Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Oak Alley Plantation, nahe New Orleans
Ich weiss, dass viele Leute keine Links lieben und weil ihr hier alle so lieb seid, kopiere ich mal meinen letzten Bericht hier ins Forum und hoffe, er gefällt euch. Wer alles gleich lesen möchte, findet den Bericht hier (http://lisse.de/2014/07/22/oak-alley-plantage-nahe-new-orleans-la/).
Etwa eine Autostunde vom Zentrum New Orleans entfernt, liegt die Zuckerrohrplantage Oak Alley. Das Anwesen wirkt wie die Filmkulisse von Tara, der Plantage aus dem Film “Vom Winde verweht”. Tatsächlich sind auf diesem Gelände viele Filme gedreht worden, aber jenes fulminante Südstaatenepos ist zum allergrößten Teil im Studio entstanden.
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Der erste Besitzer des Anwesens pflanzte vor 300 Jahren an seiner Zufahrt rechts und links jeweils 13 Eichen. Zu dieser Zeit war das Herrenhaus, wie es heute zu sehen ist, noch nicht gebaut. Diese weit ausladenden Bäume bildeten im Laufe der vielen Jahre ein dichtes Blattwerk über der Allee. Leider ist eine der Eichen durch einen Sturm beschädigt worden, so dass eine Lücke im Blätterdach entstand. Schade.
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Der Rasen hinter dem Haus wurde in Herzform gestaltet.
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Dies ist der Blick von der Veranda des ersten Stockwerk.
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Von der Spitze des Herzens führt der Weg durch eine weitere Eichenallee vorbei an den Nachbauten der Sklavenunterkünfte hin zum Souvenirshop und Restaurant. Diese Eichen sind erst ungefähr 100 Jahre jung.
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Die Damen und Herren, welche die Führungen durch das Haus begleiten, sind in historische Kleider gewandet. Diese junge Dame steht in der Eingangshalle und erwartet den nächsten Besuch.
Oh, Scarlett und Rhett lassen grüßen :Ablaus:. Danke fürs Zeigen, Christine.
Ja, ich dachte auch "DAS muss Tara sein".
Ich mach morgen weiter, nun bin ich bettreif, weil wir heute einen Tag am Pensacola Beach, FL verbracht haben. Wir sind ja genau an der Grenze Alabama/Florida.
Guat's Nächtle
Christine
Da bin ich doch auch dabei als alter Fan von Rhett Buttler!:HappySmilie02:
Bisher hab ich es ja noch nicht in diese Ecke geschafft, aber vielleicht bekomme ich jetzt einen Motivationsschub.:smilie_blinker:
Grüßle Christiane
Hallo Christine,
momentan bin ich besonders aufmerksam.....vorgemerkt für nächstes Jahr:daumenhoch:
Hallo Christine,
momentan bin ich besonders aufmerksam.....vorgemerkt für nächstes Jahr:daumenhoch:
Sag ich doch Petra...da müßt Ihr hin:smilie_thumbs_5:
Toll Christine:Ablaus:
nun weiß ich, wie das mit der Allee entstanden ist:daumenhoch:
Meine Schwester samt Nichten war total begeistert von der Plantage, wenn auch die Sklavenunterkünfte sehr nachdenklich gemacht haben.
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An der Tafel im Speisesaal konnten bis zu 12 Personen gleichzeitig speisen. Auf dem Tisch befand sich eine Flasche, die unten eine Öffnung hatte und in der sich Zuckerwasser befand. Damit wurden die Fliegen und Wespen am Tisch gefangen. Der harfenförmige Fächer über dem Tisch wurde von einem Sklaven in der hinteren Ecke bedient. Er sorgte für kühle Luft und verscheuchte gleichzeitig fliegendes Ungetier.
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Eingedeckt war der Tisch mit feinem Chinaporzellan sowie Silberbesteck. Interessant finde ich es, dass in Amerika die Sitten europäischer Adelshäuser übernommen wurden. Dazu gehörte nämlich, das Besteck umgedreht auf dem Tisch zu legen, damit jeder Gast an der Punze erkennen konnte, dass es sich um echtes Silber handelte.
(Der weiße Becher auf dem Tisch gehört dem Guide.:smilie_blinker:)
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Nach dem Essen versammlte sich die Tischgemeinschaft im Salon. Die Herren rauchten Zigarren und tranken bestimmt einen guten selbstgebrannten Rum. Für Damen galt das Trinken von Alkohol als nicht schicklich. Jedoch war die holde Weiblichkeit schlau und bereitete sich sehr gehaltvolle Bowlen und Limonaden zu. Den Herren blieb jenes verborgen, weil sie Damengetränke auf gar keinen Fall anrührten.
