetzt aber einiges nachzuholen...

Sehr positiv, dass ihr euch von den kleinen Unzulänglichkeiten nicht die Urlaubslaune verderben ließet!

Meilen habt ihr einige gerissen, puuh, das würde ich in dieser Zeit eher nicht schaffen (wollen). Aber für euch hat das Tempo und die Einteilung gepasst, so muss es sein!

Danke für den schönen und abwechslungsreichen Bericht mit tollen Bildern und einem Schreibstil, der mich immer wieder hat schmunzeln lassen. Solltest du irgendwann mal in einem dieser tollen Häuser an der Pazifikküste ein Buch schreiben... lass es mich wissen!

Kali
26.06.13, 19:14
Hallo Ruedi,
vielen Dank das du uns auf eure tolle Tour mitgenommen hast.
Leider hab ich die letzten beiden Tage erst grade gelesen sonst hätte ich bei deinem Quiz gewonnen, ist mir wirklich sofort aufgefallen.

didiz58
26.06.13, 20:41
dann geht auch schon die Sonne unter, das letzte Mal auf US-Boden, ich schleiche mich weg vom RV, mit dem Bier in der Hand, stehe ganz alleine und schaue dem Sonnenuntergang zu und es bricht mir schier das Herz...



Hallo Ruedi,

dieses Gefühl kenne ich auch......

Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein :Ablaus:.

Solltest du irgendwann mal in einem dieser tollen Häuser an der Pazifikküste ein Buch schreiben, dann lass es mich wissen, damit wir dich dann mal besuchen können :Ablaus:....

Ich habe leider auch erst jetzt deine letzten beiden Tage gelesen und die Frage hätte ich auch beantworten können (Kali, wir hätten uns den Preis teilen müssen :Lachen 01:).

LG
Birgit
und Dieter schließt sich an

Keilusa
26.06.13, 20:57
So, jetzt habe ich auch noch mal in einem Rutsch deinen tollen Bericht regelrecht aufgesogen!
Danke für deine Mühen den Bericht noch mal einzustellen und uns an eurer unvergesslichen Reise teilhaben zu lassen!:daumenhoch:
Ich freu mich auf mehr so tolle Berichte!
Grüßle Christiane

man-of-aran
26.06.13, 22:23
Jaja, Petra, Super-Spruch... jedenfalls habe ich's noch nicht zurückerhalten...

Chris - bitte, gern geschehen

Andi: na dann mal viel Spass! bin schon fast ein bisschen neidisch

Elli, Irland wäre auch ein schöner Ort, um Bücher zu schreiben... mal sehen... die Euromillions sind ja mal wieder weg...

Kali... Du hast das glaub ich vor 4 Jahren schon mal richtig erraten...

Birgit, Du wirst es erfahren!

Und Christiane... auch für Dich, gern geschehen. Ich fang dann mal den nächsten an, habe noch einige Photos auf der Festplatte

Rumba
26.06.13, 22:56
Hallo Ruedi....

ich bin auch gerne nochmal mitgereist....vorallem, weil wir uns dank diesem Bericht kennengelernt haben :Hugs:

Ich freue mich schon auf den Bericht von 2010 :Ablaus:..... da fahre ich nämlich auch gerne nochmal mit....

Ganz viele liebe Grüsse nach Seon
Monique

Kali
27.06.13, 19:25
Hallo Ruedi,

Kali... Du hast das glaub ich vor 4 Jahren schon mal richtig erraten...

und was hab ich damals gewonnen.:smilie_denk_14::pfeif:

man-of-aran
27.06.13, 20:24
Du durftest mich einmal zur Besichtigung Deines WoMo's einladen - hast Du jemals zuvor oder danach jemanden Promienteren im WoMo gehabt???
Willst Du einen Kleber "Ruedi was here"?

Kali
27.06.13, 20:45
Hallo Ruedi,

hast Du jemals zuvor oder danach jemanden Promienteren im WoMo gehabt???
du bewegst dich jetzt auf ganz ganz dünnem Eis.:pfeif:
Nur soviel : Andere Promienente dürfen darin sogar von meinem Rolinck trinken.:Lachen 01::smilie_frech_124:

man-of-aran
27.06.13, 20:53
Nur soviel : Andere Promienente dürfen darin sogar von meinem Rolinck trinken.:Lachen 01::smilie_frech_124:

Das tun wohl auch nur solche auf absteigendem Ast... bei uns heisst das "Cervelat-Prominenz" - das bedeutet, sie waren schon lange nicht mehr im TV und möchten nun bei RTLII "Survivor-Camp" mitmachen...

Vorfreude
28.06.13, 11:43
Lieber Ruedi,

auch von mir ganz ganz vielen Dank, dass ich nochmal Eure Reise verfolgen durfte. Ich finde es immer toll, bekanntes und in der eigenen Familie nachvollziehbares zu lesen. Das bringt mir doch das eine oder andere Mal ein Schmunzeln ins Gesicht :daumenhoch:

man-of-aran
28.06.13, 21:10
Gern geschehen, Steffi. Geht mir übrigens bei Euren WoMo-Reisen genau gleich.

man-of-aran
28.06.13, 23:48
Das tun wohl auch nur solche auf absteigendem Ast... bei uns heisst das "Cervelat-Prominenz" - das bedeutet, sie waren schon lange nicht mehr im TV und möchten nun bei RTLII "Survivor-Camp" mitmachen...Kali... bitte nicht böse sein... keine Antwort mehr??? Das war nur ein Witz...

Kali
29.06.13, 12:57
Hallo Ruedi,

bitte nicht böse sein
nein um Gottes Willen.:peace1:
Ich wollte nur nicht weiter OT sein , bei deinem schönen RB.

Anm. der Redaktion: (OT=off Topic RB= Reisebericht):smilie_frech_124: