HANS
26.02.16, 11:50
Hallo Freunde des Forums !
Nach der letzten Reisesaison erhielt ich drei Rückmeldungen von geplanten Touren. Sie schrieben mir, dass alles soweit in Ordnung war. Was auffallend war, es wurden vor allem im Death Valley und noch mehr auf den Zufahrtstraßen zum Valley of Fire verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Schon für 15 Mls. über dem Limit musste einer auf der Zufahrt zum Valley of Fire, Abfahrt # 75 von der I 15, 120 $ zahlen.
Manche kennen das, man sieht weit und breit kein Fahrzeug und plötzlich buchstäblich aus dem Nichts ist ein Sheriff hinter deinem Fahrzeug.
Aus diesem Anlass poste ich mal wieder den Beitrag, den ich vor Jahren im AF gepostet habe.
Er ist nach wie vor hochaktuell und ich hoffe, damit einigen Newbies vor unvorhersehbaren Kosten zu bewahren.
Sheriffs, Tempolimits, Tagesetappen.
Hallo an alle USA Newbies !
Wenn ich so die letzten Anfragen im Forum über geplante Touren lese, dann läßt es mir keine Ruhe, hier mal darüber aufzuklären wie es da drüben mit den Tempolimits so läuft und zwar in jeglicher Hinsicht.
Obwohl es jeder weiß, nochmals zur Erinnerung; das da, was auf den Karten und Routenplaner als Autobahn in unserem Sinne zu erkennen ist, also Interstate und Stateroads haben Limits 65 Meilen/100kmh, in wenigen Ausnahmen auch mal 70
oder 75Mls. Gute Hwys 65Mls , ansonsten Hwys 45/35 Mls., in Ortschaften jeweils nach Laune des obersten Sheriffs 35/25/15 Mls.
Und hier sind wir jetzt beim Wesentlichen. Die Sheriffs. Grundsätzlich sind das faire Ordnungshüter, die keine Jagd auf Temposünder machen. Die achten dort drüben einfach mehr auf den Verkehr, weil sie nicht so überlastet sind wie die
Polizisten bei uns und was noch wesentlich gravierender ist, sie sind total anders im Aufbau organisiert.
Der oberste Polizeichef eines County ( Landkreis ) wird von den Bürgern des County gewählt, so wie bei uns der Bürgermeister. Dieser gewählte Sheriff stellt dann nach seinem Denken seine Hilfssheriffs ein, das kann,
wie schon in Filmen übertrieben gesehen, die gesamte Verwandtschaft sein, von den Söhnen über Neffen, Nichten, Brüder usw. . Deshalb hat ein Verkehrs- oder auch anderer Sünder im Falle des Falles absolut keine Chance. Wo will er sich beschweren? Beim Obersheriff ja, aber der wird immer zu seinen Leuten halten, denn er hat sie ja eingestellt.
Der Sheriff im Nachbarkreis hat in anderen County absolut nichts zu sagen, er hat ja auch genügend mit seinem County zu
tun, um seine Wiederwahl zu sichern. Sollte also von uns Touristen mal einer von einem Sheriff gestoppt werden, so läuft das so ab.
Das Sheriffauto fährt dann mit voller Festbeleuchtung hinter dir, überholt nicht, die Scheinwerfer wechseln automatisch mit auf und abblenden, zusammen mit dem Blaurotlicht die reinste Lichtorgel. Sieht man das hinter sich, sofort rechts ran, Motor aus, Scheibe runter und beide Hände sichtbar aufs Lenkrad.
Der Sheriff nähert sich von hinten. Es hilft absolut gar nichts, weder freundliches Lächeln, noch zerknirscht sein und noch weniger, irgend etwas zu sagen. Er wird deine Driverlicens und den Mietvertrag fürs Auto, also carpapers, verlangen. Danach geht er ohne weitere Aussage zu seinem Auto und überprüft sämtliche Daten. Wenn im Computer keine Eintragung über dich zu finden ist, dann stellt er dir je nach Lust und Laune seinen Strafzettel aus, z.B. 20Mls zu schnell 120$.