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Die Bilder an der Stirnseite des Zimmers zeigen die Erbauer dieses Hauses. Jacques Telephore Roman (1800 – 1848) schenkte seiner späteren Ehefrau Celine (1816 – 1866) das Herrenhaus. Celine’s Vater hat vermutlich das Haus entworfen, denn er war ein bekannter Architekt seiner Zeit. Erbaut wurde das Haus durch Sklaven, wobei fast ausschließlich Materialien verwendet wurden, die vor Ort zu finden waren. Nur wenige Ausstattungsstücke kaufte man aus anderen Teilen der USA oder Europa dazu, wie beispielsweise italienischen Marmor.
momentan bin ich besonders aufmerksam.....vorgemerkt für nächstes Jahr:daumenhoch:
Mach das, es wird dir bestimmt gefallen. Aber nimm genug Zeit mit, denn die Plantage ist recht groß.
Meine Schwester samt Nichten war total begeistert von der Plantage, wenn auch die Sklavenunterkünfte sehr nachdenklich gemacht haben.
Da hat deine Schwester Glück mit ihren Kindern gehabt. Auf meiner Führung war eine deutsche Familie, deren etwa 11jährige Tochter von dem alten Plunder total genervt war. :Lachen 01: Es ist ja auch schwierig für das Kind, wenn es die Sprache nicht versteht.
In die "Sklavenunterkünfte" habe ich nur kurz geschaut, weil sie eben nicht authentisch sind. Ich habe mich mit einer Frau unterhalten, die mir bestätigte, dass die sehr geschönt sind. Ansonsten denke ich, es hat zu allen Epochen in aller Welt sehr viel Ungerechtigkeit gegeben und gibt sie noch heute. Ich bin dann immer wieder sehr dankbar, dass ich in einem freien Land aufwachsen durfte, was allerdings auch seine Geschichte hat.
Nach dem Essen versammlte sich die Tischgemeinschaft im Salon. Die Herren rauchten Zigarren und tranken bestimmt einen guten selbstgebrannten Rum. Für Damen galt das Trinken von Alkohol als nicht schicklich. Jedoch war die holde Weiblichkeit schlau und bereitete sich sehr gehaltvolle Bowlen und Limonaden zu. Den Herren blieb jenes verborgen, weil sie Damengetränke auf gar keinen Fall anrührten.
Bei einer Führung auf der Houma Plantation erzählte man uns, dass die Damen sogar Morphium und andere Suchtmittel zu sich nahmen.
Meine Schwester samt Nichten war total begeistert von der Plantage, wenn auch die Sklavenunterkünfte sehr nachdenklich gemacht haben.
Man kann noch nachdenklicher sein, wenn man weiß, dass diese nachgebauten Sklavenunterkünfte nur für die der besser gestellten Sklaven waren. Die "gewöhnlichen" Sklaven, die auf den Feldern gearbeitet haben hatten fahrbare Hütten und sie schliefen bei den jeweiligen Feldern. Da kann man sich dann vorstellen wie schlecht es denen ging.
Hallo Travelina,
die Damen der höheren Gesellschaft in dieser Zeit müssen ja sehr gelangweilt gewesen sein. Die Hausarbeit verrichteten Sklaven, die Kinder wurden von der Nanny betreut und Fernsehen und Computer gab es nicht. Was haben die Damen wohl den lieben langen Tag gemacht?
Liebe Grüße
Christine
http://lisse.de/wp-content/uploads/2014/07/10-Treppe.jpg
Eine ziemlich schmale, steile Treppe führt in das erste Stockwerk. Sicherlich war der Weg für die Damen mit ihren starren Reifröcken sehr beschwerlich.
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Zum Schutz der gesamten Familie wurden Kranke in seperate Zimmer verbannt und von den übrigen Hausbewohnern isoliert. Auf der Liege des Krankenzimmers liegt die Kleidung der Hausfrau, die sie für ein Jahr tragen musste, wenn jemand der Familie gestorben war. Nachdem viele Krankheiten im 19. Jahrhundert tödlich verliefen, dürfte dieses schwarze Kleid die normale Bekleidung der Hausherrin gewesen sein.
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Das Kinderzimmer war nur sehr spärlich ausgestattet. Auf der rechten Seite steht das Bett der Nanny, welches im Bild nicht zu sehen ist. Üblicherweise zogen die feinen Damen ihre Kinder nicht selbst auf, sondern überließen diese Aufgabe einer Sklavin.
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Der letzte Hausherr auf Oak Alley, Andrew Stewart, verstarb im Alter von 78 Jahren im Bett des Master Bedroom. Seine Witwe Josephine, die ihren Gatten um 26 Jahre überlebte, betrat diesen Raum nie wieder, was ich gut nachvollziehen kann.
