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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was muss ich beim Wandern beachten



Christine
28.07.14, 03:27
Kurzer Weg ist immer gut! :Ablaus:

Ich habe eine Frage an euch Wanderexperten: Warum kann ich wesentlich besser (schneller) bergauf als bergab gehen? Bergab war für mich schon immer der totale Horror, auch als ich jung und 20 kg leichter war. Ich habe Schuhgröße 36/37 und trete deshalb auch oft zwischen zwei Steine, oder sie rutschen unter meinem Fuß weg. Gibt es eine Geh-Technik, die man lernen kann? An den Schuhen liegt es nicht, denn ich hab immer Schwierigkeiten, wenn es irgendwo runter geht. :smilie_denk_17:

Danke, Christine

Keilusa
28.07.14, 08:18
Bergab gehen ist immer schwieriger als Bergauf,da das ganze Gewicht ja auf den Gelenken liegt.

Da ich nach Operationen an Knie und Sprunggelenk auch nicht mehr ganz so fit bin, habe ich mir eine besondere Technik angewöhnt. Ich laufe in steilem Gelände und vor allem wenn dann noch rutschiger Schotter drauf liegt, (ich sag immer Kugellagergelände dazu) quer zum Hang runter. Das dauert zwar mitunter länger, schont aber meine Gelenke.

Außerdem sind natürlich Wanderstöcke,die richtig eingestellt sein sollten, unerlässlich. http://www.smileygarden.de/smilie/Camping/Camping07.gif (http://www.smileygarden.de) Zusätzlich habe ich mir vom Orthopäden Einlagen in die Wanderschuhe machen lassen, damit eventuelle Fehlstellungen ausgeglichen werden.

Wichtig ist auch lieber kleiner Schritte zu machen, an großen Absätzen nicht mal eben runter zu springen, sondern nach kleinen Zwischentritten zu suchen. Also vorausschauend zu gehen und das Gelände erkunden um zu sehen wo ich optimal den Fuss aufsetzen kann.

Wenn man gute Wanderschuhe hat, kann man auch auf großen Steinplatten in der Senkrechten runter gehen, was viele scheuen aus Angst man könnte abrutschen. Viele quälen sich da nämlich nach Ausweichstellen suchend, dabei ist es wirklich ganz einfach. An einer ungefährlichen Stelle einfach mal ausprobieren.
Wenn du noch Fragen hast, nur zu!
Grüßle Christiane

utahfan
28.07.14, 10:56
Hallo

die richtige Gehtechnik beim auf und abstieg sollte so aussehen:
bergauf möglichst mit ganzer Sohle auf den großen steinen auftreten, da diese selten wackelig sind
beim Abstieg möglichst auf den kleinsten Steinen gehen, durchaus mit ein klein wenig Rutschphase darauf, aber möglichst immer leicht mit abgesenktem Körper gehen, sieht aus, wie mit voller Hose, doch entlastet enorm; bei mehr Schwierigkeiten durch Gelenke oder OPs ist natürlich die Mitnahme von Wanderstöcken sehr zu empfehlen;

die Querabstiegvariante von Christiane würde ich nicht empfehlen, da dies sehr leicht zu seitlichen Bänderdehnungen beim Kippen führt, das das Fußgelenk in der Querrichtung nicht beweglich genug ist, nach vorne kann das Gelenk ausgleichen;
allerdings ist mit guten Wanderschuhen ein Abstieg speziell über slickrock bis in ganz extreme Gefällewinkel möglich, sollte man mal ausprobieren;
die Reibungshaftung ist wirklich enorm, ich hatte es Kerstin am langen und wirklich steilen dryfall am oberen Einstieg des Bighorn beigebrachtr und oh Wunder, die Schuhe hielten, dabei aber wichtig: die angesenkte "Hose voll Haltung", die das Überkippen im Steilgelände abwärts nach vorne verhindert, da es den Körperschwerpunkt nach hinten unten verlagert
VG
Utahfan

Travelina
28.07.14, 11:39
@Utahfan: Danke für die Tipps :daumenhoch:

Seit ich Probleme mit meinen Knien habe, nehme ich immer Stöcke mit und mit denen ist das bergauf und bergabgehen wesentlich leichter.

Keilusa
28.07.14, 12:53
Im Prinzip hast du Recht Bernhard! Seitliches Absteigen oder Aufsteigen ist nicht zu empfehlen, vor allem nicht wenn man keine knöchelhohen Schuhe an hat.
Manchmal ist es aber für mich die bessere Variante. Ich hab mich mal granatenmäßig auf den Allerwertesten gesetzt, weil ich "normal" runter gelaufen bin. Und den Ars... am Hang hab ich schon beim Skifahren gelernt, also lag es nicht daran. Es hat mir einfach auf dem Kugellageschotter die Füße unter dem Ars.... weg gezogen. http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_166.gif (http://www.smileygarden.de)Und hab mir dabei heftig die Ellenbogen gestoßen! :motz: Extrem! steil und geröllig, da bevorzuge ich lieber die seitliche Variante. Sicher muss man immer vorsichtig den Fuss aufsetzen und sehen ob er auch Halt findet. Deshalb dauert es ja auch länger.
Bestes Beispiel für so ein Gelände ist die "Bockkar Scharte" vom Luidpold Haus aus kommend. Da hab ich schon jede Menge Leute auf dem Hintern sitzen und den Hang, der dort sehr steil ist, runter rutschen sehen.
Als ich letztmalig dort war hat man den Hang Gott sei Dank etwas entschärft und Stufen und Seile angebracht.