Beim Überreichen des Strafzettels erklärt er dir dann ganz kurz dein Vergehen und du nimmst stillschweigend den Strafzettel entgegen, wenn du rumnölst, kann es sein, dass er dir zur Belohnung einen neuen Strafzettel ausstellt, natürlich um einiges höher, als der erste. Also Mund halten, beschimpfen kannst du dich oder ihn hinterher selbst so laut wie du willst.
Wenn man sich schön brav an die Tempolimits hält, ist es so gut wie sicher, dass du auf deiner ganzen Tour nicht einen Sheriff siehst. Und denkt daran, deren Autos sind Hightec ausgerüstet, die haben die Messgeräte im Kühlergrill eingebaut, die messen dein Tempo, wenn sie versteckt hinter einer Hauswand stehen und was mich 1996 fast aus den Latschen
kippen ließ, fahrend im Gegenverkehr. Damals hatte ich einen Riesendusel, denn der Sheriff war kulant. Es gab eine schriftliche Verwarnung, ohne zu zahlen und er erklärte mir, daß diese Verwarnung in einem Zentralcomputer für ganz USA !!!!!!!!!! gespeichert wird und wenn ich wieder gestoppt werde, dann wissen die gleich Bescheid, auch von einem County, das 2000km weit weg ist. Also bleibt uns nur eines. Haltet auf jeden Fall die Tempolimits ein, wenn ihr euch vor unliebsamen Überraschungen schützen wollt.
Und da sich da drüben eigentlich alle an die Limits halten, ist das Auto fahren so easy und nervenschonend. Es gibt kein drängeln und wenn auf normalen Straßen mal tatsächlich einer hinten dran hängt, dann läßt man den einfach vorbei.
Ein weiterer Vorteil der Limits, auf mehrspurigen Fahrbahnen ist das absolute Rechtsfahrgebot wie bei uns nicht zwingend vorgeschrieben.
Schon bei zwei Spuren in einer Richtung kann es vorkommen, daß einer langsam auf der linken Spur kriecht, was soll’s, man darf rechts überholen. In den Großstädten mit 5 und mehr Spuren, kann man sich zum Beispiel die dritte Spur aus-
suchen und auf der zig Meilen fahren, keinen störts, man wird links wie rechts überholt, wo halt gerade frei ist.
Jetzt komme ich zu dem Punkt, wo sich unser Newbie O darüber wundert, warum ihr Routenplaner für eine Strecke von 400km 8 Stunden Fahrzeit errechnet.
Auf Highways im Landesinneren sind die Limits mit 55/65 Mls. hoch, so dass man einen Schnitt von 90kmh fahren kann und auf Interstates bequem über 100 kmh. Ausnahmen wie zum Beispiel auf der 12 von Torrey zum Bryce oder 89 old Oak Creek Canyon wird es immer wieder geben.
Jetzt kommt drüben noch eine Eigenheit dazu, hauptsächlich auf der 1 entlang der Küste.
Bei uns wurde einstmals eine Ortschaft rund um die Kirche samt der gegenüberliegenden Dorfkneipe gebaut. Drüben wird eine Ortschaft entlang der Hauptstraße gebaut, was dazu führt, daß eine Ansiedlung, die auf den Routenplanern und Karten nur als winziger Punkt erscheint, in Wirklichkeit sich 3 oder 4 Meilen entlang der Hauptstraße zieht. So gerechnet wird aus
einer Entfernung von 10 Meilen auf der Karte eine tatsächliche freie Strecke von nur 6 Meilen, die du entlang der Küste mit 35 oder 45 befahren darfst und 4 Meilen nur mit 15 oder 25 . So gesehen sind 8 Stunden für 400km noch verdammt schnell.
Außerdem, in meinem McNally Street Atlas ist die Strecke L.A.- San Louis Obispo auf dem schnellsten Weg mit 190 Meilen und einer Fahrzeit 4.05 angegeben und da ist die 1 gar nicht mit drin, nur die 101.
Also, ihr Newbies, die zum ersten mal rüber gehen, geht in euch und verkürzt eure träumerischen Tageskilometer, geht in euch und streicht einfach was vom erträumten Tourenplan. In 14 Tagen kann selbst das Dreieck L.A. – Las Vegas – SFO - L.A. zuviel werden. Da sollte man sich tatsächlich nur mal auf die Städte konzentrieren, denn ohne Nebenstrecken bist du da rucki zucki auf 2000km.