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Josephine richtete sich das gegenüber liegende Zimmer in ihrer Lieblingsfarbe Lavendel ein, deshalb heisst es heute “Lavender Room”. Bevor sie 1972 im Alter von 93 Jahren im Lavendelzimmer verstarb, gründete Josephine eine Stiftung, die ihr geliebtes Oak Alley der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte. Alle Uhren im Haus wurden um halb acht Uhr, ihrem Todeszeitpunkt, angehalten. Josephine lebte 46 Jahre auf Oak Alley, länger als jeder andere Besitzer.
http://lisse.de/wp-content/uploads/2014/07/10-Treppe.jpg
Sicherlich war der Weg für die Damen mit ihren starren Reifröcken sehr beschwerlich.
Heutzutage ist das bestimmt auch nicht einfach, da würde ich persönlich einen anderen Job bevorzugen :smilie_blinker:.
Super, was du uns so an Historischem präsentierst, Christine :Ablaus:.
Es freut mich, dass dir der Bericht gefällt, Ilona.
Heute sind die Reifen aus Plastik, dadurch nicht so starr und auch nicht so schwer. Genau das wollte ich von dieser jungen Dame wissen, als sie sich in einen Sessel plumpsen ließ, weil sie sich unbeobachtet fühlte. :Lachen 01:
Ein wirklich spannender Bericht über diese Zeit! Ich hab mir bisher kaum Gedanken darüber gemacht wie die damals wirklich gelebt haben.
Deshalb finde ich deinen Bericht sehr unterhaltsam.:daumenhoch:
Ich hätte in dieser Zeit nicht leben wollen!:huch:
Grüßle Christiane
Sehr schöner und interessanter Bericht Christine:smilie_thumbs_5:
Danke fürs Einstellen:Kuss 01:
Vielen Dank, es freut mich natürlich, wenn euch der kleine Bericht gefällt. Deshalb kommen nun die fehlenden Bilder:
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Eine breite Veranda umgibt das gesamte Obergeschoss, auf die man aus jedem Zimmer gelangen und die Aussicht ins Grüne genießen kann.
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Am Ende der Allee konnte man früher auf den Missisippi schauen. Heute ist das nicht mehr möglich, weil der Fluß einen Deich erhalten hat.
http://lisse.de/wp-content/uploads/2014/07/17-Glocke.jpg
Die Glocke war das Komunikationsmittel der Plantage. Sie schickte die Leute zur Feldarbeit oder rief zu Essenszeiten, verkündete Pausen oder warnte bei Notfällen. 1848 wurde die Glocke in Pittsburgh bei Bell & Brass gegossen. Heute wird sie zu Beginn einer Hausbesichtigung geläutet.
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Ich werfe noch einen Blick in das Plantagenbüro…
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…bevor ich durch die Hintertür verschwinde, um den Gatten abzulösen, der bei den Schnauzern geblieben ist. Er sieht sich anschließend nur den Gartenteil der Plantage an.
Die Allee sieht schon mächtig aus! Einfach klasse!:daumenhoch:
Grüßle Christiane
Ja, die Herrschaften wussten zu leben.
Das habe ich mir bei den besuchten Herrschaftshäuser in England auch gesagt....
usamelly13
03.08.14, 16:50
Oh ja, die Oak Alley Plantation. Die haben wir im November 2012 auf unserer Südstaatentour auch besucht.:Ablaus::Ablaus:
Es gibt ja richtige Plantagenrouten in den Südstaaten, wo man jedes Herrenhaus besichtigen kann. Da waren schon ganz tolle Plantagen dabei.
Als absoluter Fan von "Fackeln im Sturm" gehörte damals natürlich auch der Besuch der "Boone Hall Plantation" bei Charleston dazu.
Als ich auf der Veranda im Schaukelstuhl gesessen habe, war ich in Gedanken sofort bei den Hazards und Mains:peace1:
LG
Melly
Ja, Melly so eine Plantagentour könnte ich mir auch gut vorstellen. Mir gefallen diese alten Herrenhäuser sehr gut. Ich bin ebenfalls ein Schlösser- und Kirchenfan.
Wir waren noch auf der Evergreen Plantation, jedoch musste man dort eine geführte Tour machen, was wegen der Hundelis nicht möglich war.
http://lisse.de/wp-content/uploads/2013/09/1-Evergreen.jpg
Auf der Evergreen Plantage (http://en.wikipedia.org/wiki/Evergreen_Plantation_%28Wallace,_Louisiana%29) gibt es noch erhaltene originale Sklavenunterkünfte. Die hätten mich interessiert.
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