Wo es natürlich geht bevorzuge ich die normale Fortbewegung!:daumenhoch:

Zu den Wanderstöcken möchte ich auch noch etwas anmerken. Niemals die Hände beim Wandern in die Schlaufen. Da kann man sich ruckzuck wenn man hinfällt die Handgelenke brechen. Dann lieber einen Stock verlieren. Ist weniger schmerzhaft!
Grüßle Christiane

pietja
28.07.14, 13:29
Bei den Skistöcken gab es früher Sicherheitsschlaufen, die bei grösseren Krafteinwirkungen die Schlaufe öffneten. Gibt es so etwas bei Treckingstöcken?

gesendet via Tapatalk

Keilusa
28.07.14, 13:42
Kann sein.:smilie_denk_17: Gesehen hab ich so was noch nicht!:smilie_denk_14:
Grüßle Christiane

Ilona
28.07.14, 14:17
Stöcke sind nicht immer von Vorteil, z. B. wenn man dazwischen etwas klettern muss. Wir haben dieses Jahr bei den White Domes darauf verzichtet, denn der Weg war so schmal, da hätte man damit in der Luft herumgestochert :smilie_blinker:. Auf jeden Fall sollte man immer den ganzen Fuß und nicht (wie ich manchmal :pfeif:) im steilen Gelände nur den Ballen aufsetzen.

Beate
28.07.14, 14:51
Ja, Wanderstöcke sind toll und wir benutzen sie bei schwierigen, steilen, steinigen Wanderung immer. Aber man sollte nicht jede Wanderung mit Stöcken machen, sondern zwischendurch auch mal ganz normal "ohne" gehen, denn sonst verliert man recht schnell das Körper-Gefühl für Balance und sicheres Auftreten.

Vor allem entlasten die Stöcke gut beim Bergab-Gehen.

Beate

Keilusa
28.07.14, 16:15
Da hast du Recht, Beate! Ich lasse die Stöcke auch bei unter 1000 Höhenmetern zu Hause, damit das Gleichgewichtsgefühl nicht verloren geht.

Aber vielleicht sollte man unser Hiking-Geschnatter mal in einen anderen Thread verschieben, so nach dem Motto: "Was muss ich beim Wandern beachten"
Kann einer der Mods das veranlassen?http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_028.gif (http://www.smileygarden.de)
Dazu kann uns bestimmt Utahfan Bernhard als Bergführer noch ne Menge nützlicher Tipps geben! Schiel zu Bernhard!:smilie_blinker:
Grüßle Christiane

Travelina
28.07.14, 16:21
Ich verwende die Stöcke nicht bei ebenen Wegen. Hatte vor einigen Jahren einen Kreuzbandriss und wenn es zu stark bergab geht habe ich Angst, dass das Knie nachgibt. Und zur Unterstützung des Knies sind die Stöcke sehr hilfreich.

utahfan
28.07.14, 19:30
Hallo Christiane

danke für die Blumen; kann mich noch gut erinnern, beim ersten Lehrgang bei Heindl Messner( Cousin von Reinhold) mußten wir z.B. vor dem Auftstieg über Schrofen, Kar und Schuttgelände mit den Augen einen möglichst gangbaren Aufstiegsweg suchen, der sich durch Kleinigkeiten im Gelände von den Schrofen unterschied, nämlich an einigen Stellen gab es kaum merklich grasdurchsetztes Gelände, das dann nicht so bröselig rutschig war, also man steigt auch mit den Augen

VG
Utahfan

Kali
28.07.14, 19:47
Hallo Christiane,

Kann einer der Mods das veranlassen?
aber das kannst / darfst du doch selber machen. Die Themenüberschrift hast du ja schon gegeben.:daumenhoch:

Keilusa
28.07.14, 20:00
Kali ich kann doch die Beiträge die sich um dieses Thema drehen nicht alle verschieben,oder?:smilie_denk_17:
Grüßle Christiane

Vorfreude
28.07.14, 20:17
Aber vielleicht sollte man unser Hiking-Geschnatter mal in einen anderen Thread verschieben, so nach dem Motto: "Was muss ich beim Wandern beachten"


bitte schön :smilie_blinker:

Kali
28.07.14, 20:26
:smilie_denk_14:
Irgendwie hab ich jetzt den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen.

Keilusa
28.07.14, 20:28
Na das ging ja schnell! :daumenhoch: Vielen Dank Steffi!:Hugs:
Kali, wie viele Rolinck :smilie_trink_5:haste schon gehabt?
Grüßle Christiane

Christine
29.07.14, 01:19
*Hechelhetz* Jetzt habe ich euch wieder gefunden und bedanke mich für die vielen tollen Tipps. Warum ich meine Wanderstöcke nicht aus D mitgenommen habe, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, aber die Gehhilfen, die habe ich eingepackt. :Lachen 01:

Ich bin auch schon sooft auf dem Kugellagerschotter weggerutscht, so dass ich mir auch das Seitwärtsgehen angewöhnt habe, wenn es rutschig wird. Wahrscheinlich habe ich auch Angst, so dass ich mich verkrampfe. Am "Window Trail" im Big Bend NP, der ja stur nach unten geht, war ich echt fertig, als ich unten ankam. Den Aufstieg zum Trailhead konnte ich in fast der halben Zeit gehen. Die "Volle-Hose-Haltung" werde ich ausprobieren, das hört sich sehr gut an.

Lieben Dank für eure Tipps, die werde ich dann im Oktober in Utah umsetzen (müssen).

Grüße von Christine, für die es im Moment nur abwärts in den Pool geht. http://www.smileygarden.de/smilie/Sommer/smilie_water_006.gif (http://www.smileygarden.de)