Grüßle HANS
Nach der letzten Reisesaison erhielt ich drei Rückmeldungen von geplanten Touren. Sie schrieben mir, dass alles soweit in Ordnung war. Was auffallend war, es wurden vor allem im Death Valley und noch mehr auf den Zufahrtstraßen zum Valley of Fire verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Schon für 15 Mls. über dem Limit musste einer auf der Zufahrt zum Valley of Fire, Abfahrt # 75 von der I 15, 120 $ zahlen.
Manche kennen das, man sieht weit und breit kein Fahrzeug und plötzlich buchstäblich aus dem Nichts ist ein Sheriff hinter deinem Fahrzeug.
Aus diesem Anlass poste ich mal wieder den Beitrag, den ich vor Jahren im AF gepostet habe.
Er ist nach wie vor hochaktuell und ich hoffe, damit einigen Newbies vor unvorhersehbaren Kosten zu bewahren.
Sheriffs, Tempolimits, Tagesetappen.
Hallo an alle USA Newbies !
Wenn ich so die letzten Anfragen im Forum über geplante Touren lese, dann läßt es mir keine Ruhe, hier mal darüber aufzuklären wie es da drüben mit den Tempolimits so läuft und zwar in jeglicher Hinsicht.
Obwohl es jeder weiß, nochmals zur Erinnerung; das da, was auf den Karten und Routenplaner als Autobahn in unserem Sinne zu erkennen ist, also Interstate und Stateroads haben Limits 65 Meilen/100kmh, in wenigen Ausnahmen auch mal 70
oder 75Mls. Gute Hwys 65Mls , ansonsten Hwys 45/35 Mls., in Ortschaften jeweils nach Laune des obersten Sheriffs 35/25/15 Mls.
Und hier sind wir jetzt beim Wesentlichen. Die Sheriffs. Grundsätzlich sind das faire Ordnungshüter, die keine Jagd auf Temposünder machen. Die achten dort drüben einfach mehr auf den Verkehr, weil sie nicht so überlastet sind wie die
Polizisten bei uns und was noch wesentlich gravierender ist, sie sind total anders im Aufbau organisiert.
Der oberste Polizeichef eines County ( Landkreis ) wird von den Bürgern des County gewählt, so wie bei uns der Bürgermeister. Dieser gewählte Sheriff stellt dann nach seinem Denken seine Hilfssheriffs ein, das kann,
wie schon in Filmen übertrieben gesehen, die gesamte Verwandtschaft sein, von den Söhnen über Neffen, Nichten, Brüder usw. . Deshalb hat ein Verkehrs- oder auch anderer Sünder im Falle des Falles absolut keine Chance. Wo will er sich beschweren? Beim Obersheriff ja, aber der wird immer zu seinen Leuten halten, denn er hat sie ja eingestellt.
Der Sheriff im Nachbarkreis hat in anderen County absolut nichts zu sagen, er hat ja auch genügend mit seinem County zu
tun, um seine Wiederwahl zu sichern. Sollte also von uns Touristen mal einer von einem Sheriff gestoppt werden, so läuft das so ab.
Das Sheriffauto fährt dann mit voller Festbeleuchtung hinter dir, überholt nicht, die Scheinwerfer wechseln automatisch mit auf und abblenden, zusammen mit dem Blaurotlicht die reinste Lichtorgel. Sieht man das hinter sich, sofort rechts ran, Motor aus, Scheibe runter und beide Hände sichtbar aufs Lenkrad.
Der Sheriff nähert sich von hinten. Es hilft absolut gar nichts, weder freundliches Lächeln, noch zerknirscht sein und noch weniger, irgend etwas zu sagen. Er wird deine Driverlicens und den Mietvertrag fürs Auto, also carpapers, verlangen. Danach geht er ohne weitere Aussage zu seinem Auto und überprüft sämtliche Daten. Wenn im Computer keine Eintragung über dich zu finden ist, dann stellt er dir je nach Lust und Laune seinen Strafzettel aus, z.B. 20Mls zu schnell 120$.
Beim Überreichen des Strafzettels erklärt er dir dann ganz kurz dein Vergehen und du nimmst stillschweigend den Strafzettel entgegen, wenn du rumnölst, kann es sein, dass er dir zur Belohnung einen neuen Strafzettel ausstellt, natürlich um einiges höher, als der erste. Also Mund halten, beschimpfen kannst du dich oder ihn hinterher selbst so laut wie du willst.
Wenn man sich schön brav an die Tempolimits hält, ist es so gut wie sicher, dass du auf deiner ganzen Tour nicht einen Sheriff siehst. Und denkt daran, deren Autos sind Hightec ausgerüstet, die haben die Messgeräte im Kühlergrill eingebaut, die messen dein Tempo, wenn sie versteckt hinter einer Hauswand stehen und was mich 1996 fast aus den Latschen
kippen ließ, fahrend im Gegenverkehr. Damals hatte ich einen Riesendusel, denn der Sheriff war kulant. Es gab eine schriftliche Verwarnung, ohne zu zahlen und er erklärte mir, daß diese Verwarnung in einem Zentralcomputer für ganz USA !!!!!!!!!! gespeichert wird und wenn ich wieder gestoppt werde, dann wissen die gleich Bescheid, auch von einem County, das 2000km weit weg ist. Also bleibt uns nur eines. Haltet auf jeden Fall die Tempolimits ein, wenn ihr euch vor unliebsamen Überraschungen schützen wollt.
Und da sich da drüben eigentlich alle an die Limits halten, ist das Auto fahren so easy und nervenschonend. Es gibt kein drängeln und wenn auf normalen Straßen mal tatsächlich einer hinten dran hängt, dann läßt man den einfach vorbei.
Ein weiterer Vorteil der Limits, auf mehrspurigen Fahrbahnen ist das absolute Rechtsfahrgebot wie bei uns nicht zwingend vorgeschrieben.
Schon bei zwei Spuren in einer Richtung kann es vorkommen, daß einer langsam auf der linken Spur kriecht, was soll’s, man darf rechts überholen. In den Großstädten mit 5 und mehr Spuren, kann man sich zum Beispiel die dritte Spur aus-
suchen und auf der zig Meilen fahren, keinen störts, man wird links wie rechts überholt, wo halt gerade frei ist.
Jetzt komme ich zu dem Punkt, wo sich unser Newbie O darüber wundert, warum ihr Routenplaner für eine Strecke von 400km 8 Stunden Fahrzeit errechnet.
Auf Highways im Landesinneren sind die Limits mit 55/65 Mls. hoch, so dass man einen Schnitt von 90kmh fahren kann und auf Interstates bequem über 100 kmh. Ausnahmen wie zum Beispiel auf der 12 von Torrey zum Bryce oder 89 old Oak Creek Canyon wird es immer wieder geben.
Jetzt kommt drüben noch eine Eigenheit dazu, hauptsächlich auf der 1 entlang der Küste.
Bei uns wurde einstmals eine Ortschaft rund um die Kirche samt der gegenüberliegenden Dorfkneipe gebaut. Drüben wird eine Ortschaft entlang der Hauptstraße gebaut, was dazu führt, daß eine Ansiedlung, die auf den Routenplanern und Karten nur als winziger Punkt erscheint, in Wirklichkeit sich 3 oder 4 Meilen entlang der Hauptstraße zieht. So gerechnet wird aus
einer Entfernung von 10 Meilen auf der Karte eine tatsächliche freie Strecke von nur 6 Meilen, die du entlang der Küste mit 35 oder 45 befahren darfst und 4 Meilen nur mit 15 oder 25 . So gesehen sind 8 Stunden für 400km noch verdammt schnell.
Außerdem, in meinem McNally Street Atlas ist die Strecke L.A.- San Louis Obispo auf dem schnellsten Weg mit 190 Meilen und einer Fahrzeit 4.05 angegeben und da ist die 1 gar nicht mit drin, nur die 101.
Also, ihr Newbies, die zum ersten mal rüber gehen, geht in euch und verkürzt eure träumerischen Tageskilometer, geht in euch und streicht einfach was vom erträumten Tourenplan. In 14 Tagen kann selbst das Dreieck L.A. – Las Vegas – SFO - L.A. zuviel werden. Da sollte man sich tatsächlich nur mal auf die Städte konzentrieren, denn ohne Nebenstrecken bist du da rucki zucki auf 2000km.
Grüßle HANS